Wenn es schwierig wird

Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist der Elia, der kommen soll.
Matthäus 11,13-14

Wir sind gestern im Christen-Chat auf diese schwierige Stelle im Matthäus-Evangelium gestoßen. Ich hatte den Eindruck, dass es den Teilnehmern lieber gewesen wäre, sich nicht darauf einzulassen und schnell zum nächsten Abschnitt überzugehen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass man gerade an diesen zunächst schwer verständlichen Stellen am meisten lernen kann. Es ging im Vers von oben um Johannes dem Täufer, von dem Jesus sagte, er wäre der in Maleachi prophezeite Elia.

Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des HERRN kommt.
Maleachi 3,23

Was die Sache schwierig macht, ist die Aussage des Johannes, dass er selbst bestritt, Elia zu sein.

Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sprach: Ich bin’s nicht!
Johannes 1,21

Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn man von der Annahme einer Reinkarnation (Fleischwerdung) des Elia in Johannes absieht. Beim erneuten Lesen des Verses von oben fällt auf, dass Jesus die Formulierung „wenn ihr es annehmen wollt“ benutzt. Die Identifizierung Johannes des Täufers als Elia beruhte also nicht darauf, dass er es tatsächlich leiblich war, sondern auf dem, wie die Menschen auf seine Rolle reagierten. So ergibt dann auch die Stelle in Lukas ihren Sinn:

Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.
Lukas 1,17

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert