Und doch weiß niemand, wann das Ende kommen wird, auch die Engel im Himmel nicht, ja, noch nicht einmal der Sohn. Den Tag und die Stunde kennt nur der Vater.
Matthäus 24,36
In Krisenzeiten greifen viele Christen zu Endzeitliteratur. Die Autoren zeichnen oft dramatische Szenarien mit Antichrist, Weltregierung und Entrückung, von denen sie felsenfest überzeugt sind. Bei sehr detaillierten Schilderungen dessen, was auf uns zukommt, darf man sich schon die Frage stellen, woher sie ihr Wissen nehmen.
Eine nicht minder berechtigte Frage ist die nach der Wirkung dieser Literatur auf den einzelnen Gläubigen. Dramatisierende Endzeitszenarien können Ängste und Panik auslösen. Die Ausrichtung auf die sogenannten „Zeichen der Zeit” kann Anlass zu wilden Spekulationen sein. Es kann zu einer vereinfachten Weltdeutung und zu Schwarz-Weiß-Denken wie „entweder vom Heiligen Geist beseelt oder Antichrist” kommen. Die von diesen Autoren ausgesprochenen Warnungen vor Verführung können zu Isolation durch Rückzug aus Gemeinden oder der Gesellschaft führen. So weit muss es jedoch nicht immer kommen. Blindes Vertrauen in solche oft selbstverliebten Autoren und Vortragende sollte jedoch vermieden werden. Lassen wir uns also nicht zur Besserwisserei verleiten und halten wir unser Interesse an den letzten Dingen in Grenzen. Bleiben wir nüchtern im Glauben und behalten wir vor allem Christus im Zentrum. Er wird kommen. Wie und wann, das weiß nur der Vater allein.
Eines ist aber klar, die nicht an Jesus glauben, werden auch nicht gerettet.