Andacht Heute

Auf der Suche nach der gesunden Lehre

Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen und die ihnen das sagen, was sie hören möchten.
2. Timotheus 4,3

Paulus ermahnt seinen Schüler am Ende seines Lebens, an der rechten Lehre festzuhalten und warnt ihn vor Lehrern, die den Menschen nur das verkünden, was sie hören wollen. Diese Warnung ist heute wichtiger denn je. Wann gab es so viele neue christliche Gemeinschaften wie in den letzten Jahrzehnten? Es ist nicht leicht, als einfacher Christ den Überblick zu behalten. Noch schwieriger ist es, beurteilen zu wollen, ob in einer Gemeinde die „gesunde Lehre des Evangeliums“ verkündigt wird oder ob davon abgewichen wird.

Ohne ein gründliches Studium der Bibel wird das nicht möglich sein.. Sie ist die Grundlage unseres Glaubens, und deshalb kann sich niemand dieser Mühe entziehen. Ergänzendes Lehrmaterial in Form von Bibelkommentaren in Büchern und im Internet kann herangezogen werden. Aber statt immer nur allein zu Hause zu studieren, hilft es, Gottesdienste in den verschiedenen Gemeinden zu besuchen und mit anderen Gläubigen ins Gespräch zu kommen. Das ist auf dem Land schwieriger als in der Stadt. Aber es lohnt sich, jedenfalls ist das meine Erfahrung, die ich aus meinen verschiedenen Gemeindebesuchen gewonnen habe. Jeder Schritt des Lernens und des Austausches kann eine wertvolle Bereicherung für den eigenen Glaubensweg sein.

Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit.
Kolosser 3,16

Über das Richten

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Matthäus 7,1

Diesen Vers aus der Bergpredigt kennen alle, auch jene, die sonst wenig Ahnung von der Bibel haben. Er wird leider häufig missverstanden. Jesus meint damit nicht, dass wir alles gelten lassen sollen, was an schlimmen Taten und falschen Lehren in der Welt ist. Aber bevor wir uns zum Richter über andere aufschwingen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir alle nicht ohne Sünde und Verfehlungen sind. Als Christen stehen wir nicht so über den Dingen, wie es uns scheint, im Sinne von: „Wir sind ganz anders als die Ungläubigen“. Jesus warnt uns davor, dieser Neigung zur Heuchelei nachzugeben. Schließlich müssen wir uns alle einmal vor dem höchsten Gericht verantworten. Die Schuld des anderen ist immer leichter zu erkennen als die eigene. Die tägliche Gewissenserforschung scheint heute eine altmodische, fromme Übung zu sein. Schaden kann es sicher nicht. Gerade auch, wenn sie mit einem Gebet verbunden ist, dass Gott uns die Sünde in unserem Leben erkennen lässt.

Hören wir darum auf, einander zu verurteilen! Statt den Bruder oder die Schwester zu richten, prüft euer eigenes Verhalten, und achtet darauf, alles zu vermeiden, was ihnen ein Hindernis in den Weg legen und sie zu Fall bringen könnte.
Römer 14,13

Der strafende Gott wird verabschiedet

Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod; aber das Geschenk, das Gott uns in seiner Gnade macht, ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn.
Römer 6,23

Es gibt die Vertreter der Allversöhnung, denen die Vorstellung eines am Ende strafenden Gottes fremd ist. Für sie gibt es nur den liebenden Gott, der auch mit seinen Gegnern und Feinden Frieden schließen wird. Sie lehnen jede Vorstellung von Hölle und ewigem Tod ab. Am Ende werden alle erlöst.

In der Bibel gibt es viele Stellen, wie die oben zitierte aus Römer 6,23, die einer solchen Vorstellung von der Heilsgeschichte widersprechen. Der Mensch müsste sich in diesem Leben nicht mehr für Gott entscheiden, weil nach dem Endgericht alles gut wird. Er kann dann ohne Folgen sündigen. Auch jede Mission wäre sinnlose Zeitverschwendung. Wofür sollte man beten und seine Verbundenheit mit Gott zeigen, wenn auch die schlimmsten Verächter des Herrn nach dem Endgericht die gleiche Belohnung erhalten?

Ginge es nur um die abstrusen Verirrungen mancher Theologen, die solchen Allversöhnungs- und Alllösungslehren verfallen sind, könnte man darüber hinwegsehen. Leider sind schon große Teile von Glaubensgemeinschaften davon durchdrungen. Wie sonst ist es zu erklären, dass der Hinweis auf einen strafenden Gott, auf die ewige Verdammnis und jede Art von Mission heute bei vielen Kirchenvertretern verpönt ist? Sie tun dies offen oder mit einem Augenzwinkern, weil man sich längst von der alten, strengen Lehre verabschiedet hat. Aber diese gilt immer noch, und da sie von Gott kommt, wird das Treiben der Irrlehrer am Ende nicht ohne Folgen bleiben. Bleiben wir beständig im Glauben und im Gebet, dann werden wir auch diesem vorübergehenden Treiben eines verführerischen Zeitgeistes nicht verfallen.