Ein unlösbares Problem für unseren Verstand

Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns.
Johannes 1,14

Es gibt unzählige Abhandlungen über den Begriff des griechischen Logos, der fast immer mit „Wort“ übersetzt wird. In der griechischen Philosophie hatte er die Bedeutung „Weltvernunft“. Nach den Sophisten ersetzte der Logos (Vernunft) als eine auf Wahrheitsbeweisen beruhende Welterklärung den Mythos (Sage), als einer Welt der Götter und Geister. Für den Christen ist der Logos ganz mit Gott verbunden, und Jesus ist für ihn das personifizierte Wort. Für Philosophen ist das mit der Problematik des Logos verknüpfte Leib-Seele-Problem bis heute ungelöst. Damit ist das Verhältnis von Körperlichem und Geistigem gemeint. Es gibt Stimmen, die von völlig unterschiedlichen Substanzen ausgehen (Dualisten) und solche, die dies ablehnen (Monisten). Darüber hinaus gibt es noch weitere Erklärungsmodelle.

Als Christen helfen uns diese philosophischen Spekulationen nicht weiter, wenn wir den Vers von oben begreifen wollen. Was Johannes uns mitteilt, kann nach menschlichen Begriffen nicht anders als ein Wunder bezeichnet werden: Das Wort ist Mensch geworden, Fleisch geworden, also die Menschwerdung des Gottessohnes im Hier und Jetzt der damaligen Zeit. Und ER ist immer noch unter uns, als Wort in Gestalt der Bibel, als SEINE Mitteilung an uns und in seiner grenzenlosen Liebe, die er durch seinen Opfertod für uns sündige Menschen bewiesen hat, und durch sein Erlösungsangebot, mit dem er uns die Ewigkeit erschlossen hat. Diese Erkenntnis sollte jedem von uns genügen. Wir sollten unseren Verstand gebrauchen, wo immer es nötig ist. Aber wenn wir vor diesem größten Wunder der Geschichte stehen, reicht unser Verstand bei weitem nicht aus.