Andacht Heute

Leben nach göttlicher Navigation

Du sprichst zu mir: Ich will dich lehren und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich berate dich, nie verliere ich dich aus den Augen.
Palm 32,8

Psalm 32 ist ein Bußpsalm. David macht sich seine Gedanken über die Erfahrung mit der Sündenvergebung und deren befreiender Wirkung. Dazu ist es nötig, die eigene Schuld einzugestehen und Reue zu zeigen. Gott verspricht jedem, der dazu bereit ist, Vergebung.

Auch Vers 8 enthält eine Zusage. Gott bietet sich hier als unser persönlicher Lehrer an. Das geschieht nicht in distanzierter Form vom Pult aus, wie es früher in Schulen oft üblich war. Es ist eine liebevolle Unterweisung, die ganz auf unsere Person zugeschnitten ist. Dadurch erhalten wir eine sichere Navigation für unser Leben. Gott möchte, dass wir den richtigen Kurs finden – gerade auch im schwierigen Gelände. Wie ein guter Hirte behält er seine Schäflein ständig im Auge. Wir dürfen sicher sein, dass der HERR uns immer seine Aufmerksamkeit schenkt.

Das bedeutet für jeden von uns, dass wir den Weisungen Gottes vertrauen dürfen. Sie führen uns zu Einsichten, die wir niemals aus eigener Kraft gewinnen können. Dazu ist es nötig, mit Gott in Kontakt zu bleiben. Deshalb sollten wir regelmäßig ins Gebet gehen, in der Bibel lesen und uns mit anderen Gläubigen austauschen.

Gebet: „HERR, ich danke dir für deine Führung. Zeige mir auch heute wieder den Weg, den ich gehen soll, da, wo ich mich gerade befinde.”

Mehr Herz, weniger Ich

Seid barmherzig und demütig!
1. Petrus 3,8

    In Kapitel 3 seines Briefs geht es Petrus um ein Leben aus dem Glauben. Dieses sollte von Demut, Hingabe, Versöhnung und standhaftem Vertrauen geprägt sein. Wir könnten darüber nachdenken, was es bedeutet, barmherzig und demütig zu sein.

    Barmherzigkeit hat mit Großzügigkeit zu tun. Denken wir daran, dass wir unseren Mitmenschen auch was abgeben können von uns. Das muss nicht immer Geld sein. Wir können ihnen auch unsere Aufmerksamkeit schenken und Zeit für sie haben. Dabei muss es uns nicht wichtig sein, ob uns das gedankt wird. Man sollte nicht für alles eine Gegenleistung erwarten. Man kann auch ohne Hintergedanken spenden und helfen. Wenn es um Lob und Anerkennung geht: Geizen wir nicht mit ermutigenden Worten, gerade wenn sich jemand Mühe gibt.

    Wie kann man mehr Demut im Leben zeigen? Wie wäre es, wenn wir uns öfter in Dankbarkeit üben würden? Anstatt Ansprüche zu stellen, sollten wir bewusst sagen: „Danke, dass ich das erleben, haben oder lernen darf.“ Es muss nicht immer alles vom Feinsten sein, bewahren wir uns Bodenhaftung! Wenn wir z. B. auf Reisen sind, genügt oft auch eine schlichte Unterkunft, um Urlaubsfreude zu erleben. Demütig zu leben bedeutet auch, nicht immer im Mittelpunkt stehen zu müssen. Auch wenn wir selbst viel wissen und können, sollten wir andere zu Wort kommen lassen.

    Wenn wir ein absolutes Vorbild für Barmherzigkeit und Demut suchen, kommen wir an Jesus nicht vorbei. Noch am Kreuz bat er für seine Feinde: „Vater, vergib ihnen.” Und trotz seiner göttlichen Macht war er bereit zu dienen, indem er seinen Jüngern die Füße wusch. Jesus lehrte nicht nur, sondern lebte das auch.

    Gebet: HERR Jesus, zeige mir Gelegenheiten in meinem Leben, wie ich aus meinem Glauben heraus barmherzig und demütig sein kann.

    Moderne Götzen

    Kein Götze der Heiden kann uns helfen, keiner kann Regen bringen, und auch der Himmel gibt den Regen nicht von selbst. Nein, du bist es, HERR, unser Gott! Du hast alles geschaffen. Darum hoffen wir auf dich!
    Jeremia 14,22

    Im Alten Testament waren Götzen meist Statuen oder Bilder anderer Völker, die sie als Gottheiten verehrten, etwa Baal oder Aschera. In Zeiten der Dürre suchten die Menschen Hilfe bei diesen Götzen, obwohl nur der eine wahre Gott die Macht hatte, Regen zu geben und Leben zu erhalten.

    Ich frage mich, was unsere heutigen Götzen sind. Sie sind nicht mehr aus Stein, sondern eine Art Ersatzglauben, bestehend aus Wunschvorstellungen und Sinnsystemen, an die viele ihr Herz hängen und von denen sie abhängig sind:

    • Finanzielle Sicherheit und Konsum sind wichtiger als geistliche Werte.
    • Man glaubt an den technischen Fortschritt und daran, dass mithilfe der Wissenschaft alle Probleme lösbar sind.
    • Man inszeniert sich selbst und glaubt, dass Selbstdarstellung wichtiger ist als das Streben nach Wahrheit oder Demut.
    • Der Drang nach Erfolg und Leistung ist sehr groß, weil man der Meinung ist, dass dies unseren einzigen Wert ausmacht.
    • Das Streben nach Macht, Einfluss und Kontrolle ist stärker als das Vertrauen in die Führung Gottes.

    An dieser Stelle kann sich jeder von uns fragen, wo er anfällig ist und was in seinem Leben eine zu große Rolle spielt. Entscheidend ist, dass wir diese modernen Götzen entlarven und uns dem einzig wahren Gott zuwenden.

    Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, alle Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst.
    Jesaja 45,22