Andacht Heute

So Gott will

Ist etwa meine Hand zu kurz, um zu erlösen, oder ist bei mir keine Kraft, um zu erretten?
Jesaja 50,2

Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen! Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.
Matthäus 8,2-3

Der Aussätzige war davon überzeugt, dass Jesus ihm helfen konnte, wenn er denn wollte. Sein Glaube hat ihm geholfen, wie auch so vielen, die sich an den HERRN gewandt haben. Dies ist etwas anderes als die Einstellung: „Die Ärzte haben mir nicht helfen können, jetzt probiere ich es einmal mit diesem Prediger, der da durch die Lande zieht und von dem es heißt, dass er heilen könne.“ Dies wäre nur ein halbherziger Ansatz gewesen, nach dem Motto „ein Versuch ist es wert“.

Der Glaube des Aussätzigen an den Erlöser war unerschütterlich. Er war von der Rettungskraft Gottes ganz und gar überzeugt. In demütiger Weise unterstellte er sich dem Willen Jesu. Dies ist genau die Einstellung, die wir bei jedem Bittgebet haben sollen, wie es im Vaterunser formuliert ist: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“ Einzig auf SEINEN Willen kommt es an, ob er uns heilen will oder nicht und ob er uns retten will oder nicht. Dass er es kann, steht außer Frage.

Eine Prüfung des Glaubens

Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
Markus 4,38

Jesus wollte am Abend, nachdem er zu einer Volksmenge gesprochen hatte, in einem Boot ans andere Ufer des Sees Genezareth fahren. Da erhob sich ein großer Sturm und bei den Jüngern kam Todesangst auf. Sie weckten ihren schlafenden Meister, der daraufhin den Sturm beruhigte und sie auf ihren noch schwach entwickelten Glauben aufmerksam machte.

Man muss sich vorstellen, dass Jesus wusste, was ER den Jüngern zugemutet hatte. Obwohl sie gehorsam seinem Wunsch entsprochen hatten, kam ein Unwetter über sie. Sie waren aber nicht allein – der Retter der Menschheit saß in ihrem Boot. Wie konnten sie annehmen, er würde es zulassen, dass sie mit ihm untergehen würden? Was wäre dann aus seinem großen Auftrag geworden? Mithin kann man dieses Ereignis auf dem See einzig als eine Prüfung sehen. Eine Strafe konnte es nicht bedeuten, da die Jünger gehorsam einen Auftrag erfüllten. Also war es eine Lehre für sie, die ihren noch vorhandenen Unglauben zum Vorschein brachte. Es ist auch eine für uns, für den Fall, dass wir in eine gefährliche Situation kommen. Wenn wir zu hadern beginnen und uns fragen, weshalb uns das gerade geschieht, die wir doch gläubig und gehorsam sind, dann sollten wir uns an diese Erzählung vom Sturm auf dem See Genezareth erinnern. Wir dürfen sicher sein, bei allem, was mit uns geschieht, sitzt unser Erlöser Jesus Christus mit uns im Boot, der alles im Griff hat, auch wenn ER zu schlafen scheint.

Ursache und Wirkung

Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
1. Johannes 2,2 (Lutherbibel 2017)

Und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
(Schlachter 2000)

Die Übersetzungen werfen eine Frage auf. Gibt es einen Unterschied zwischen Sühneopfer und Versöhnung? Ja, einen ganz wesentlichen. Die Versöhnung zwischen Gott und Mensch ist das Ergebnis des Sühneopfers von Jesus Christus. Es gibt dafür zwei verschiedene griechische Wörter. Hilasmos steht für Sühneopfer, katallage für Versöhnung. Im Vers des Johannes wird hilasmos verwendet, also eindeutig Sühneopfer. Es kann nur spekuliert werden, weshalb die neue Lutherbibel mit Versöhnung übersetzt. Wahrscheinlich aus der Sorge heraus, es könne für heutige Ohren zu krass klingen, wenn von Sühneopfer gesprochen wird. Dabei ist und bleibt es eine Tatsache, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Aus der Liebe Gottes heraus zu uns Menschen, sandte ER seinen Sohn in eine Welt voll Sünder. Aus dem stattgefundenen Sühnetod, konnte erst die Frucht der Versöhnung entstehen. So sind wir denn aufgerufen durch den Apostel Paulus, diese Botschaft der Welt klar zu verkünden:

So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
2.Korinther 5,20