Deshalb riefen die zwölf Apostel die ganze Gemeinde zusammen. »Es ist nicht richtig«, sagten sie, »wenn wir Lebensmittel verteilen müssen, statt Gottes Botschaft zu verkünden. Darum, liebe Brüder und Schwestern, sucht in der Gemeinde nach sieben Männern mit gutem Ruf, die ihr Leben ganz vom Heiligen Geist bestimmen lassen und sich durch ihre Weisheit auszeichnen. Ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen.
Apostelgeschichte 6,2–3
Es wurden also sieben Diakone ausgewählt, die sich um die Versorgung der Witwen kümmern sollten: Stephanus, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus. Dadurch wurden die Apostel entlastet und konnten sich auf das Gebet und die Verkündigung konzentrieren. Dies war die Geburtsstunde des Diakonats, das sich im 2. und 3. Jahrhundert in vielen Gemeinden als fester Bestandteil der kirchlichen Ordnung etablierte. Die Diakone waren nicht nur für soziale Aufgaben zuständig, sondern auch für liturgische Dienste, die Verwaltung von Gemeindegütern und die Unterstützung der Bischöfe.
Heute versteht man unter Diakonie den sozialen Dienst der evangelischen Kirche. Sie bietet praktische Hilfe in Form von Pflege, Beratung, Betreuung, Bildung und Notfallhilfe, beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kitas, Beratungsstellen oder Einrichtungen für wohnungslose Menschen. Der Begriff selbst stammt vom griechischen „diakonia“ und bedeutet „Dienst“ – und genau das ist der Kern: Dienst am Menschen und damit der Glaube in Aktion – nicht nur durch Worte, sondern durch konkretes Handeln.