Wiederum führte der Teufel Jesus mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.
Matthäus 4,8-10
Nach 40 Tagen des Fastens hatte der Satan Jesus in mehrfacher Hinsicht versucht. Er wollte ihn dazu bringen, Steine in Brot zu verwandeln, um seine göttliche Macht für sich selbst zu nutzen. Der Teufel forderte Jesus außerdem auf, sich vom hohen Tempel in die Tiefe zu stürzen, um ein öffentliches Wunder zu vollbringen. Seine dritte Versuchung war der Griff nach Macht, Glanz und Anbetung. Damit verhieß er Jesus die Kontrolle über die Welt, ohne Kreuz und Leiden. Damit hatte sich der Satan als Gegenspieler Gottes vollends entlarvt. Die Aufforderung, ihn jetzt anzubeten, war eine offene Gotteslästerung. Jetzt kam auch der Zeitpunkt, da Jesus ihn als „Satan”, als Widersacher, bezeichnete und das Ansinnen klar zurückwies.
Für uns ist deutlich erkennbar, wie listig Satan vorgeht und wie entschieden die Antwort ausfällt. Jesus zeigt, wie man Versuchung begegnet: mit Gottes Wort, innerer Klarheit und kompromissloser Treue. Der Widersacher manipuliert gerne die Heilige Schrift. So zitiert er Psalm 91, lässt aber den Satzteil „auf allen deinen Wegen” bewusst weg. Damit sind die Wege gemeint, die Gott für jeden von uns bereitet hat – und damit auch der Weg des Gehorsams, der Berufung und der Treue. Der Widersacher will Jesus zu einem anderen Weg verleiten: dem der Selbstdarstellung, der Gottesprobe und der Manipulation. Der Widersacher arbeitet gerne mit Halbwahrheiten. Damit ist es möglich, die klare Bedeutung biblischer Worte ins Gegenteil zu verdrehen und sie für eigene manipulative Zwecke zu missbrauchen. Seien wir also wachsam, lesen wir regelmäßig in der Heiligen Schrift und lernen wir, solche Versuchungen zu erkennen und zurückzuweisen. Nehmen wir uns Jesus zum Vorbild, dann bleiben wir standhaft.