Andacht Heute

Unsere großen Worte

Wer sich aber nach seinem Wort richtet, bei dem ist die Liebe Gottes zum Ziel gekommen. Und genau daran erkennen wir, dass wir mit Christus verbunden sind. Wer also behauptet, mit Christus verbunden zu sein, soll auch so leben, wie Christus gelebt hat.
1. Johannes 2,5-6

In den meisten Übersetzungen heißt es hier: „Wer sein Wort hält“. Wir verstehen dies in der Bedeutung „zu seiner Zusage stehen“, also im Sinne von „einhalten, was man versprochen hat“. Wenn man den Absatz im Johannesbrief liest, neigt man eher zu der von mir ausgewählten Formulierung der Neuen evangelistische Übersetzung. Was zählen schon unsere Worte, die wir oft schneller brechen als es uns lieb ist. Schon Petrus ging es so. Als glühender Nachfolger von Jesus verleugnete er IHN gleich dreimal, sobald es ernst wurde.

Unsere Worte sind oft nur Schall und Rauch. Da ist es besser, wenn wir uns nach dem Wort aus der Bibel richten, so gut es uns möglich ist. Die Verbundenheit mit Jesus hilft uns, richtig zu handeln in schwierigen Situationen. Wir müssen uns der Schwachheit bewusst sein und lieber nicht so groß tönen. Ohne Gott sind wir nichts, auch wenn wir schöne Worte finden. Jesus lässt uns stark werden, wenn wir seine Nähe suchen.

Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne.
2. Korinther 12,9

Flehen

Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.
Psalm 6,10

Meine Großmutter, die schwere Zeiten hinter sich hatte, betete viel. Ich verspürte als Kind, dass sie einer Not entrinnen will. Das schreckte mich irgendwie ab und machte mir Angst vor dem Erwachsenenleben. Andererseits sah ich in ihr eine starke Frau, die vor niemanden Angst hatte. Eine Art Gotteskraft ließ sie durchhalten und überstehen, was sie bis in ihr hohes Alter noch zu meistern hatte.

So ist mir in meiner Mutter und Erzlehrerinnentätigkeit wichtig gewesen, den Kindern das Beten zu lehren, den Glauben nahezubringen, damit auch sie ihre Not zu Gott bringen können. Denn das Leben ist ungerecht und die Schwachen brauchen einen starken Gott.

Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6,6

Seid klug wie die Schlangen

Jesus spricht: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Matthäus 10,16

Das Wort von Jesus lässt uns beim Lesen innehalten. Er empfiehlt, dass wir uns wie Schlangen verhalten sollen. Sie gelten von alters her als weise Tiere, aber auch als hinterhältig. Tauben stehen für Reinheit, Lauterkeit und Friedfertigkeit. Jesus schickt seine Jünger in eine gefährliche Mission, bei der sie durchaus klug handeln sollten, aber ohne heimtückische Absicht. Wir, die wir das rettende Wort Gottes der Welt verkünden wollen, sollten uns also nicht naiver anstellen als wir sind. Wir können durchaus die uns geschenkte Klugheit benutzen, allerdings ohne den Anderen manipulieren zu wollen, in einer Weise, die er nicht erkennen soll. Wir dürfen offen von unserem Glauben sprechen – wenn es die Gelegenheit erlaubt. Also nicht in jedem unpassenden Moment, bei dem von vornherein schon zu ahnen ist, dass das Gegenüber abwehrend reagieren wird oder uns wie ein Wolf beißen wird. Allerdings wird das Leben mit Jesus nie ohne Gefahr sein.

Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.
Matthäus 5,11-12