Andacht Heute

Unsere Jugend braucht Vorbilder

Haltet euch jedoch an das, was ich von euch erwarte: Sagt einander die Wahrheit! Fällt im Gericht Urteile, die gerecht sind und Frieden stiften! Seid nicht darauf aus, einander zu schaden, und schwört keine Meineide! Denn das hasse ich, der HERR!
Sacharja 8,16-17

Starke, klare Worte, die der Prophet Sacharja im Namen Gottes hier äußert. Es würde nicht schaden, wenn sie in den Plenarsälen unserer Republik als Mahnung hängen würden. Das eigene Machtstreben steht zu häufig im Vordergrund. Schonungslos wird mit dem politischen Gegner umgegangen, während man sich selbst im besten Licht präsentieren will. Eine Hälfte dieser Regierung hat bereits bei ihrem Antritt auf den Zusatz im Amtseid „So wahr mir Gott helfe“ verzichtet. Wir sehen, wie unser höchster HERR nach und nach aus den Parlamenten verbannt wird. Auch wenn das immer behauptet wird, Ideologien und andere Ersatzreligionen werden dieses Manko an christlichen Werten nicht ausgleichen können.

So bleibt uns als einzelne Bürger dieses Staates nur, dass wir demütig und gehorsam bleiben gegenüber dem, was Gott für uns bereithält und von uns fordert. Auch wenn man heute jungen Menschen, ganzen Schulklassen, den Zutritt zum Parlament ermöglicht, um sich ein Bild von der Arbeit von Politikern zu machen, vorbildliches Verhalten werden sie dort leider nicht immer erleben. Gleichzeitig wird dem Religionsunterricht an unseren Schulen ein Schattendasein zugewiesen. Wie gesagt, wenn Institutionen versagen, dann wird das Vorbild eines jeden Einzelnen von uns umso wichtiger. Paulus gab seinem Schüler Timotheus unter anderem den weisen Rat, der auch für uns gilt:

Niemand hat ein Recht, auf dich herabzusehen, weil du noch so jung bist. Allerdings musst du für die Gläubigen ein Vorbild sein: in allem, was du sagst und tust, in der Liebe, im Glauben und in deinem aufrichtigen Lebenswandel. Solange ich nicht wieder bei euch bin, lies in der Gemeinde weiterhin aus der Heiligen Schrift vor, ermutige die Christen und unterweise sie im Glauben.
1. Timotheus 4,12

Die Liebe Gottes

Bedenke dies, Jakob, und du, Israel; denn du bist mein Knecht! Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht; o Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden! Ich tilge deine Übertretungen wie einen Nebel und deine Sünden wie eine Wolke. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!
Jesaja 44,21-22

An dem, wie Gott sich um sein Volk kümmert, es ermahnt und ihm trotz aller Missetaten immer wieder die Hand reicht, sehen wir auch, wie er mit jedem Einzelnen umgeht. ER ist immer bereit, uns zu verzeihen, wenn wir umkehren zu IHM. Wenn ein Sohn sich von seinem Vater losgelöst hat, von ihm nichts mehr wissen will, sich maximal von ihm entfernt, ihn verleumdet und provoziert, wo es nur geht, dann würden die meisten es als gerechtfertigt erachten, wenn er verstoßen würde. Solch ein Sohn hat auch sein Erbe verwirkt, er hat sich das allein selbst zuzuschreiben. Gott verhält sich aber außerhalb unseres menschlichen Rechtsempfindens. ER ist ein unbegrenzt liebender Vater, der einem Sohn alles vergibt, was er an Übertretungen begangen hat, wenn dieser sich besinnt und bereuend in seine Arme zurückkommt. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn beschreibt für alle erkennbar die unendliche Liebe Gottes.

Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen! Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es; und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
Lukas 15,21-24

Der Spott der Welt

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und vor Gottes Angesicht erscheinen? Meine Tränen sind meine Speise bei Tag und bei Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?
Psalm 42,3-4

Der Psalmist ist sich seiner Situation genau bewusst. Er ist umgeben von einer spottenden Welt, die sich über seinen Glauben lustig macht. Dennoch lässt er sich nicht abbringen von seiner Hoffnung, einmal vor dem HERRN stehen zu dürfen. Dann wird all seine Sehnsucht ganz gestillt sein. Bis dahin gilt es noch so manchen Sturm zu bewältigen. Jeder Tag ist durchtränkt mit Widrigkeiten. Das höhere Ziel gibt dem Gläubigen die Kraft, die er benötigt, um nicht im Zweifel zu landen.

Die Spötter werfen heute gerne alles in einen Topf: Die Missbraucher in der katholischen Kirche mit den Gutgläubigen in Freikirchen, die politisch gerne als rechtskonservativ eingeschätzt werden. Da haben sie sich selbst ein Gebräu zusammengerührt, das sie entschieden ablehnen können. Weil sie sich zu den wahrhaft Guten zählen, wie es ihnen eine woke Presse täglich bestätigt, meinen sie, den Glauben an Gott nicht mehr zu benötigen. Sie betrachten sich als fortschrittliche Kämpfer für eine bessere Welt und merken nicht, wie beschränkt ihre Sicht ist.

Mir steht nicht zu, auf diese weltlichen Spötter herabzusehen. Auch ich habe Jugendsünden begangen und bin damals fasziniert gewesen von so mancher linker Utopie. Im Lauf der Zeit habe ich gesehen, wie sehr sich Marx und andere Theoretiker geirrt haben. Das eigentliche „Opium fürs Volk“ ist nicht der Glaube an Gott, sondern diese abstrusen Theorien, die überall gescheitert sind und viel menschliches Leid verursacht haben. Ich halte mich lieber an den Psalm, bei dem am Ende steht:

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, dass er meine Rettung und mein Gott ist!
Psalm 42,12