Andacht Heute

Formen der Wahrheitsfindung

Wer vor Gericht die Wahrheit aussagt, fördert die Gerechtigkeit; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug.
Sprüche 12,17

Eine Zeugenaussage vor Gericht dient der juristischen Wahrheitsfindung im Rahmen eines Verfahrens. Davon ist in diesem Spruch die Rede. Zeugen sind gesetzlich verpflichtet, die Wahrheit zu sagen. Falschaussagen können strafrechtlich verfolgt werden. Richter bewerten die Glaubhaftigkeit der Aussagen. Sie prüfen z.B. deren Plausibilität.

Was ist der Unterschied von Zeugenaussagen zu Zeitungsmeldungen? Diese dienen in erster Linie der öffentlichen Information und zur Meinungsbildung der Leser. Journalisten unterliegen keiner strafrechtlichen Wahrheitspflicht, sondern ethischen Standards wie dem Pressekodex. Ihre Berichte basieren meist auf indirekten Informationen, also auf anderen Pressemitteilungen und anderen Medien. Welche Quellen dafür benutzt werden, ist oft entscheidend. Worüber und wie berichtet wird, ist meist von der politischen Haltung, der Zielgruppe der Leserschaft und wirtschaftlichen Interessen beeinflusst. Leider ist das heute sehr ausgeprägt, so dass Nachrichten aus den Medien oft eine Mischung aus Fakten, Interpretation und Kommentaren darstellen, leider oft weit entfernt von der Wahrheit. Wenn wir uns klar machen, dass in der Medienwelt keine rechtsverbindliche Notwendigkeit zur Wahrheitsfindung besteht, dann können wir solchen Informationen nicht in jedem Fall Glauben schenken. Wir sollten sie – wie ein Richter – auf Plausibilitiät und auf redaktionelle Einflussnahme prüfen, so weit uns dies möglich ist.

Demgegenüber stehen die Aussagen der Bibel, denen wir uneingeschränkt glauben dürfen. Die versierte Bibelkennerin Ilona Grimm sagt dazu: „Die 66 Bücher der Bibel wurden von 40 Autoren in unterschiedlichen Epochen in einem Zeitraum von rund 1600 Jahren aufgeschrieben. Viele hundert nachweislich erfüllte Prophezeiungen von Propheten aus unterschiedlichen Epochen belegen, dass die Bibel keine menschliche Erfindung sein kann. Der Urheber der Bibel ist Gott. Diesem Gott wird jeder von uns spätestens beim Jüngsten Gericht begegnen.“

Vergiss die Freude nicht

Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Galater 5,22-23

Eine Frucht des Geistes ist die Freude. Wie sieht es damit in unserem Alltag aus? Damit ist mehr gemeint als bloß gute Laune haben. Es ist eine tiefe Freude, die unabhängig von äußeren Umständen ist. Sie macht uns widerstandsfähig gegen Hoffnungslosigkeit, Zynismus und Angst. Sie ist nicht von Erfolg und Anerkennung abhängig, sondern lebt von der Gewissheit, dass Gott gegenwärtig ist. Diese Freude ist nicht nur ein Gefühl, sondern beruht auf der Entscheidung, sich auf das Gute zu konzentrieren, Dankbarkeit zu üben und die Nähe Gottes zu suchen. Dies kann durch Gebet, durch das Singen eines christlichen Liedes oder durch das Innehalten geschehen.

Gerade weil es im täglichen Stress schwierig ist, bewusst an die Freude zu denken, kann es helfen, sich hinzusetzen und eine kleine, persönliche Liste zu erstellen, um bewusst mehr Freude in sein Leben zu integrieren. Hier einige Beispiele:

  • Sammle Achtsamkeitsmomente: Nimm dir kurz Zeit, um einfache Dinge zu genießen, wie das Licht am Morgen oder den Duft des Kaffees.
  • Überlege zwischendurch, wofür du dankbar sein kannst, zum Beispiel dafür, dass deine Kniebeschwerden heute nachgelassen haben.
  • Geh regelmäßig mal raus und achte beim Spaziergang bewusst auf schöne Dinge wie Farben, Geräusche und die Natur.
  • Mache jemandem eine kleine Freude, etwa durch ein Kompliment oder einen kurzen Anruf.
  • Erkenne, wenn negative Gedanken in dir auftauchen, und ersetze sie durch hoffnungsvolle.
  • Sag dir zum Beispiel: „Ich bin getragen – auch heute darf ich Freude erleben.”
  • Lies regelmäßig Bibelverse über die Freude, zum Beispiel Psalm 16,11:

Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir. Aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.

Aufgerichtet ins Leben

Dann legte er seine Hände auf sie. Da konnte sie sich wieder aufrichten, und sie lobte und rühmte Gott.
Lukas 13,13

Man muss nicht unbedingt an eine Besessenheit dieser Frau denken, also daran, dass ein Dämon sie 18 Jahre lang gebunden hat. Es ist auch möglich, dass ihre Wirbelsäule versteift oder verkrümmt war, wie es bei Osteoporose oder Morbus Bechterew der Fall ist. Auch hier ist ein Mensch durch eine Krankheit gebunden, die ihm die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erschwert. Jesus befreit die Frau nicht nur körperlich, sondern auch von einer jahrzehntelangen Last, die sie in die Isolation gebracht hat. Die körperliche Aufrichtung wird hier somit auch zum Bild für eine neue Lebensperspektive.

Abgesehen vom körperlichen Gebrechen gibt es auch im Leben schwere Lasten, die wir zu tragen haben: Schuld, Scham, Abhängigkeit vom Urteil anderer, Angst, Enttäuschung und Resignation. Die Folge ist, dass wir unseren Blick nach unten richten und keinen freien Blick auf andere Menschen und Gott haben. Jesus richtet uns wieder auf und schenkt uns, wenn wir an ihn glauben, die ganze Weite des Lebens. Wenn wir das erleben dürfen, dann sollten wir dankbar sein wie die Frau und den Herrn für diese Gnade loben und preisen. So werden wir zum Zeugen für Gottes befreiendes Handeln.