Gegen die Verflachung der Botschaft

Es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken.
2. Timotheus 4,3

Mit dem „Jucken in den Ohren“ ist eine bildliche Redewendung für das Verlangen nach Unterhaltung, Bestätigung oder emotionaler Befriedigung statt echter geistlicher Nahrung gemeint. Die Leute suchen sich Lehrer, die sie nicht herausfordern, sondern ihnen das sagen, was sie hören wollen. Das war schon zu Zeiten des Paulus so und auch heute sind solche Lehrer weit verbreitet. Sie folgen dem Wunsch nach Wohlfühlbotschaften: Viele Menschen bevorzugen motivierende oder tröstende Botschaften, meiden aber biblische Wahrheiten, die zur Umkehr oder Heiligung aufrufen. Inzwischen gibt es das Wort von der „Trendtheologie“: Anstatt auf Gottes Wort zu gründen, folgen manche Gemeinden populären Themen wie Selbstverwirklichung, Erfolg oder Lifestyle-Spiritualität. Über das Internet sucht man sich Lehrer nach dem eigenen Geschmack. Deren Sichtweise soll mit dem persönlichen Lebensstil harmonieren.

Es geht jedoch nicht um spirituelle Unterhaltung. Wir sollen stattdessen darauf achten, dass Gottes Wort unverfälscht gepredigt wird. In Predigten müssen auch unangenehme Themen wie Sünde, Buße und Dienst in der Nachfolge angesprochen werden. Unser Glaube kann nicht wachsen, wenn wir uns nur nach Streicheleinheiten sehnen. Wir brauchen bei allem, was wir tun, auch Korrektur, nicht nur Bestätigung.

Der evangelische Pfarrer Ludwig Hofacker (1798-1828) war ein bedeutender Prediger der Erweckungsbewegung. Bekannt für seine kraftvollen, christuszentrierten Predigten, die Menschen tief berührten. Seine Gottesdienste waren so beliebt, dass Menschen stundenlang zu Fuß anreisten und die Kirche oft überfüllt war. Er kämpfte gegen geistliche Lauheit und rief zur persönlichen Entscheidung für Christus auf. Hofacker warnte davor, dass Menschen Gottes Wort nicht mehr demütig empfangen, sondern es „meistern und modeln“ – also:
Meistern: Das Wort Gottes beherrschen wollen, statt sich davon verändern zu lassen.
Modeln: Die Bibel umformen, damit sie zu den eigenen Vorstellungen passt.

Die kraftvollen Predigten von Ludwig Hofacker – und auch von anderen bedeutenden Verkündern der wahren Botschaft – können im Internet nachgelesen werden.

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