Andacht Heute

Wenn Kirchen Politik betreiben

„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“
Matthäus 22,21

Jesus trennt hier klar zwischen staatlicher und göttlicher Autorität. Das legt nahe, dass Kirchen zwar gesellschaftlich mitwirken dürfen, ihre geistliche Identität jedoch nicht politischer Macht unterordnen sollen. Genau das tun aber die heutigen Kirchen, indem sie sich immer stärker in die politische Tagespolitik einspannen lassen.

So hat jetzt der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates im Juni 2025 die Politik Israels gegenüber den Palästinensern als Apartheidssystem bezeichnet. Diese Einschätzung ist „nicht belegbar”, wie der Antisemitismusbeauftragte der EKD in seiner harschen Kritik erklärt hat. Dennoch wird der Apartheid-Vorwurf vom Vorsitzenden des Weltkirchenrats, Heinrich Bedford-Strohm, mitgetragen, wie er in einem Interview gesagt hat. Mit ihm nicken das auch ab: Die ganze EKD, das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, die Evangelische Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine), die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG). Wie beschämend ist das für diese Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates! Und das Ganze wird auch noch mit der Beschönigung abgefedert, dass der Beschluss „keinesfalls etwas mit Antisemitismus zu tun hat” (Bedford-Strohm). Ich frage mich, warum solche Leute, wie die Entscheidungsträger dieser Kirchen, nicht gleich ganz in die Politik gehen. Sie haben sich den Machtstrukturen der Welt unterworfen. Um die Sache Gottes und die Verkündigung des Evangeliums geht es ihnen schon lange nicht mehr.

„Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.“
Markus 16,15

Wenn Gott schweigt

Ach, HERR, sieh doch, wie verzweifelt ich bin! In mir wühlt der Schmerz; mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, wie ich mich gegen dich aufgelehnt habe. Draußen raubte das Schwert mir meine Kinder, und drinnen raffte die Seuche sie dahin.
Klagelieder 1,20

Die Klagelieder beziehen sich auf die Zerstörung Jerusalems und des Ersten Tempels im Jahr 586 v. Chr. durch das Heer des babylonischen Königs Nebukadnezar. Dabei wurden viele Einwohner getötet oder verschleppt. Das Buch besteht aus fünf poetischen Liedern, die Trauer, Schmerz und Reue ausdrücken.

In diesem Abschnitt beschreibt der Sprecher seinen Schmerz, der ihn in seinem Innersten aufwühlt. Er ist sich seiner Schuld bewusst und begreift sie als Ursache der furchtbaren Ereignisse. Damit zeigt er Reue und macht Gott nicht für sein Unglück verantwortlich. Er kann sich nirgends mehr sicher sein: Der Tod erwartet ihn draußen durch das Schwert und in seinem Haus durch Hunger und Krankheit. Ein Mensch, der keinen Ausweg mehr sieht, fleht zu Gott. Er und sein Volk haben sich selbst in diesen Zustand der Gottferne gebracht. Nun bleibt ihnen nur noch die verzweifelte Bitte an den HERRN, sich ihrem Leid zuzuwenden und nicht länger zu schweigen.

Die Klagelieder eignen sich sehr gut, um sich mit Situationen der Verzweiflung auseinanderzusetzen. Krieg, Flucht, Trauer um Angehörige, Missbrauch – die Liste erscheint unendlich. Wir sind alle froh, wenn wir nicht selbst betroffen sind, und wir unser Leben in Frieden und Freiheit, in Gesundheit und Wohlstand fortsetzen können. Dabei übersehen wir jedoch, dass sich um uns herum die meisten Menschen von Gott abgewandt haben. Auch die Bewohner Jerusalems wähnten sich vor dem Angriff der Babylonier in Sicherheit und gingen ihre eigenen Wege. Es gab auch zu diesem Zeitpunkt schon warnende Stimmen wie die von Jeremia, dem mutmaßlichen Verfasser der Klagelieder:

Darum verkünde nun den Bewohnern von Jerusalem und ganz Juda: ›So spricht der HERR: Ich plane Böses gegen euch und bereite das Unglück vor, das ich über euch bringen will. Kehrt um von euren falschen Wegen, jeder von euch soll sein Leben von Grund auf ändern.‹ Aber sie werden entgegnen: ›Spar dir die Worte! Wir machen, was wir wollen – und sei es noch so eigensinnig und böse!‹«
Jeremia 18,12

Der Weg aus der geistlichen Verwirrung

Niemand soll wahrsagen, zaubern, Geister beschwören oder Magie treiben.  Keiner darf mit Beschwörungen Unheil abwenden, Totengeister befragen, die Zukunft vorhersagen oder mit Verstorbenen Verbindung suchen. Wer so etwas tut, ist dem HERRN zuwider.
5. Mose 18,10-12

In der Bibel werden eindeutige Warnungen ausgesprochen gegen jede Form des Okkultismus. Sie sieht hinter diesen Praktiken dämonische Machte, die den Menschen wegführen von Gott. Auch scheinbar „harmlose“ Dinge wie Horoskope, Pendeln oder Tarotkarten können laut biblischer Sicht geistlich gefährlich sein. In Apostelgeschichte 19,18-20 wird beschrieben, wie sich damals die Christen von diesen Einflüssen lösten:

Viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, bekannten jetzt offen, dass sie früher Zauberei getrieben hatten. Eine ganze Anzahl von ihnen brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie in aller Öffentlichkeit. Man schätzte deren Wert auf 50.000 Silberstücke. So erwies die Botschaft des Herrn ihre Macht und breitete sich immer weiter aus.

Man sieht, dass damals schon viel Geld ausgegeben wurde für solche Zauberbücher. Heute gibt es einen Riesenmarkt mit okkulter Literatur. Der aktuelle Top-Titel bei Amazon aus der Kategorie Esoterik und Nr. 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste ist „Soul Master“ – Wie du deine Seelenkräfte entfesselst und das Universum auf deine Seite bringst von Maxim Mankevich. Zum Buch wird auch ein Orakelset angeboten. Beides zu einem Preis von 46,95 €. Die günstigste Bibel aus dem CLV-Verlag ist die „Schlachter 2000“ in der Paperback-Ausgabe. Sie kostet nur 2,50 €.

Man kann sich also viel Geld sparen, wenn man zur Bibel greift. Noch viel wichtiger ist es jedoch, sich als Christ bewusst gegen den Okkultismus zu entscheiden. So erspart man sich den Kontakt mit zerstörerischen, dämonischen Mächten und die daraus resultierende geistige Verwirrung. Anstatt nach solchen Dingen zu suchen, sollte man sich ganz allein unserem HERRN zuwenden. Nur wer sein Leben auf Gottes Wort gründet, erlebt tiefe innere Ruhe und klare Orientierung. Der Glaube an Jesus Christus bietet einen festen Halt, besonders in Krisen oder bei der Sinnsuche.