Wie wir mit der Gnade Gottes umgehen
Wird dem Gottlosen Gnade zuteil, so lernt er nicht Gerechtigkeit; nein, in einem Lande, wo das Recht gilt, bleibt er doch ein Frevler und sieht nichts von der Erhabenheit des HERRN.
Jesaja 26,10
Selbst in einem Land, in dem gerechte Gesetze gelten, wird es immer Menschen geben, die diese übertreten, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Es gibt auch viele, die nur so tun, als ob sie sich für Gerechtigkeit einsetzen wollten; tatsächlich handeln sie aber nach ihren eigenen Maßstäben. Schon der Prophet Jesaja hat dies bedauert. Damit werden die Ordnungen Gottes missachtet und wird die gewährte Gnade mit Füßen getreten.
Gewährte Gnade ist noch keine Garantie für richtige Erkenntnis. Selbst wer Gutes empfängt, kann sich dem Guten dennoch verweigern. Selbst in einem „Land, in dem das Recht gilt“, wird ständig Unrecht getan. Das betrifft auch alltägliche Situationen: Wie behandle ich andere? Bin ich gerecht im Kleinen? Der Vers fordert uns zur Selbstreflexion auf, besonders in Zeiten, in denen wir Gnade empfangen, aber vielleicht nicht entsprechend handeln. Am Ende bleiben die stillen Fragen Gottes an jeden von uns: Was mache ich aus dem Guten, das mir begegnet? Was mache ich aus dem göttlichen Auftrag? Bin ich wirklich ein treuer Mitarbeiter des HERRN?