Andacht Heute

Geheimnis des Glaubens

Der HERR dachte an uns, als wir unterdrückt waren, denn seine Güte währet ewiglich.
Psalm 136,23

Betet für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, dessen Bote ich bin in Ketten.
Epheser 6,19-20

Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir – so sprechen wir im Chor während der Liturgie im christlichen Gottesdienst. Ob wir diese Bibeltexte nur auswendig hersagen oder wirklich im Glauben angenommen haben, das macht den Unterschied und ist wohl auch das Geheimnis, von dem Paulus im nächsten Vers spricht.

Bis heute haben die Irrlehrer zum Evangelium etwas hinzugefügt, was die Bibel ausdrücklich verbietet. So führen sie durch verkehrte Rituale am Ziel vorbei. Was es aber braucht ist Bekehrung vom Irrglauben, dass wir uns durch das Gesetz befreien könnten. Wenn das so wäre, hätte es das Evangelium von Jesu Geburt bis zum Tod am Kreuz nicht gebraucht. Doch der Vater opferte seinen eingeborenen Sohn Jesus, um all die zu erlösen, die an IHN und das wahre Evangelium glauben. ER ist der Christus geworden, verherrlicht durch die Auferstehung, und brachte die Botschaft vom Reich Gottes, die durch den Heiligen Geist gelehrt wird.

Gebet
Danke Vater, dass du dich durch den Sohn zu erkennen gabst, in deiner Souveränität und Liebe zu uns Menschen. Bitte lasse die, die nach Dir suchen, frei werden von ihren verkehrten okkulten Bindungen.
Denn allein DU bist unser Heiland und Retter vom ewigen Tod. Amen

Wenn Kirchen Politik betreiben

„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“
Matthäus 22,21

Jesus trennt hier klar zwischen staatlicher und göttlicher Autorität. Das legt nahe, dass Kirchen zwar gesellschaftlich mitwirken dürfen, ihre geistliche Identität jedoch nicht politischer Macht unterordnen sollen. Genau das tun aber die heutigen Kirchen, indem sie sich immer stärker in die politische Tagespolitik einspannen lassen.

So hat jetzt der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates im Juni 2025 die Politik Israels gegenüber den Palästinensern als Apartheidssystem bezeichnet. Diese Einschätzung ist „nicht belegbar”, wie der Antisemitismusbeauftragte der EKD in seiner harschen Kritik erklärt hat. Dennoch wird der Apartheid-Vorwurf vom Vorsitzenden des Weltkirchenrats, Heinrich Bedford-Strohm, mitgetragen, wie er in einem Interview gesagt hat. Mit ihm nicken das auch ab: Die ganze EKD, das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, die Evangelische Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine), die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG). Wie beschämend ist das für diese Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates! Und das Ganze wird auch noch mit der Beschönigung abgefedert, dass der Beschluss „keinesfalls etwas mit Antisemitismus zu tun hat” (Bedford-Strohm). Ich frage mich, warum solche Leute, wie die Entscheidungsträger dieser Kirchen, nicht gleich ganz in die Politik gehen. Sie haben sich den Machtstrukturen der Welt unterworfen. Um die Sache Gottes und die Verkündigung des Evangeliums geht es ihnen schon lange nicht mehr.

„Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.“
Markus 16,15

Wenn Gott schweigt

Ach, HERR, sieh doch, wie verzweifelt ich bin! In mir wühlt der Schmerz; mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, wie ich mich gegen dich aufgelehnt habe. Draußen raubte das Schwert mir meine Kinder, und drinnen raffte die Seuche sie dahin.
Klagelieder 1,20

Die Klagelieder beziehen sich auf die Zerstörung Jerusalems und des Ersten Tempels im Jahr 586 v. Chr. durch das Heer des babylonischen Königs Nebukadnezar. Dabei wurden viele Einwohner getötet oder verschleppt. Das Buch besteht aus fünf poetischen Liedern, die Trauer, Schmerz und Reue ausdrücken.

In diesem Abschnitt beschreibt der Sprecher seinen Schmerz, der ihn in seinem Innersten aufwühlt. Er ist sich seiner Schuld bewusst und begreift sie als Ursache der furchtbaren Ereignisse. Damit zeigt er Reue und macht Gott nicht für sein Unglück verantwortlich. Er kann sich nirgends mehr sicher sein: Der Tod erwartet ihn draußen durch das Schwert und in seinem Haus durch Hunger und Krankheit. Ein Mensch, der keinen Ausweg mehr sieht, fleht zu Gott. Er und sein Volk haben sich selbst in diesen Zustand der Gottferne gebracht. Nun bleibt ihnen nur noch die verzweifelte Bitte an den HERRN, sich ihrem Leid zuzuwenden und nicht länger zu schweigen.

Die Klagelieder eignen sich sehr gut, um sich mit Situationen der Verzweiflung auseinanderzusetzen. Krieg, Flucht, Trauer um Angehörige, Missbrauch – die Liste erscheint unendlich. Wir sind alle froh, wenn wir nicht selbst betroffen sind, und wir unser Leben in Frieden und Freiheit, in Gesundheit und Wohlstand fortsetzen können. Dabei übersehen wir jedoch, dass sich um uns herum die meisten Menschen von Gott abgewandt haben. Auch die Bewohner Jerusalems wähnten sich vor dem Angriff der Babylonier in Sicherheit und gingen ihre eigenen Wege. Es gab auch zu diesem Zeitpunkt schon warnende Stimmen wie die von Jeremia, dem mutmaßlichen Verfasser der Klagelieder:

Darum verkünde nun den Bewohnern von Jerusalem und ganz Juda: ›So spricht der HERR: Ich plane Böses gegen euch und bereite das Unglück vor, das ich über euch bringen will. Kehrt um von euren falschen Wegen, jeder von euch soll sein Leben von Grund auf ändern.‹ Aber sie werden entgegnen: ›Spar dir die Worte! Wir machen, was wir wollen – und sei es noch so eigensinnig und böse!‹«
Jeremia 18,12