Andacht Heute

Dankbarkeit

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.
Psalm 106,1


Vor ungefähr 10 Jahren traf ich eine ehemalige Kundin an einer Kasse und ich begrüßte sie fröhlich, als ich sie nach 30 Jahren wiedererkannte. Wir waren beide grau geworden. Sie freute sich über meinen Gruß und sagte: „Sie waren immer so eine gütige Geschäftsfrau.“ Ich war freudig überrascht das zu hören. Aber ich dachte noch oft über den Begriff *gütig* nach. Waren es vielleicht die Wurstreste, die ich manchmal dazu legte oder was meinte sie, mit dem fast göttlichen Begriff. Heute ist es möglich die künstliche Intelligenz KI zu fragen:

Güte bezeichnet eine freundliche, wohlwollende und nachsichtige Einstellung gegenüber anderen Menschen. Elemente von Güte sind das Tun von Gutes, das Üben von Gnade, Wohlwollen und Barmherzigkeit…

Man könnte sagen, dass diese Eigenschaften wirklich untypisch für eine Geschäftsfrau sind. Als ich den Dorfladen übernahm, meinte meine Mutter zweifelnd, ‚ob das schon was für dich ist, wo du doch immer alles verschenkst‘ – mein Vater hingegen, befürwortete mein Vorhaben ‚Lebensmittelgeschäfte braucht man immer‘ Das machte mir Mut.

Heute nach diesen vielen Jahren, weiß ich, beide Eltern hatten recht. Die Mutter mit ihrer Kenntnis über meine Herzenshaltung, andern Menschen gegenüber, und mein Vater mit seiner Liebe, die mir alles zutraute.

Was ist heute über den Bibelvers anderes zu sagen, als dass ich Gott dankbar bin, dass ER mich mit Seiner Barmherzigkeit und Güte hindurchgetragen hat, durch diese wirren Zeiten. Möge ER auch für meine Nachkommen sorgen und sie behüten in Seiner Güte. Amen

Gottes Hilfe gegen Ängstlichkeit

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1,7

    Im Brief an den jungen Timotheus scheint es, als wolle Paulus ihm zeigen, dass alle Schüchternheit und Angst überwunden werden kann, wenn man sich bewusst macht, dass sie nicht von Gott kommt. Wir alle haben unsere besonderen Ängste, sei es vor einem Publikum zu sprechen, sei es abgelehnt zu werden und so vieles mehr. Etwas klagt uns an und will unsere Persönlichkeit destabilisieren. Wenn uns so etwas begegnet, dann hilft es, sich ganz klar zu sagen: „Diese Ängste kommen jetzt nicht von Gott.“ Nicht selten steigen in uns Gedanken auf wie: „Ich werde mich vor allen Leuten blamieren.“ Schauen wir genau hin, was sich da in uns manifestieren will, und wehren wir es ab, wenn wir erkannt haben, dass es ein Lügengedanke ist, der uns nur schwächen wird. Dann können wir sagen: „Dieser Gedanke führt uns nur in die Irre, er nützt mir nichts. Er kommt nicht von Gott.“

    Dann sollen wir uns bewusst werden, wie Gott uns hilft. Er gibt uns den Geist der Kraft für unseren Dienst, wenn wir für sein Reich eintreten. Das soll uns nicht in das andere Extrem führen, nämlich mächtig, überheblich und aufgeblasen zu werden. Nein, diese Kraft ist gepaart mit Liebe und Besonnenheit, wie es Paulus hier treffend ausdrückt. Wenn wir uns daran orientieren, wie Jesus sich in seinem irdischen Leben den Menschen in Liebe zugewandt hat, dann können wir uns nicht falsch verhalten. Dieses Wissen lässt uns gelassen und strukturiert handeln.

    Lehre mich, so zu leben, wie du es willst, denn du bist mein Gott! Führe mich durch deinen guten Geist, dann kann ich ungehindert meinen Weg gehen!
    Psalm 143,10

    Schöne Aussichten

    Denk schon als junger Mensch an deinen Schöpfer, bevor die beschwerlichen Tage kommen und die Jahre näher rücken, in denen du keine Freude mehr am Leben hast.
    Prediger 12,1

    Dieser Vers könnte, wenn er nicht im Zusammenhang gelesen wird, dazu führen, dass junge Menschen Angst vor dem Alter bekommen. Wer ihn so liest, könnte zu dem Schluss kommen, dass wir uns nicht auf das freuen sollten, was uns am Ende unseres Lebens erwartet. Das mag für denjenigen zutreffen, der den einzigen Sinn seines Daseins in Vergnügen, Wohlstand und Gesundheit sieht. Das Streben nach irdischen Genüssen ist grundsätzlich nicht verkehrt. Aber dieser Lebensstil der Glücksmaximierung wird immer an Grenzen stoßen, spätestens dann, wenn der irdische Tod auf uns wartet.

    Der Autor dieses Weisheitsbuches, König Salomo, war ein Sprachrohr Gottes. Es ist nicht vorstellbar, dass es geschrieben wurde, um uns die Freuden des Daseins zu vermiesen, im Sinne von: „Jetzt freut ihr euch noch in der Jugend, aber ihr ahnt nicht, was euch im Alter erwartet!“ Es wird keine negative Weltsicht gepredigt, sondern darauf hingewiesen, dass wir in allem, was uns an Freud und Leid widerfährt, an unseren Schöpfer denken sollen. Und damit kann man nicht früh genug anfangen. Der Atheist kann nicht anders, als das Nachlassen der Lebenskräfte im Alter als Verlust zu empfinden. Der gläubige Mensch wird Gott für alle Freuden danken, die er genießen durfte und noch genießen darf. Sein besonderer Dank gilt dem, was ihn in der Ewigkeit erwartet. Dieses Eingebundensein in Gottes Schöpfungsplan bewahrt uns davor, das Leben als Abwärtsspirale zu betrachten und erfüllt jeden unserer Tage mit großer Hoffnung.