Andacht Heute

Fromme Übungen

Wenn ihr zusammen mit Christus den Vorschriften und Regeln dieser Welt abgestorben seid, weshalb tut ihr dann so, als würdet ihr noch unter ihrer Herrschaft leben? Ihr lasst euch vorschreiben: „Damit darfst du nichts zu tun haben! Davon darfst du nicht essen! Und das darfst du nicht einmal berühren!“ Solche Regeln sind nichts als menschliche Vorschriften für Dinge, die doch nur dazu da sind, um von uns benutzt und verbraucht zu werden. Es sieht zwar so aus, als ob solche eigenwilligen Gottesdienste, Demutsübungen und Misshandlungen des Körpers Zeichen besonderer Weisheit seien. Aber in Wirklichkeit haben sie keinen Wert, sondern befriedigen nur das menschliche Geltungsbedürfnis. 
Kolosser 2,20-23

Seit Jesus sind wir befreit von den 700 Regeln des strengen Mosaischen Gesetzes. Während die Zehn Gebote nach wie vor ihre Gültigkeit behalten, müssen wir uns nicht mehr an all das halten, was Moses seinem Volk Israel auferlegt hat, wie die Vorschriften über die Stiftshütte, die Priester und die Opfer. Paulus hatte bei den Kolossern Tendenzen erkannt, die ihn vor einer neuen Gesetzlichkeit warnen ließen. Es gab wieder Leute unter ihnen, die großen Wert auf Askese und Verzicht legten. Paulus entlarvt sie in seinem Brief als Wichtigtuer, die sich vor anderen profilieren wollen. Wo immer wir solche Bestrebungen in christlichen Gemeinschaften beobachten, sollten wir wachsam sein. Niemals können uns zum Beispiel Praktiken wie der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel retten. Wer nicht Fleisch isst, kann das für sich selbst tun, aber er sollte es nicht von anderen verlangen und sich ihnen gegenüber frommer und gottgefälliger fühlen, wenn sie es nicht tun. Wer auf solche Gesetze besteht, hat etwas Grundsätzliches nicht begriffen, betont Unwesentliches und verstößt gegen das Liebesgebot, das uns Jesus so eindringlich ans Herz gelegt hat. Das heißt nicht, dass wir alles, was andere tun und was wir selbst tun, kritiklos gutheißen sollen.

Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.
1 Korinther 10,23

Es kommt auf deine Beziehung zu Gott an

Auch künftig bin ich derselbe, und niemand ist da, der aus meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will’s wenden?
Jesaja 43,13

Dass Gott existiert, steht außer Frage. Die Beweise finden sich in allem, was erschaffen wurde. Entscheidend ist jedoch die eigene Liebe zu Gott. Das Liebesgebot, das Jesus erwähnt hat, kennt ihr das? Er sagte: „Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst!“ Jemanden zu lieben, bringt Höhen und Tiefen mit sich. Gott zu lieben mag ähnlich sein, aber es wirkt anders.

Gott zu lieben, ist immer ein Segen.

Sich selbst zu lieben ist ebenso wichtig, denn ohne das Wissen, dass man einzigartig von Gott geschaffen wurde, kann man sich nicht wirklich mögen. Selbstliebe wird oft mit Leistung und guten Taten verbunden; man fühlt sich besser, wenn man etwas Gutes vollbracht hat – aber das ist noch keine Liebe. Wahre Liebe beinhaltet auch Vergebung, denn wir sind alle fehlbar. Daher schuf Gott durch Jesus Christus einen Ausweg. Wer seine Liebe am Kreuz erkennt, weil er sich für uns geopfert hat und unsere Sünden bezahlt hat, kann wahrhaftig sagen: Ja, ich liebe mich und somit auch meinen Nächsten. Wer mit Gott im Reinen ist, aus reiner Gnade, der versteht, was Agape bedeutet. Alles, was Gott uns auferlegt, ist in der Agape enthalten.

Gebet

Danke, lieber Vater, dass Du mich zuerst geliebt hast und ins Leben gerufen hast, damit ich dich und deine Liebe verkünden darf. Segne unseren Tag und behüte die, die nach dir suchen. Bitte lasse dich auch von denen finden, die dich zunächst leugnen wollen. Allein deine Gnade ist es, dass sie erkennen, wer du bist. Amen

Regierungen ohne Gott

Die Nationen sollen sich freuen und dir zujubeln, denn du richtest alle Völker aufrichtig und gerecht. Ja, du leitest alle Nationen auf Erden.
Psalm 67,5

Was ist nicht alles in der Welt geschehen, seit der Psalmist diese Worte des Lobpreises Gottes geschrieben hat. Nationen sind entstanden, Staatsformen haben sich verändert. Wir erleben heute, dass in vielen westlichen Staaten Gott nicht mehr als übergeordneter, gerechter Lenker und Leiter wahrgenommen und anerkannt wird. Der Mensch meint, ohne ihn auskommen zu können und gerät in einen gefährlichen Strudel von Anmaßung und Vermessenheit. In Ludwig Thomas Satire „Der Münchner im Himmel“ heißt es am Ende, als der grantelnde Aloisius im Münchner Hofbräuhaus seinen göttlichen Auftrag vergisst: „… und so wartet die bayerische Regierung bis heute auf die göttlichen Eingebungen“.

Das gilt heute noch mehr als zu Thomas‘ Zeiten. Olaf Scholz hat bei seinem Amtseid („Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“) auf den Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ verzichtet. Mit ihm taten dies sieben weitere Kabinettsmitglieder der Ampelkoalition, darunter alle Grünen. Ob sie ihre „ganze Kraft dem Wohle des deutschen Volkes“ widmen, wie es das Gesetz verlangt, darüber gibt es inzwischen viele Fragen und Zweifel.

Ehrfurcht vor dem HERRN heißt, das Unrecht hassen: Ich hasse Hochmut, Stolz, unrechtes Verhalten und Lügengeschwätz. Ich weiß guten Rat und schenke Gelingen, ich bin die Einsicht, ich habe Kraft. Durch mich regieren Könige, und durch mich erlassen Machthaber gerechte Gesetze.
Sprüche 8,13-15