Damit ihr wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat auf Erden, Sünden zu vergeben – sprach Jesus zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott.
Lukas 5,24-25
Jesus lehrt vor einer großen Menge, darunter auch Pharisäer und Gesetzeslehrer. Freunde eines gelähmten Mannes bringen ihn voller Glauben durch das Dach zu Jesus, weil sie sonst keinen Zugang finden. Beeindruckt von ihrem Glauben, vergibt Jesus dem Gelähmten zuerst die Sünden. Das ruft Kritik hervor – denn nur Gott könne das, sagen die Schriftgelehrten. Daraufhin beweist Jesus seine göttliche Vollmacht: Er sagt dem Gelähmten, er solle aufstehen, sein Bett nehmen und nach Hause gehen – und der Mann tut es augenblicklich. Alle sind tief beeindruckt und loben Gott voller Ehrfurcht.
An dieser wunderbaren Begebenheit wird deutlich, dass die Autorität Jesu Seele und Leib umfasst. Er heilte einen Gelähmten vor aller Augen, nachdem er ihm seine Sünden erlassen hatte, was nur Gott vorbehalten ist. Damit war bewiesen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Wenn man mit Skeptikern spricht, wird einem oft entgegnet, dies sei nur eine erfundene Geschichte, vielleicht ein Gleichnis, um auch einfachen Gemütern schwierige Sachverhalte verständlich zu machen. Man könnte hier einwenden, dass das Lukasevangelium bereits ca. 40 Jahre nach Jesu Tod verfasst wurde. Lukas beruft sich auf Augenzeugenberichte und war selbst ein Begleiter des Paulus. Historiker wie Sir William Ramsay änderten ihre Meinung über Lukas, nachdem sie seine geografischen Angaben überprüft und als historisch präzise eingestuft hatten. Es gibt also gute Gründe, Lukas, einem Arzt, zu glauben. Letztendlich ist es jedoch immer ein persönlicher Schritt, sich zum Glauben an Gott und seine Allmacht zu bekehren. Leisten wir doch alle, soweit es uns möglich ist, unseren Beitrag dazu, dass sich noch viele Menschen dazu entschließen.