Andacht Heute

Aus dem Psalm 71

Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe, denn du hast Großes getan, o Gott, wer ist dir gleich?
Der du uns viel Not und Unglück hast sehen lassen, du machst uns wieder lebendig und holst uns wieder herauf aus den Tiefen der Erde. (Vers 19 und 20)

Bist du schon mal in diesem Leben in Not und Unglück geraten, warst mehr tot als lebendig?
Weißt du überhaupt, dass es die Sünde (Trennung von Gott) war, die dich in diese Tiefen zog?
Ja, es ist unser Unvermögen zu unterscheiden, was uns schadet oder nützt, weil wir Gottes Gebote nicht ernst nehmen. Die Welt propagiert die Sünde und vor allem die Lüge und Unzucht, die ins Chaos führt.

Die Bibel zeigt es deutlich auf, aber wer will es hören?

Dennoch, froh können sich die heißen, die Gott anriefen in ihrer Not, denn der allmächtige Gott hilft jedem heraus, der nach IHM ruft. So erging es mir selbst, deswegen weiß ich, wovon ich rede.
Bist du noch in Sünden gefangen, dann bekehre dich zum lebendigen Gott, denn ER ist ein barmherziger und liebender Ewig-Vater, groß an Güte und Wahrheit. ER wird dich auf den rechten Weg führen, Jesus nach.

Auch meine Zunge soll täglich von deiner Gerechtigkeit reden;
denn beschämt und schamrot wurden, die mein Unglück suchen. Vers 24

Gebet

Hab Dank Vater für deine Weisungen und dass du uns in deinem Wort zeigst, was gerade wichtig ist. Amen

Die Frucht kommt, wenn Gott es will

Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange.
Jakobus 5,7

Das Bild des geduldig wartenden Bauern ist eine große Ermutigung für die Gläubigen. Wenn sie oft zweifeln, ob der Same, den sie in eine gottlose Umgebung gesät haben, wirklich keimen und zu einer Pflanze werden wird. Gestern war ich mit meiner Frau in unserer Gärtnerei. Sie hat zu Hause gleich mit dem Pflanzen im Hochbeet begonnen. Das Wetter in diesem Februar ist bisher sehr mild. Sie freut sich schon auf die kommende Salaternte. Jeden Tag wird sie nach dem Rechten sehen und den Fortschritt wahrnehmen. Bei der Aussaat der Guten Nachricht unter den Menschen ist die Erfolgskontrolle oft ungleich schwieriger. Viele haben davon gehört, sind angesprochen worden, aber nichts will bei ihnen aufgehen. Aber wie die heutigen Verse zeigen, wäre es falsch, die Geduld zu verlieren und die Hoffnung aufzugeben. So der HERR will, so wird’s regnen von oben und Frucht bringen am Ende.

Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringt.
Johannes 15,2

Genuss und Weisheit

Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen!
Psalm 90,12

Vom römischen Dichter Horaz stammt der Ausspruch „Carpe diem“, wörtlich übersetzt „Pflücke den Tag“. Das Wort vermittelt die Weisheit, den Tag, den Augenblick zu nutzen. Es taucht in der Dichtung des Barock (etwa zwischen 1625 und 1725) wieder auf, mit der Vanitas (Alles ist vergänglich) und dem Memento mori (Bedenke, dass du sterben musst) als zentralen Motiven. Für den heidnischen Dichter Horaz folgte aus dem Bewusstsein der Endlichkeit des Lebens in seiner Diesseitsorientierung die Konzentration auf den Genuss allein im Hier und Jetzt. Die Dichter des Barock waren noch tief im Christentum verwurzelt. Sie kannten, wie es Andreas Gryphius in seinem Sonett „Es ist alles eitel“ ausdrückt, noch die Weisheit aus dem Buch Kohelet. Der Mensch solle seine Überheblichkeit, seine Egomanie, das Wichtigste und Bedeutendste in dieser Welt zu sein, ablegen und seine Aufmerksamkeit auf das richten, „was ewig ist“, auf seine Seele und auf Gott.

Heute stellen wir fest, dass der Mensch wieder ganz heidnisch das Jenseits ausklammert und sich nur dem Genuss des Augenblicks widmet. Dieses Streben nach Lust und Sinnengenuss nennt man Hedonismus. Der heutige Vers mahnt dagegen, uns der Begrenztheit unserer Tage bewusst zu werden. Wir sollen sie nutzen, um in wahrer Herzensbildung weise zu werden. Diese Zeit ist uns von Gott geschenkt, nicht damit wir von Vergnügen zu Vergnügen eilen, sondern damit wir lernen, uns an IHM auszurichten. Damit ist nicht der Weg der Askese gemeint, die Verweigerung aller Lebensfreude und ein Leben in Selbstrechtfertigung. Auch wir dürfen genießen, aber nicht ohne Gott zu danken für das, was er uns im Diesseits und im Jenseits schenkt.