Andacht Heute

Licht und Finsternis

Gott weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.
Daniel 2,22

Das Licht scheint in der Finsternis.
Johannes 1,5

Braucht es da noch Erklärungen, oder führt das Wort Gottes ins Licht?
Wir alle wissen, was damit gemeint ist.
Wer kennt nicht, die Gedanken der Finsternis?
Wer kennt nicht, die Gedanken des Lichts?

Deshalb lasst uns beten, zu dem, der unser Herz Licht macht und heilt, vor den Ängsten des Lebens.

Gebet

Himmlischer Vater, wir danken Dir, dass DU das Licht in Jesus Christus auf die Welt sandtest, damit wir Hoffnung haben auf das Ewige Leben mit DIR. Segne unseren Tag und bewahre uns vor allem Bösen. Amen

Sanft, aber nicht weich

Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermaß der Schlechtigkeit, und nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu retten vermag!
Jakobus 1,21

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
Sanftmut, Enthaltsamkeit.

Galater 5,22-23

Jesus benutzte das Gleichnis vom Sämann (nachzulesen in Markus 4,1-9), damit jeder, der es hört, auch versteht, weshalb es so wichtig ist, dass das Wort Früchte hervorbringt. Gestern ging es in meiner Andacht um Freundlichkeit und Güte. Die Sanftmut ist eine weitere Frucht des Geistes. Sie ist notwendig, damit die Seele des Menschen aufgeschlossen ist für Gott. Mit ihr können wir sein Handeln an uns ohne innere Widerstände annehmen.

Die Übersetzung vom griechischen prayetes mit Sanftmut und Milde könnte uns dazu verleiten, dass wir damit Weichheit hineininterpretieren. Damit soll jedoch im Gegenteil die Einstellung unseres Geistes und unseres Herzens als eine Freundlichkeit gepaart mit Kraft ausgedrückt werden. Statt passiver Weichheit erscheint diese Sanftmut als eine Tugend, die aus einem festen, bei Christus verankertem Charakter erwächst. Ein mit dieser Frucht ausgestatteter Christ ist kein braver Weichling, der zu allem Ja und Amen sagt und dabei noch unterwürfig lächelt. Er ist dagegen einer, der seinen Dienst treu erfüllt und der – besonders wenn er eine Leiterfunktion innehat – auch mal in freundlichem Ton zurechtweisen kann, falls dies notwendig ist.

Über die Güte

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Galater 5,22

Wenn einer sagt „Ach, du meine Güte!“, dann drückt er damit seine Verwunderung aus. Wobei mit Güte auch Gott gemeint ist, im Sinne von „Oh, mein Gott!“. Wir sehen also schon in diesen umgangssprachlichen Ausdrücken die enge Verbindung von Güte mit Gott.

Im Deutschen kann das Wort Güte sowohl für die Beschaffenheit und die Qualität einer Ware, als auch für die milde, freundliche, von Wohlwollen und Nachsicht auf den Mitmenschen bestimmte Gesinnung verwendet werden. Das Griechische kennt für den letzteren Gebrauch als Eigenschaft des Menschen zwei Worte, die sich nicht grundsätzlich voneinander unterscheiden. Beide kommen im obigen Galatervers vor. Da ist einmal die agathosyne, eine Charaktereigenschaft, die sich eher tatkräftig ausdrückt und sich in tüchtig und brauchbar sein, verbunden mit einer gütigen Haltung, zeigt. Das andere Wort, das hier verwendet wird, ist chrestotes, und dieses ist nicht mit Aktivität verbunden. Es ist ein Ausdruck für das Wesen und den Charakter des Menschen, aus dem erst in einem zweiten Schritt die agathosyne hervorgehen kann und ihn Gutes tun lässt. Der Unterschied erscheint nicht unbedingt wesentlich zu sein. Er ist allerdings deutlich erkennbar im Wesen Gottes. Für IHN wird in der Bibel nur chrestotes verwendet, niemals agathosyne. Gott ist in diesem Sinne nachsichtig und milde mit dem Menschen oder auch die Güte selbst. Diese muss nicht erst wie beim Menschen in einem zweiten Schritt in deren tatkräftige Form als agathosyne münden.

Um nochmal auf die deutsche Übersetzung des obigen Verses zurückzukommen. Da kommen nacheinander Freundlichkeit und Güte vor. Hier hilft es, wenn wir Freundlichkeit als die dem Menschen gemäße aktive Form der Güte verstehen. Das ist ein „Vorschlag zur Güte“, nämlich einer im Sinne Gottes.