Andacht Heute

Freude an der Erkenntnis

O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!
Römer 11,33

Mit diesen Worten hat Paulus zum einen versucht, die volle Herrlichkeit und Allmacht Gottes anzudeuten. Zum anderen weist er darauf hin, dass sie dem Menschen nie in ihrer Gänze erschlossen sein kann. Dies heißt aber nicht, dass wir aus der Tatsache, nie alles über IHN erfassen zu können, uns keine weiteren Gedanken über unseren Schöpfer machen sollten. Auch wenn unsere Erkenntnis begrenzt ist, so reicht sie für das aus, was ER uns wissen lässt, um IHN zu verehren. Dass es Gott gibt, fühlt in seinem Innersten jeder Mensch. Auch im Leben eines eingefleischten Atheisten kommen Zeiten, da er zu zweifeln beginnt. Wenn wir die Wunder der Natur betrachten, so ist der Gedanke, dass alles nur durch Zufall entstanden ist, einfach nur töricht und unüberlegt. Die Bibel ist Gottes Botschaft an uns.

Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen bekannt. Gott hat es ihnen vor Augen gestellt. Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.
Römer 1,19-20

Seine Größe geht weit über das hinaus, was wir erforschen können. Dennoch ist es für uns möglich, zu erkennen, was wir wissen müssen über Gott. Durch unseren Hunger nach weiterer Erkenntnis macht es uns zunehmend Freude, die Bibel zu studieren und mithilfe des Heiligen Geistes nach und nach zu lernen, was uns diese Worte zu sagen haben. Der Wunsch, noch mehr zu wissen von Gott, hilft uns die persönliche Beziehung zu IHM weiter zu vertiefen. Diese Erkenntnis ist mehr als nur theologisches Wissen. Indem sie uns Einblicke verschafft in das Wesen Gottes, führt zu einer Neugestaltung unseres Lebens.

Was geschieht beim Abendmahl?

Noch während sie aßen, nahm Jesus ein Fladenbrot und lobte darüber Gott. Er brach es, reichte es den Jüngern und sagte: „Nehmt, das ist mein Leib.“ Dann nahm er einen Kelch, dankte Gott und reichte ihnen auch den. Alle tranken daraus. Er sagte: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Und ich versichere euch, dass ich bis zu dem Tag, an dem Gott seine Herrschaft aufrichtet, keinen Wein mehr trinken werde. Dann allerdings werde ich es neu tun.“ Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Markus 14,22-26

Auf das historische Abendmahl, hier von Markus beschrieben, beziehen sich alle, die es in die Gottesdienstliturgie einbezogen haben. Die Art und Weise der Durchführung und die Bedeutung des rituellen Geschehens ist nach wie vor das hervorstechendste Unterscheidungsmerkmal zwischen Katholiken und Protestanten. Während die einen es als Eucharistie bezeichnen und an der Transformationslehre (Die jeweils stattfindende wundersame Umwandlung von Brot und Wein in den Leib Christi durch einen Priester) festhalten, lehnen die anderen dies strikt ab, wobei sie aber die Gegenwart Jesu bei der Abendmahlsfeier voraussetzen. Unterschiede gibt es auch im Zugang zu diesen Feiern: Die Teilnahme an der Eucharistie ist nur Katholiken erlaubt, die am evangelischen Abendmahl ist allen getauften Christen gestattet.

Persönlich finde ich zur Transformation keinen Zugang. Wie kann ein Mensch, und sei es ein von der Kirche ausgebildeter und geweihter Priester, Sonntag für Sonntag es fertigbringen, gleichsam den Heiland in eine Hostie zu „zwingen“, um es drastisch zu formulieren? Ich finde dazu keinen biblischen Bezug und kann dieses kirchliche Dogma nur als eine Art Aufwertung und Rechtfertigung für das Amt der Priester sehen. Mit dem Artikel im Westminster-Bekenntnis 29.1 kann ich dagegen konform gehen, weil im Wort (s. u.) Gottes begründet ist:

„Unser Herr Jesus setzte in der Nacht, in der er verraten wurde, das Sakrament seines Leibes und Blutes, genannt das Abendmahl des Herrn, ein, damit es in seiner Kirche bis ans Ende der Welt gehalten würde: zur immerwährenden Erinnerung an sein eigenes Opfer in seinem Tod…“

Als Gläubiger nehme ich im Abendmahl Brot und Wein zu mir, nicht indem ich mir den Körper Christi einverleibe, sondern ich tue es im Geist der Erinnerung an das Opfer am Kreuz, das auch mir gilt. Es ist auch jedes Mal ein in die Zukunft gerichteter Vorgang, weil er uns die Wiederkunft Jesu in Aussicht stellt.

„Das ist mein Leib für euch. Tut dies als Erinnerung an mich!“ Ebenso nahm er den Kelch nach dem Essen und sagte: „Dieser Kelch ist der neue Bund, der sich gründet auf mein Blut. Sooft ihr daraus trinkt, tut es als Erinnerung an mich!“
Korinther 11, 24-25

Gott lässt uns nicht los

Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Johannes 10,27-28

Die Pharisäer forderten im Tempel Jesus heraus zu sagen, ob er der Christus ist.

Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht.
Johannes 10,25

ER verwies auf seine Werke, mit denen er bewiesen hatte, dass er der Sohn Gottes ist und erklärte ihnen den wahren Grund, weshalb sie nicht glauben konnten. Nicht weil sie so klug wären und der Zweifel ein Zeichen von Intelligenz wäre, sondern ganz einfach: Sie gehörten nicht zu den Auserwählten, also zur Herde Gottes. Man konnte es ihnen immer und immer wieder sagen, aber sie waren aus diesem Grund nicht fähig, die Wahrheit zu glauben. Die Lehre von der Erwählung ist auch heute noch für viele Menschen etwas, das nicht in ihr Bild von Gott passt. Ist es denn nicht im Sinne der Gerechtigkeit, einem wieder sehr aktuellen Begriff, dass allen die gleiche Chance gelassen wird? Gottes Rechtfertigung für einen Teil der Menschen liegt aber ganz in SEINER Hand. Wenn wir meinen, dass ER sie ohne Unterschied jedem zukommen lassen muss, dann verstehen wir nicht, was mit der Gnade Gottes gemeint ist.

Auch wenn es manche nicht mehr hören wollen: Gott erwählt die Seinigen. Nicht mit Werken kann man sich in SEINE Herde mischen. Doch die Erwählten lässt er sich nicht mehr entreißen. Sie dürfen sich des ewigen Lebens sicher sein. Was ist das nur für eine große Zusage! Sie bedeutet für jeden Gläubigen, dass er nicht mehr Angst haben muss, abfallen zu können. ER muss nicht ständig besorgt sein und sich bemühen, noch mehr tun zu müssen, auch wenn manche Leichtgläubige ihm ständig einreden versuchen, also noch länger zu beten, noch mehr Gottesdienste zu besuchen, noch mehr zu spenden usw. Das geschieht doch von ganz alleine mit uns und in einem Maße, wie es Gott gefällt. Entscheidend ist nur, dass wir IHM nahe sind und in SEINEM Wort bleiben. Und das tun wir, weil wir SEINE Zusage haben.

Denn mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, was es gibt. Niemand ist in der Lage, sie ihm zu entreißen.
Johannes 10,29