Andacht Heute

Hoffnung und Zuversicht

So wie ihr Gott bisher immer gehorsam gewesen seid, sollt ihr euch ihm auch weiterhin mit Respekt und tiefer Ehrfurcht unterstellen und alles daransetzen, dass eure Rettung sich in eurem Leben voll und ganz auswirkt – nicht nur, wenn ich bei euch bin, sondern erst recht jetzt, während meiner Abwesenheit. Gott selbst ist ja in euch am Werk und macht euch nicht nur bereit, sondern auch fähig, das zu tun, was ihm gefällt. Verbannt alle Unzufriedenheit und alle Streitsucht aus eurer Mitte, denn ihr sollt ein tadelloses Leben führen, das in keiner Weise vom Bösen beeinflusst ist. Wenn ihr als Kinder Gottes mitten in dieser verdorbenen und heillosen Welt vorbildlich lebt, werdet ihr unter euren Mitmenschen wie Sterne am Nachthimmel leuchten.
Philipper 2,12-15

Paulus schrieb diesen Brief mit ziemlicher Sicherheit zur Zeit seiner Gefangenschaft von Rom aus an die Gemeinde in Philippi. Er gab seiner Freude Ausdruck über die positive Entwicklung, die er dort feststellen konnte und wollte in obigen Versen diese noch einmal bekräftigen. Der Gedanke, dass Gott selbst in einem Christen wirksam wird, ist hervorzuheben gegenüber dem Missverständnis, auf die eigene Leistungsfähigkeit eingebildet zu werden. Ohne IHN geht gar nichts. Mit IHM fällt es uns leicht, in einer dunklen, schrecklichen Welt zu leuchten.

Wenn große Kirchen heute ihren Auftrag vernachlässigen, auf die Wichtigkeit der Gottesbeziehung hinzuweisen und sich lieber polarisierend in gesellschaftliche Dispute einmischen, dann liegt es umso mehr am einzelnen Gläubigen, im Sinne von Paulus nicht aufzugeben. Wenn also die großen kirchlichen Organisationen Zerfallserscheinungen zeigen, freikirchliche Verbünde sich auf Erstarrungsprozesse zubewegen, aber ein Rückzug in die Vereinzelung keine Lösung darstellt, könnte der zu beobachtende Trend zurück zu Hausgemeinden für viele Gläubige ein Ausweg sein. Denn Verbundenheit und Austausch sind für jeden Christen notwendig, sei es durch persönliches Zusammentreffen oder ergänzend durch Gruppierungen im Internet. So entstehen von Gott getragene Orte der Zugehörigkeit, worin – in einer aus den Fugen geratenen Welt – Christen als Vermittler der göttlichen Hoffnung und Zuversicht dienen können.

Bleibt in meiner Liebe

Wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr nach meinen Geboten lebt, wird meine Liebe euch umschließen. Auch ich richte mich nach den Geboten meines Vaters und lebe in seiner Liebe. Das alles sage ich euch, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude dadurch vollkommen wird.
Johannes 15,9-11

Um es noch kürzer zu sagen: Es kommt darauf an, in der Liebe zu bleiben. Dadurch kommt die vollkommene Freude durch Jesus in uns. Aufkommende Einschränkungen – oft eingeleitet durch das Wort „aber“ – sollten unbeachtet bleiben. Wir werden geliebt und wir dürfen in der Liebe bleiben. Zweifel fallen ab, Freude kommt auf. Und jetzt nicht wieder denken: Dieses Gefühl wird nicht lange anhalten. Lassen wir das ständige „nicht“ weg. So dürfen wir die Liebe Gottes genießen, vollkommen im Licht stehen, ohne „Wenn und Aber“, ohne „geht nicht!“, ohne „wie lange wird das anhalten?“. Wir fangen ganz ohne Anstrengung an zu beten: „HERR Jesus, ich danke dir, dass du uns befreit hast von der trennenden Sünde und uns die Liebe geschenkt hast, in der wir immer bleiben dürfen!“

Es muss auch mal reichen

Der Herr richte eure Herzen auf die Liebe Gottes aus und auf die Geduld des Christus. Und im Namen unseres Herrn Jesus Christus ordnen wir an: Zieht euch von jedem Bruder zurück, der unordentlich lebt und sich nicht an das hält, was wir euch gelehrt und weitergegeben haben.
2. Thessalonicher 3,5-6

Es gibt Menschen, die sich als unbelehrbar erweisen und lieber ihre eigenen Wege gehen wollen. Sie wollen sich das Recht herausnehmen, auch eindeutige Worte der Bibel für ihre Zwecke umzuformen oder ganz neue Aspekte hineinzupflanzen. Es geht um die zentralen Grundlagen des Christseins, die durch sie infrage gestellt werden. Wenn es darüber keine Übereinstimmung gibt mit den Anschauungen dieser Leute, und sie ein Leben in Unordnung vorziehen, dann gibt es für Paulus keine andere Möglichkeit, als sich von ihnen zurückzuziehen. Wenn man alles erlaubt in einer christlichen Gemeinschaft, dann zieht unweigerlich Chaos ein. Diese Entwicklung wird niemals im Sinne Gottes sein. Bei aller Nächstenliebe, die von einem Christen gefordert wird – oft gerade auch von Nichtchristen – , sind auch dessen Ressourcen beschränkt. Dies gilt auch gerade für die Zeit, welche für die Überzeugungsarbeit an Unbelehrbaren verloren geht. Man kann es erleben, wenn jene mit zäher Regelmäßigkeit Christen vereinnahmen wollen, um sie von ihren abweichenden Thesen zu überzeugen. Irgendwann muss man erkennen, wenn es damit reicht. Paulus hätte in seinem Missionsdienst nicht voranschreiten können, wenn er sich nicht hätte losreißen können von jenen, die lieber weiter im Irrtum verharren wollten.