Andacht Heute

Moderne Götzen

Kein Götze der Heiden kann uns helfen, keiner kann Regen bringen, und auch der Himmel gibt den Regen nicht von selbst. Nein, du bist es, HERR, unser Gott! Du hast alles geschaffen. Darum hoffen wir auf dich!
Jeremia 14,22

Im Alten Testament waren Götzen meist Statuen oder Bilder anderer Völker, die sie als Gottheiten verehrten, etwa Baal oder Aschera. In Zeiten der Dürre suchten die Menschen Hilfe bei diesen Götzen, obwohl nur der eine wahre Gott die Macht hatte, Regen zu geben und Leben zu erhalten.

Ich frage mich, was unsere heutigen Götzen sind. Sie sind nicht mehr aus Stein, sondern eine Art Ersatzglauben, bestehend aus Wunschvorstellungen und Sinnsystemen, an die viele ihr Herz hängen und von denen sie abhängig sind:

  • Finanzielle Sicherheit und Konsum sind wichtiger als geistliche Werte.
  • Man glaubt an den technischen Fortschritt und daran, dass mithilfe der Wissenschaft alle Probleme lösbar sind.
  • Man inszeniert sich selbst und glaubt, dass Selbstdarstellung wichtiger ist als das Streben nach Wahrheit oder Demut.
  • Der Drang nach Erfolg und Leistung ist sehr groß, weil man der Meinung ist, dass dies unseren einzigen Wert ausmacht.
  • Das Streben nach Macht, Einfluss und Kontrolle ist stärker als das Vertrauen in die Führung Gottes.

An dieser Stelle kann sich jeder von uns fragen, wo er anfällig ist und was in seinem Leben eine zu große Rolle spielt. Entscheidend ist, dass wir diese modernen Götzen entlarven und uns dem einzig wahren Gott zuwenden.

Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, alle Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst.
Jesaja 45,22

Rettung für alle?

Wir stellen also fest: Genauso, wie eine einzige Verfehlung allen Menschen die Verdammnis brachte, bringt eine einzige Tat, die erfüllt hat, was Gottes Gerechtigkeit fordert, allen Menschen den Freispruch und damit das Leben.
Römer 5,18

Es gibt den theologischen Universalismus. Dessen Anhänger glauben, dass am Ende alle gerettet werden, selbst die Ungläubigen. Nach dieser Vorstellung ist Gottes Gnade so groß, dass sie auch nach dem Tod noch wirkt und irgendwann – auch nach seinem Tod – jedem Menschen die Wahrheit geoffenbart wird, sodass niemand ewig verloren bleibt. Auch der vorliegende Vers wird dann so ausgelegt, dass alle Menschen durch die Tat von Jesus Christus gerettet werden. Kann das sein?

Natürlich nicht. Bereits zu Beginn des 5. Kapitels betont Paulus, dass die Rechtfertigung nur durch den Glauben erfolgt. Der gesamte Römerbrief argumentiert für die persönliche Glaubensentscheidung und das Gericht Gottes. Nirgends geht es um eine bedingungslose, universelle Rettung aller Menschen. Durch die Verfehlung eines Menschen – die Abwendung des Adam von Gott – kam es zur Verdammnis aller. Dann wurde der Sohn Gottes Mensch und starb für unsere Sünden. Erlöst wird nur, wer dieses Gnadengeschenk annimmt, indem er an Jesus glaubt. Es ist widersinnig, und man würde Paulus komplett missverstehen, wenn man etwas anderes behauptet. Und wozu wäre das Leiden des Heilands notwendig gewesen, wenn es ein „automatisches“ Heil für jeden geben würde?

Diese furchtbare Fehlinterpretation tritt heute nur in seltenen Fällen offen zutage. Kein Kanzelprediger, auch wenn er insgeheim Universalist ist, sagt, dass es egal sei, wie sich seine Zuhörer verhalten, ob sie an Gott glauben oder nicht, weil am Ende doch jeder gerettet würde. Viel häufiger werden die Zuhörer in eine falsche Sicherheit gewiegt, weil nicht darauf hingewiesen wird, dass es nicht reicht, ab und zu bei einem Gottesdienst anwesend zu sein, sondern dass eine persönliche Entscheidung für den Glauben getroffen werden muss. Nicht alle werden gerettet – nur diejenigen, die glauben.

Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt wurden, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.
Römer 5,1

Was ist Jüngerschaft?

Als Jesus sich schon der Stelle näherte, wo der Weg vom Ölberg nach Jerusalem hinunterführt, brach die ganze Menge der Jünger in Jubel aus.
Lukas 19,37

In der Bibel finden sich viele Stellen, in denen mit „Jünger” ausschließlich die zwölf Apostel bezeichnet werden. Diese sollten lehren und durch das Wirken von Wundern ihre Vollmacht ausüben, die Jesus ihnen übertragen hatte. Sie werden auch die „zwölf Jünger” oder einfach „die Zwölf” genannt, oft auch einfach „die” bzw. „seine Jünger”. Wenn sich heute jemand auf eine solche Vollmacht beruft, obwohl es keine direkte Sendung durch Jesus mehr geben kann, dann ist das ein Akt der Selbstermächtigung – insbesondere, wenn auch noch versucht wird, Dämonen auszutreiben und Krankheiten zu heilen. Die Vollmacht, die Jesus den zwölf Aposteln gab, war einzigartig und situationsgebunden.

In unserem Vers aus dem Lukasevangelium geht es um einen erweiterten Kreis von Jüngern. Dieser bestand aus begleitenden Anhängern, die seine Botschaft angenommen hatten. Es waren Gläubige aus Galiläa und Umgebung. Viele von ihnen hatten bereits erlebt, wie Jesus Kranke heilte, Tote auferweckte und mit Vollmacht lehrte. Sie waren keine neugierigen Sensationssucher, sondern Menschen, die bereits seine Lehre angenommen hatten. Das griechische Wort mathetes bedeutet im Neuen Testament mehr als nur „Schüler” oder „Lernende”. Es steht für Menschen, die ihr Zuhause verlassen hatten, um mit ihren Lehrern – meist berühmte Rabbiner, die als Wanderlehrer auftraten – durch die Lande zu ziehen. Auch Jesus hatte viele solcher Jünger, die ihm nachfolgten. ER ist es, der heute noch alle einlädt, ihm zu vertrauen, an ihn zu glauben und seine Nachfolger zu werden. Wenn wir das wirklich sein wollen, haben sich praktische Schritte wie diese bewährt:

  • Gebet: Tägliche Zeit mit Gott, auch wenn es nur zehn Minuten sind.
  • Bibelstudium: Lies z. B. die Evangelien und frage dich: „Was sagt mir das über Jesus?”
  • Dienst: Überlege, mit welchen deiner Gaben du dienen kannst.
  • Charakter: Erlange mit Hilfe des Heiligen Geistes Geduld, Vergebung und Wahrhaftigkeit.
  • Zugehörigkeit: Suche die Gemeinschaft mit anderen Christen.