Andacht Heute

Ein schwieriges Thema

Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben haben jenen, die an uns schuldig geworden sind.
Matthäus 6,12

Das Thema „Vergebung” findet sich im Vaterunser und an verschiedenen Stellen in der Bibel. Die Schwierigkeit bei der Umsetzung besteht darin, dass Vergebung gegen unsere spontane Logik geht: Wir wollen Gerechtigkeit, doch Gott ruft uns zur Gnade auf. Vergebung wird erst dann umsetzbar, wenn wir uns bewusst machen, dass wir selbst Empfänger unverdienter Vergebung sind und diese weitergeben dürfen. Ich habe hier einige meiner früheren Andachten zum Thema „Vergebung” aufgelistet:

„Ich vergebe ihm“
https://www.andacht-heute.de/2025/09/22/
Statt Hass mit Hass zu beantworten, ruft das Evangelium zur Liebe auf – selbst gegenüber Feinden…

Die große Umkehr
https://www.andacht-heute.de/2025/09/24/
Ein Aufruf, dass Menschen zu Gott umkehren, um Vergebung der Sünden zu empfangen…

Vergebung ist notwendig
https://www.andacht-heute.de/2025/08/14/
Vergebung ist kein Vergessen, sondern ein Loslassen…

Vergeben wir einander
https://www.andacht-heute.de/2022/07/05/
Wer anderen vergibt, öffnet sich selbst für Gottes Vergebung und für ein Leben in größerer Leichtigkeit und Freude…

Gott fordert keine Prachtbauten

Bis heute habe ich noch nie in einem Tempel gewohnt. Seit ich mein Volk Israel aus Ägypten befreit habe, wohnte ich immer nur in einem Zelt und zog von einem Ort zum anderen.
2. Samuel 7,6

    David lebt in seinem Palast und denkt darüber nach, Gott ein festes Haus, also einen Tempel, zu bauen, da die Bundeslade noch in einem Zelt steht. Doch Gott macht ihm klar, dass er nie ein Haus verlangt hat. Er verspricht David stattdessen, sein Königtum dauerhaft zu sichern. Diese Verheißung weist über Salomo hinaus auf den Messias hin, da sie die Hoffnung auf einen ewigen König aus Davids Geschlecht betont. David betet daraufhin demütig und dankt Gott für diese Gnade und Treue.

    Gott macht David deutlich, dass er nie von den führenden Männern Israels verlangt hat, ihm ein festes Haus zu bauen. Er fordert keine Opfer und Prachtbauten. Was er sucht, sind Wohnungen in den Herzen der Gläubigen. Das soll jedoch nicht heißen, dass es keine Orte der Begegnung für die Gläubigen geben sollte. Aber selbst die glänzendsten Kathedralen bleiben leer, wenn sie nicht von lebendigem Glauben erfüllt sind. Paulus greift diesen Gedanken auf:

    Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
    1. Korinther 3,16

      Der Odem Gottes in uns

      Gott der HERR machte den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
      1. Mose 2,7

        Es war nicht nur das biologische Leben wie bei den Tieren, Gott hat dem Menschen mit dem Odem des Lebens noch mehr geschenkt. Mit diesem Atem Gottes ist eine unmittelbare geistige Verbindung zwischen Schöpfer und Geschöpf möglich geworden. Damit wird Gottes Nähe im Leben eines Menschen spürbar. Der göttliche Odem ist ein Symbol für die innigste Verbindung zwischen Gott und Mensch.

        In besonderen Augenblicken können wir, umgeben von hektischer Alltäglichkeit, eine Ahnung dieser wunderbaren Verbundenheit erleben. Dazu muss man kein Mystiker werden. Wenn äußere Geräusche zurücktreten, kann in der Ruhe die Erfahrung entstehen, dass das Leben selbst von Gott getragen ist. Im Gebet und beim Nachdenken über einen Bibeltext kann sich der eigene Atem mit dem schöpferischen Odem Gottes verbinden. Es müssen dafür keine besonderen „spirituellen Kraftorte” aufgesucht werden, wie sie heute gerne so bezeichnet werden. Vielleicht kann es auch an einer Bushaltestelle geschehen, dass sich ein Gefühl des „Einverständnisses” mit sich und Gott einstellt.