Andacht Heute

Unser Gott ist persönlich

Ich bin der gute Hirte und kenne meine Schafe, und sie kennen mich; genauso wie mich mein Vater kennt und ich den Vater kenne. Ich gebe mein Leben für die Schafe.
Johannes 10,14

Wie geht man um mit so einem bekannten Bild wie dem des guten Hirten? Es gibt doch nichts, was hier erklärungsbedürftig ist. Oder doch? Ich konzentriere mich mal auf das Verb „kennen“. Da gibt es große Unterschiede, wie man es interpretieren kann. Auf Schafe bezogen, geht es vom Lexikonwissen, wie grundsätzlich so ein Lebewesen definiert wird, bis hin zu einer Kenntnis von jedem einzelnen Tier. Auf Menschen bezogen wäre dies ein Wissen um buchstäblich alles, was ihn betrifft, seine jeweilige Lebensgeschichte bis hin zu seiner inneren Einstellung. Wir können davon ausgehen, dass diese Bedeutung hier gemeint ist. Gott kennt jeden von uns beim Namen und weiß alles über uns. Wir dürfen sicher sein, dass wir einen ganz persönlichen Gott haben, dem jeder Einzelne von uns wichtig ist. Wenn wir von IHM gerufen werden, dann geschieht das ganz individuell. So wie es der HERR mit seinem Volk Israel getan hat, so dürfen wir sicher sein, dass sein Ruf uns ganz persönlich gilt.

Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.
Jesaja 43,1

Unterschiedliches Christsein

Du, HERR, segnest die Gerechten, du deckest sie mit Gnade wie mit einem Schilde.
Psalm 5,13

Wer aus Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an.
1.Johannes 5,18

Die Bibel spricht von Gerechten im Alten Testament. Damit sind die ernsthaft an Gott festhaltenden Gläubigen gemeint, die als Propheten bekannt sind. Natürlich gibt und gab es noch mehr als die Erwähnten.
Paulus spricht von den Gerechtfertigten aus Glauben. Das sind die, die von neuem Geborenen, deren Leben, ab ihrer Buße, eine Wende nahm, nämlich ebenso ernsthaft an Gott festzuhalten, wie es schon die Propheten taten.
Das heißt auch, Gottes Hand im Leben zu spüren, sich zurechtbringen zu lassen, durch sein Wort, den Versuchungen lernen zu widerstehen, und Gehorsam zu üben. Warum üben? Weil wir oft nicht erkennen, dass wir jetzt gerade mehr auf das hören, was uns gefällt, als auf Gottes Willen. So geraten nicht wenige wieder auf den Irrweg der Sündhaftigkeit und schlechten Gewohnheiten. Sie sind zwar schon gerechtfertigt durch den Glauben, aber es bewegt sich nichts mehr in ihrem Glaubensleben.
Denken wir an die Versuchung Jesus, denn ER hat dem Teufel widerstanden. Danach dienten IHM die Engel. Wir dürfen Gott bitten, dass ER uns Helfer zur Seite stellt, damit wir nicht verloren gehen in der Sinnlosigkeit der Welt.

Da kommt mir ein Vers in den Sinn, der so einfach und doch wichtig ist.
„Trachte zuerst nach dem Reich Gottes, dann wird dir alles hinzugegeben!“ Matth 6,33

Fürbitte

Gnädiger und barmherziger Gott, der Du alles in Deinen Händen hältst und Weisung gibst. Schenke Du hörende Ohren und Herzen, damit auch die, die noch nicht von neuem geboren sind, erreicht werden. Denn Du willst nicht, dass auch nur einer verloren geht. Segne unsere Freunde und Bekannten, die Familien, die Not haben in der Welt und führe zu Dir, die nach Dir rufen. Amen

Missverstandener Glaube

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen. Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.
Hebräer 11,1-3

Wenn wir von „glauben“ sprechen, dann dürfen wir nicht übersehen, dass das Wort im Deutschen mehrfache Bedeutung haben kann. Man kann darunter verstehen: Den Eindruck, ein unbestimmtes Gefühl, eine vage Vermutung haben. In diesem Zusammenhang ist der Spruch „Glauben heißt, nichts wissen“ uns allen geläufig. Wenn wir ehrlich sind, beruht vieles, was wir so annehmen, auf dieser Bedeutung. Wir haben nicht die Möglichkeit, unser Bild von der Welt in allen Aspekten zu überprüfen. Meistens nehmen wir an, dass es so ist, wie uns Elternhaus, Schule, Experten aus den Medien und andere Autoritäten berichtet haben, weil wir zu ihnen ein gewisses Vertrauen haben.

Im obigen Vers muss der Glaube auf eine völlig andere Weise verstanden werden. Und dies ist auch der Grund für alle Missverständnisse, weil hier keine Unterscheidung getroffen wird. Dieser Glaube hat die Bedeutung einer festen Überzeugung, auf die man aufbaut, weil man nicht daran zweifelt. Für viele Zeitgenossen klingt das unannehmbar, weil sie meinen, durch ihr mühsam gesammeltes Wissen könne alles geprüft und bestätigt werden und mit ihm könne man alle Phänomene der Welt erklären und einordnen. Sie übersehen, dass es sich in vielen existenziellen Dingen der Menschheit (z. B. die Fragen, woher wir kommen, was wir sind, wohin gehen wir nach dem Tod) nicht um gesichertes Wissen handelt, und wir bei der Übernahme dieser vagen Erkenntnisse nur vermuten, dass sie stimmen könnten. Diese Welt ist nicht durch Zufall entstanden, sondern weil es einen Schöpfer gibt. Gott hat uns dies mitgeteilt, und es ist einzig seiner Gnade zu verdanken, wenn wir von diesem festen Glauben erfasst werden.

Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Epheser 2,8-9