Andacht Heute

Was passiert beim Bibellesen?

Dein Wort leuchtet mir dort, wohin ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.
Psalm 119,105

Beim Lesen der Bibel geht in unserem Gehirn etwas vor: Es werden neue Verbindungen geschaffen, und man kommt zu Einsichten, die unser Leben bereichern können. Es ist ein aktiver Vorgang, wenn wir den Sinn ermitteln wollen und das Gelesene mit eigenen Erfahrungen verbinden. Unser Gehirn arbeitet dabei auf Hochtouren – nicht nur beim Verstehen der Worte, sondern auch beim Deuten, Erinnern und Verknüpfen. Wenn es in unserem Vers heißt, dass „dein Wort mir dort leuchtet, wohin ich gehe“, dann ist das wie eine Taschenlampe in der Nacht, die uns hilft, einen Weg zu finden in der Dunkelheit. Gottes Wort zeigt uns nicht gleich den ganzen Weg, aber es schenkt genug Licht für den nächsten Schritt. Und manchmal ist das genau das, was wir brauchen.

Dabei ist das Bibellesen nicht allein ein intellektueller Vorgang. Die Worte der Schrift berühren auch unser Innerstes. Sie aktivieren unsere Emotionen, rufen Erinnerungen wach, wecken Hoffnung oder rütteln uns auf. So können sie uns tiefer als nur über den Verstand erreichen und unsere Herzen bewegen. Gottes Wort wirkt in uns – nicht nur als Text, sondern als lebendige Kraft, die Denken, Fühlen und Handeln prägt. Es ist wie ein Same, der in uns aufgeht, wie ein Lied, das in uns nachklingt, wie ein Licht, das uns wärmt und leitet.

Nehmen wir also die Bibel regelmäßig zur Hand – nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Freude und Erwartung. Denn sie zeigt uns den richtigen Weg durch die Dunkelheit unseres Lebens.