Die Bitte um Mut

Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!
Apostelgeschichte 4,29-30

Petrus und Johannes waren gefangen genommen worden und sollten vor dem Hohen Rat versprechen, nicht mehr im Namen Jesu zu reden. Obwohl sie dies ablehnten, wurden sie freigelassen, weil das Volk hinter ihnen stand. In ihrer Gemeinde angekommen beteten sie gemeinsam mit allen zu Gott und baten IHN um weiteren Beistand, damit sie der Bedrohung standhalten und weiter das Evangelium im Volk verteilen könnten. Zum Zeichen, dass der HERR sie erhörte, erbebte die Stätte.

Sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.
Apostelgeschichte 4,31

Es war also nicht so, dass die Gemeinde Gott nur dafür dankte, dass Petrus und Johannes gerade noch einmal dem Tode entronnen waren und freigelassen wurden. Nein, sie setzten dem Ganzen noch eins drauf und baten um noch größere Kühnheit bei der Verkündigung. Ich bin beschämt, wenn ich so etwas lese. Wenn ich an die ständige Zurückhaltung denke, die ich mir selbst auferlege, um nur ja nicht anzuecken mit meiner christlichen Überzeugung, und dies bei Menschen, die mich nicht dafür verfolgen, höchstens über mich die Nase rümpfen würden.

Eben bin ich per Mail eingeladen worden, an einem Autorenprojekt mitzumachen, bei dem man mit kurzen Texten zur derzeitigen verfahrenen Situation der Menschheit Stellung nehmen und einen Ausweg formulieren soll. Ich sah darin gleich eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass es für uns Christen immer einen Weg aus der Verzweiflung gibt. Sogleich stellten sich bei mir aber die altbekannten Bedenken ein: Wie kann ich einen christlichen Text so formulieren, dass er Nichtgläubigen nicht als Affront erscheinen mag? Schnell habe ich mich in Bedenken verfangen, wie andere darauf reagieren könnten. Mit einem „Reden in Freimütigkeit“ hat das nicht viel zu tun. Ich will mir jetzt ein Beispiel nehmen am Gebet der Gemeinde, um Mut bitten und um die Hilfe des Heiligen Geistes.