Andacht Heute

Echter Lobpreis

Und als er sich schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Wundertaten, die sie gesehen hatten.
Lukas 19,37

Es kann sein, dass es am Alter liegt, dass meiner Frau und mir christliche Worship-Musik nicht so gefällt wie der Jugend. Da wird, wie wir es erlebt haben, zum Singen aufgefordert, man soll die Hände heben, klatschen und „Halleluja” rufen. Das geschieht natürlich, um die Teilnehmer zu emotionalisieren. Der nächste Schritt ist dann nicht mehr weit: Zuckungen, Weinen und das Reden in Zungen. So weit ist es da in der von uns besuchten Veranstaltung nicht gekommen. Es gibt ja auch gemäßigte Formen des Lobpreises.

Was es uns aber schwer macht, bei diesen Worship-Veranstaltungen mitzumachen, sind die Lieder, die dort gesungen werden. Es sind die immer wieder suggestiv wiederholten Refrains, die uns in ihrer Eintönigkeit eher ermüden. Diese einfachen Texte erinnern mich an katholische Litaneien und die monoton wiederkehrenden Formeln christlicher Frömmigkeit. Auch sie sollen eine meditative Stimmung erzeugen. Als ich in meiner Jugend noch katholisch war, machte ich einen großen Bogen um die Maiandachten mit ihren Mariengebeten.

Betrachten wir den Lobpreis in unserem Text, so hat dieser einen konkreten Anlass: das Erscheinen von Jesus. Er bezieht sich auf die Wunder, die seine Jünger selbst erlebt haben. Und in diesem Lobpreis machen die Jünger deutlich, dass ER der wahre Herr ist und nicht die römische Herrschaft, was die Pharisäer gleich darauf in Angst und Schrecken versetzte. Nehmen wir uns ein Beispiel an diesem Lobpreis. Er soll nicht gedankenlos und allgemein sein, sondern das, was Gott konkret in unserem Leben bewirkt hat, zum Ausdruck bringen. Lobpreis und Anbetung sind keinesfalls allein mit Musik ausdrückbar. Wir tun ihn kund mit jedem einfachen Wort und mit jeder Tat, mit denen wir Gott loben.