Andacht Heute

Augen auf!

Aber alle anderen freuten sich über die wunderbaren Taten von Jesus.
Lukas 13,17

Der Synagogenvorsteher war empört darüber, dass Jesus eine Frau am Sabbat geheilt hatte. Er wurde aber von IHM scharf zurechtgewiesen und als Heuchler bezeichnet. Die Frau wurde nicht nur von der Krankheit befreit, sondern auch vom Einfluss des Satans. Und dies sollte am Sabbat nicht erlaubt sein? Wie sehr muss man doch in seiner Gesetzlichkeit verknöchert sein, wenn man sich über eine körperliche und geistige Heilung aufregen kann! Jesus wurde mehrfach von den geistlichen Oberhäuptern in seinem Tun angezweifelt. Daran sieht man, wie sehr sie verblendet und weit entfernt vom realen Geschehen waren. Alle anderen konnten dagegen wahrnehmen, welche Taten Jesus vollbracht hatte. Also legen auch wir die Brille der Gesetzlichkeit ab und machen wir die Augen auf, um zu erkennen, was alles Wunderbares geschieht in unserem Leben.

Und dabei sind wir wieder bei der Freude angelangt, von der ich gestern geschrieben habe. Wir dürfen uns täglich freuen, weil auch wir getragen und geschützt werden von unserem Erlöser. Lassen wir uns schon morgens von einem Tagesmotto leiten wie diesem:

Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!
Psalm 118,24

Wenn keine Freude aufkommen will

Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.
Psalm 16,11

Ich habe von einer wiedergeborenen Christin gehört, die sich fragte, ob sie überhaupt gerettet sei: „Ich fühle ja gar keine Freude in mir.“ Natürlich sind es oft die Lebensumstände, die uns zu schaffen machen. Nur sollte uns klar sein, dass die schlechten Gedanken, die uns an unserer Rettung zweifeln lassen, alle vom Widersacher kommen. Es geht uns dann wie einem Lottospieler, der aus der Ziehung im Fernsehen erfahren hat, dass er einen Millionengewinn gemacht hat. Bis es zur Auszahlung kommt, werden noch einige Tage vergehen. Nach der ersten Euphorie kommen in ihm Bedenken auf. Ist der Schein von seiner Frau tatsächlich abgegeben worden? Ist er in der Zentrale angekommen? Wird er den Gewinn auch wirklich erhalten?

Es ist eine Situation zwischen Hoffen und Bangen. Dabei handelt es sich nur um einen Gewinn von Geld, der jederzeit wieder zerrinnen kann. Als Christen dürfen wir eine ganz andere Erwartung haben. Jesus hat uns verheißen, dass wir mit IHM einmal im Himmel auf ewig sein dürfen. Wir dürfen sicher sein, dass wir zu den Gewinnern gehören werden. Also sind wir dankbar dafür und freuen wir uns – und zweifeln wir nicht daran!

Freut euch allezeit! Betet unablässig! Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,16-18

Die himmlische Weisheit

Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei.
Jakobus 3,17

Jakobus beschreibt hier die Weisheit des Himmels, die sich fundamental von der weltlichen unterscheidet. Will man sich ihr annähern, dann sollten wir rein werden, d. h. uns von der Verführung zur Sünde fernhalten. Ergänzen wir diese Haltung, indem wir uns bemühen, friedfertig zu werden. Eirene (griechisch: Frieden, Ruhe) ist gekennzeichnet durch die Abwesenheit von Streit und damit durch eine „Situation des ungestörten, ungetrübten Wohlseins“ und „kann nur das Ergebnis der angewandten Versöhnung sein, bezogen auf die durch Sühnung herbeigeführten neuen Beziehung zwischen Mensch und Gott“ (Elberfelder Studienbibel). Ein Mensch, der sich bemüht, gütig zu sein, ist einer, der erkennt, wann es falsch ist, das Gesetz in aller Strenge anzuwenden. Er kann verzeihen, auch wenn er voll im Recht ist, den anderen zu verurteilen. Er nimmt Rücksicht, weil er weiß, wie sehr er selbst von der Gnade Gottes abhängig ist. So ein Mensch ist auch nicht stur, sondern er lässt sich auch etwas sagen, da der eigene Verstand begrenzt ist. Seine schon erwähnte Großzügigkeit ist getragen von Barmherzigkeit und bringt gute Früchte hervor. Unparteiisch sein kann heißen, dass wir ohne Voreingenommenheit an etwas herangehen und nicht nach Fehlern suchen beim anderen, um ihn verurteilen zu können. In all unseren Äußerungen sollten wir frei von Heuchelei sein, also unsere wahren Absichten nicht hinter einer Fassade von schönen Worten verstecken wollen.

Ich habe hier nur grob auf einige grundsätzliche Merkmale der von Jakobus so überaus kompakt und praxisnah aufgereihten Prinzipien der himmlischen Weisheit hingewiesen. Es ist so wichtig, von ihnen zu wissen, sie bei allen Handlungen zu bedenken und in der konkreten Situation zu berücksichtigen. Den Unterschied zwischen weltlicher und himmlischer Weisheit zu erkennen, ist für jeden von uns von entscheidender Bedeutung.