Andacht Heute

Die Warnung gilt auch uns

Du erkennst ja in deinem Herzen, dass der HERR, dein Gott, dich erzogen hat, wie ein Mann seinen Sohn erzieht. So halte nun die Gebote des HERRN, deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest.
5. Mose 8,5-6

Mose hat das Volk Israels nach 40-jähriger Wanderschaft ins Gelobte Land geführt. Im Kapitel 8 wird dieses verheißene Land in all seinem Reichtum gepriesen:

Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Ebene und im Gebirge entspringen; ein Land des Weizens und der Gerste, der Weinstöcke, Feigenbäume und Granatbäume; ein Land mit ölreichen Olivenbäumen und Honig.
5. Mose 8,7-8

Es fehlt aber nicht die Warnung, dass bei all dem, was auch durch der Hände Arbeit an Schätzen des Landes hervorgeht, nicht vergessen werden darf, dass alles ein Geschenk des HERRN ist. Ein Volk, das vergisst, wem es alles zu verdanken hat, wird umkommen. Diese ernste Mahnung gilt nicht nur Israel, sondern jedem Volk, das satt geworden ist und dem HERRN nicht mehr gehorsam ist.

Wie die Nationen, die der HERR vor euch umkommen lässt, so werdet ihr umkommen, dafür, dass ihr auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht hört.
5. Mose 8,20

Ein Vorbild für uns

Die Menge fragte Johannes: Was sollen wir nun tun? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso.
Lukas 3,10-11

Johannes sprach zu der Volksmenge, die sich von ihm taufen lassen wollte. Danach wurden Fragen an ihn gerichtet, die er nacheinander beantwortete. Dabei spielte er sich nicht als großer Lehrer auf, sondern war ganz darauf bedacht, seine Rolle zu beschränken auf einen, der auf den kommenden Christus verweist.

Auch heute noch sollte sich Johannes als Vorbild jeder nehmen, der in irgendeiner Weise anderen Menschen helfen will, mit der Botschaft Gottes vertraut zu machen. Er war ein mutiger Mann, der es wagte, einem Fürsten wie Herodes Antipas dessen Lebenswandel vorzuwerfen. Auch der Lebensstil der Juden missfiel ihm, und er sprach dies offen an. Viele hatten sich von Gott entfernt und hatten Umkehr dringend nötig. Er selbst lebte in der Wüste, trug ein einfaches Gewand und ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig. Menschen, die zu ihm kamen und zur Umkehr bereit waren, taufte er. Er betonte dabei, dass er nur ein Wegbereiter eines Größeren sei, der mit heiligem Geist anstatt einfachem Wasser taufen würde. Als Jesus selbst zu ihm kam, erkannte er IHN und taufte ihn bescheiden erst auf dessen Drängen hin. Zusammenfassend kann man sagen, dass er ein demütiger Diener Gottes war, einer mit Mut zum Bekenntnis, mit Einfachheit im Lebensstil, der sich seiner Rolle bewusst war und sich freiwillig dem HERRN unterordnete. Ein Mensch, der ganz nach dem Wort gelebt hat, das uns Jesus hinterlassen hat:

Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.
Matthäus 16,24

Die Bitte um Mut

Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!
Apostelgeschichte 4,29-30

Petrus und Johannes waren gefangen genommen worden und sollten vor dem Hohen Rat versprechen, nicht mehr im Namen Jesu zu reden. Obwohl sie dies ablehnten, wurden sie freigelassen, weil das Volk hinter ihnen stand. In ihrer Gemeinde angekommen beteten sie gemeinsam mit allen zu Gott und baten IHN um weiteren Beistand, damit sie der Bedrohung standhalten und weiter das Evangelium im Volk verteilen könnten. Zum Zeichen, dass der HERR sie erhörte, erbebte die Stätte.

Sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.
Apostelgeschichte 4,31

Es war also nicht so, dass die Gemeinde Gott nur dafür dankte, dass Petrus und Johannes gerade noch einmal dem Tode entronnen waren und freigelassen wurden. Nein, sie setzten dem Ganzen noch eins drauf und baten um noch größere Kühnheit bei der Verkündigung. Ich bin beschämt, wenn ich so etwas lese. Wenn ich an die ständige Zurückhaltung denke, die ich mir selbst auferlege, um nur ja nicht anzuecken mit meiner christlichen Überzeugung, und dies bei Menschen, die mich nicht dafür verfolgen, höchstens über mich die Nase rümpfen würden.

Eben bin ich per Mail eingeladen worden, an einem Autorenprojekt mitzumachen, bei dem man mit kurzen Texten zur derzeitigen verfahrenen Situation der Menschheit Stellung nehmen und einen Ausweg formulieren soll. Ich sah darin gleich eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass es für uns Christen immer einen Weg aus der Verzweiflung gibt. Sogleich stellten sich bei mir aber die altbekannten Bedenken ein: Wie kann ich einen christlichen Text so formulieren, dass er Nichtgläubigen nicht als Affront erscheinen mag? Schnell habe ich mich in Bedenken verfangen, wie andere darauf reagieren könnten. Mit einem „Reden in Freimütigkeit“ hat das nicht viel zu tun. Ich will mir jetzt ein Beispiel nehmen am Gebet der Gemeinde, um Mut bitten und um die Hilfe des Heiligen Geistes.