Andacht Heute

Das Insiderwissen weitergeben

Meint ihr, es gefällt mir, wenn ein Gottloser stirbt?“, sagt Jahwe, der Herr. „Nein, ich freue mich, wenn er sein Leben ändert und am Leben bleibt.
Hesekiel 18,23

Er will ja, dass alle Menschen gerettet werden, indem sie die Wahrheit erkennen.
1. Timotheus 2,4

Zweifellos will Gott, dass möglichst alle Menschen gerettet werden und das ewige Leben erlangen. Der Timotheusvers zeigt in aller Kürze und Klarheit, was dazu nötig ist. Wer gerettet werden will, muss zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Dazu ist es notwendig zu verstehen, wer Jesus ist und was er für uns getan hat. Daraus folgt aber auch, dass alle, die das für sich erkannt haben, diese Wahrheit nicht nur für sich behalten wollen und sich nicht wie so mancher Musterschüler verhalten („Ich weiß etwas, was ihr nicht wisst.“) Wir dürfen dieses Wissen nicht zurückhalten. Im Gegenteil, wir sollten nach Wegen suchen, es unter die Leute zu bringen.

Dazu lese ich gerade das Buch von Jim Petersen und Mike Shamy „Der Insider“, erschienen im CLV-Verlag. Darin geht es um „Evangelisation durch Beziehungen“. Wir sollten uns bewusst als Insider verstehen, also als Eingeweihte, Wissensträger und Zugehörige (zum Reich Gottes), aber nicht als Geheimnisträger, die sich nur unter sich austauschen und sich überheblich vom Rest der Menschheit abgrenzen wollen. Wenn wir die Evangelisierung nicht optimal betreiben, hat das meist weniger mit Elitedenken zu tun als mit Phlegma, Bequemlichkeit und Mutlosigkeit. Wir sollten aber danach Ausschau halten, wie wir Gott dienen können.

Die Nachfolge antreten

Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt.
1. Petrus 2,21

Wie kann man in die Fußstapfen von Jesus treten?

Am Anfang steht die bewusste Entscheidung für die Nachfolge. Nur wer an den Messias glaubt, kann den richtigen Weg einschlagen. Um die Orientierung nicht zu verlieren, ist die Bibel unverzichtbar. Sie hilft uns, nicht in die Irre zu gehen, wenn so manche Weggabelung und falsche Führer als Versuchungen erscheinen. Entscheidend ist, immer wieder im Gebet mit Gott ins Gespräch zu kommen. Wir sollten auch nicht allein gehen, sondern die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen suchen. Zusammenkünfte stärken unseren Glauben und geben uns Halt im Austausch. Im Alltag sollen wir die Liebe zu Gott und zum Nächsten praktizieren. Von Jesus haben wir Vergebung und Versöhnung gelernt. Sprechen wir davon nicht nur aus alter Gewohnheit im Vaterunser, sondern tun wir es, wenn es an der Zeit ist.

Jesus fordert von uns auch Selbstverleugnung. Er sagte: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“ Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Interessen zurückstellen und darauf achten sollen, was Gottes Wille ist. Nachfolgen heißt auch dienen. Ausreden zählen nicht. Auch wenn sich jemand für völlig unbegabt und „unbrauchbar“ hält, kann er wenigstens für andere beten. Um dem Ziel näher zu kommen, braucht es Ausdauer. Mit Geduld müssen wir so manche Durststrecke überwinden. Das bleibt uns nicht erspart. Das verlangt von uns die Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Die Wege auf den Spuren Jesu sind für jeden von uns ganz individuell. Das Ziel ist für alle dasselbe: das ewige Leben mit unserem Vorbild und Erlöser.

Ich laufe mit aller Kraft auf das Ziel zu, um den Siegespreis dort oben zu gewinnen, zu dem uns Gott durch Christus Jesus gerufen hat.
Philipper 3,14

Was Gottes Geschenk beinhaltet

1 Nachdem wir nun aus Glauben gerecht geworden sind,
haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn, Jesus den Messias.
2 Durch ihn haben wir mit dem Glauben auch den Zugang
zu dieser Gnade, in der wir stehen,
und sind stolz in der Hoffnung auf die göttliche Herrlichkeit.
Römer 5,1-2

Diese Verse habe ich der neueren Übersetzung („Jesus der Messias“) des Neuen Testaments von Ulrich Wößner entnommen. Da sie an kritischen Stellen (z.B. zur Stellung der Frau in der Gemeinde in 1. Korinther 14,34-38) eine sehr wohltuende Klärung bringt, nehme ich sie inzwischen gerne zur Hand und vergleiche sie mit den sonst bekannten Übersetzungen.

Am Freitag haben wir im Chat über die Freiheit gesprochen, die uns als gläubige Christen durch Jesus geschenkt wurde. Durch den Zugang zur Gnade sind wir vom Gesetz als Heilsweg befreit. Dazu gehören alle möglichen Gehorsamsübungen, Rituale und asketische Aktivitäten. Das sind alles Versuche, unsere eigene Gerechtigkeit zu errichten. Davon sind wir nun befreit. Die Einheit mit Jesus verwandelt unsere Herzen und führt uns zum Wunsch, Ihm zu dienen. Die Dankbarkeit für das Geschenk dieser unverdienten Gnade spornt uns an, der Heilige Geist gibt uns die Kraft dazu. Es ist keineswegs so, wie Skeptiker befürchten, dass man als Christ „vieles nicht mehr darf“. Ein Bruder sagte am Freitag, dass man als Christ „vieles nicht mehr mag“. Es ist tatsächlich so, dass man manche Gewohnheiten und Verhaltensweisen ablegt, die einem nicht gut tun. Sie fallen wie Ketten von uns ab. Aber es ist nicht nötig, dass wir uns durch Gebote, die nicht aus dem Neuen Testament stammen, wie z.B. den Verzicht auf bestimmte Speisen, die doch auch von Gott geschaffen wurden, neu fesseln lassen. Wir müssen nicht so streng mit uns sein, um Gott zu gefallen. Wichtig ist nur, dass wir alles genießen, ohne Schaden dadurch zu nehmen, ohne unser geistliches Wohl zu gefährden und vor allem ohne unsere Liebe zu IHM zu verlieren.

1 Sie werden sich mit irreführenden Geistern
und dämonischen Lehren beschäftigen
2 mit der Heuchelei falscher Lehrer,
die in ihrem Gewissen ein Brandmal haben,
3 die Leute am Heiraten hindern
und sich fernhalten von Speisen, die Gott dazu geschaffen hat,
dass die Gläubigen, die die Wahrheit erkannt haben,
sie mit Dank zu sich nehmen.
4 Denn alles von Gott Erschaffene ist gut.
Nichts ist verwerflich, was mit Dank angenommen werden kann.
5 Durch Gottes Wort und Fürbitte wird es ja heilig.
1. Timotheus 4,1-5