Gedanken über unsere Gedanken

Richtet eure Gedanken auf das, was im Himmel ist, nicht auf das, was zur irdischen Welt gehört.
Kolosser 3,2

Ein solcher Satz aus der Bibel könnte uns traurig und unzufrieden mit uns selbst machen. Jeden Tag stehe ich vor Aufgaben, die ich bewältigen muss und denen ich nicht ausweichen kann. Natürlich hilft mir dabei die Verbundenheit mit Gott. Aber ich kann mich nicht so weit von den Anforderungen der Welt abschotten, dass ich nur noch an den Himmel denke.

Für mich ist dieser Vers kein Aufruf zur Realitätsferne und Weltabgewandtheit. Es geht hier nicht darum, das Sichtbare in der Welt nicht mehr wahrzunehmen. Es wäre unverantwortlich, allein mit dem Blick zum Himmel über verkehrsreiche Straßen zu gehen. Das meint Paulus hier sicher nicht. Ich verstehe den Vers so, dass man die Zeit, die man neben den Anforderungen des Alltags hat, nicht mit weltlichen Gedanken vergeuden soll. Als Christ kann man sich fragen, ob es so wichtig ist, ständig über Börsenkurse, Fußballergebnisse, Modeerscheinungen, Politikeraussagen und dergleichen nachzudenken. Der beste Weg, diese Art von Zeitverschwendung einzuschränken, ist, sich mit dem zu beschäftigen, was der Herr uns nahelegt. Wir sollten an unser Seelenheil denken und unsere Tage in Liebe verbringen, bis wir eines Tages in die Ewigkeit eingehen und für immer mit IHM vereint sind.

Lass uns erkennen, wie kurz unser Leben ist, damit wir zur Einsicht kommen!
Psalm 90,12