Andacht Heute

Gedanken an den HERRN = Andacht

Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.
Jesaja 50,4

Lydia stammte aus Thyatira und handelte mit Purpurstoffen. Sie hielt sich zur jüdischen Gemeinde. Der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie begierig aufnahm, was Paulus sagte.
Apostelgeschichte 16,14

Ich bin heute aufgewacht und hatte wieder Schmerzen. Ich betete und fragte Gott, was ich getan habe, dass ER mir Schmerzen schickt. Denn es steht ja geschrieben. All deine Schuld wird er dir vergeben und alle Schmerzen nehmen. Wo bin ich schuldig geworden? Weil ich als Frau lehre? Sollte ich nicht vielmehr zuhören, was die andern sagen?

Nun, es ging gestern um den Sauerteig, mit dem das Himmelreich verglichen wird. Ich kam zu dem Ergebnis, dass Jesus drei Tage im Grab war und auch ein Ansatz von Mehl und Wasser nach drei Tagen Ruhe fertig fermentiert ist. Das war eine neue Erkenntnis als stünde der Sauerteig für das Kreuz Jesu, seinen Tod und die Auferstehung, der bis an das Ende der Welt zu allen Völkern durchdringt. Wir sprachen auch über das Brot, das auch im Vater unser erwähnt wird. Es ist das Wort Gottes unsere Nahrung, die durch den Sauerteig, des Evangeliums erst zur Nahrung geworden ist.

Gebet

Danke HERR, dass ich mich an deinem Wort erfreue auch wenn ich Schmerzen habe. Du hast sie gegeben und kannst sie auch wieder nehmen. Segne diesen Tag mit Deiner Liebe, Kraft und Besonnenheit. Amen

Auf der Suche nach Gewissheit

Die Jünger erlebten, wie Jesus noch viele andere Wunder tat, die nicht in diesem Buch geschildert werden. Aber die hier aufgezeichneten Berichte wurden geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der versprochene Retter und Sohn Gottes. Wenn ihr an ihn glaubt, habt ihr durch ihn das ewige Leben.
Johannes 20,30-31

Im Bayerischen gibt es das Sprichwort „Nix Gwiss was ma ned!“. Eine doppelte Verneinung ist darin enthalten, die dem logischen Denken ein Gräuel ist und uns leicht in Verwirrung bringen könnte. Gehen wir mal davon aus, man meint damit, dass man Nichts Genaues nicht wissen kann. Also eine Art Bankrotterklärung des präzisen Denkens. Der Spruch hat auch etwas Subversives in sich. Jedem, der sich anmaßt, im Besitz der einzigen, wahren Erkenntnis zu sein, könnte er zum Verhängnis werden. Ein Relativist könnte ihn als Wahlspruch übernehmen. Relativismus ist – nach der Definition im Duden – die Anschauung, nach der jede Erkenntnis nur relativ (durch den Standpunkt des Erkennenden) bedingt richtig ist, jedoch nie allgemeingültig wahr ist. Damit würden ewige Wahrheiten ausgeschlossen sein bzw. es wäre müßig, nach ihnen zu suchen.

Ich bin nicht dieser Überzeugung. Ich glaube daran, dass es einen persönlichen Gott gibt, der sich uns zu erkennen gegeben hat, durch sein Wort und durch seinen Sohn (siehe obigen Vers). Ich kann es nicht beweisen, genauso wie mir kein Atheist das Gegenteil beweisen kann. Für mich ist es aber mehr als naheliegend, daran zu glauben. Ich könnte dieses Vorgehen von mir mit einem Kriminalfall illustrieren. Der Kommissar muss einen Mord aufklären, und er hat es mit zwei Verdächtigen zu tun. Beide streiten die Tat ab, keiner will es gewesen sein. Aufgrund der Verdachtsmomente entscheidet sich der Kommissar am Ende für einen der beiden. Es kommt zur Anklage und der Richter muss nun entscheiden, ob die vorgebrachten Indizien ausreichend sind für eine Verurteilung. Eindeutige Beweise gibt es ja nicht. Es mag vielleicht verwundern, in Bezug auf die Problematik des Glaubens an Gott, sich ein fiktives Beispiel wie einen Mordfall auszudenken. Aber es gibt auch für einen Gläubigen die Suche nach Gründen, welche die Annahme, dass es Gott gibt, sehr wahrscheinlich machen. Solche, die auch einen Atheisten zweifeln lassen könnten, ob er seine Ansichten aufrechterhalten kann. In weiteren Andachten will ich mich mit solchen Verdachtsmomenten auseinandersetzen.

Verständnislosigkeit

Wenn ich aber die Sprache eines anderen Menschen nicht kenne, können wir uns nicht verständigen.
1. Korinther 14,11

Wenn wir mit Menschen sprechen, die uns klar zu verstehen geben, dass sie an keinen Gott glauben können, sollten wir daran denken, dass es ganz andere Vorstellungen von IHM geben kann. Christen glauben an einen einzigen, absoluten Gott. ER ist nicht materiell zu denken, ER ist an allen Orten zu gleicher Zeit, ist ewig, d. h. über der Zeit stehend. Zudem ist ER die Ursache von allem, allmächtig und allwissend. ER ist Maßstab für Gut und Böse. ER ist persönlich, d. h. ER möchte eine Beziehung zu jedem einzelen von uns eingehen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diejenigen, die Gott ablehnen, eine davon völlig abweichende Vorstellung haben. Entweder sie haben aufgrund ihres Werdegangs noch niemand getroffen, der ihnen die geschilderten Wesensmerkmale Gottes erklärt hat, oder sie haben davon gehört, das Ganze aber nicht im Mindesten begriffen und es deshalb ablehnen, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Auch wenn wir im Gespräch mit ihnen das Wort „Gott“ benutzen, dann sind es ganz abweichende Bedeutungen, die wir damit verbinden. Wir hören dann verständnislose Sätze wie: „Ja, glaub du nur an deinen Gott. Ich kann damit nichts anfangen.“ Wir können dann so viel von unserer Beziehung zu Gott erzählen wie wir wollen. Den Gesprächspartner wird das nicht erreichen, weil er eine andere Vorstellung von IHM hat. Diese kann geprägt sein von Atheismus (es gibt keinen Gott), Agnostizismus (Zweifel an seiner Existenz, könnte sein, ist aber nicht sicher) oder Esoterik (das Göttliche ist unpersönlich, steckt in allem). Oft sind es Vorstellungen, die aus verschiedenen Quellen erwachsen sind, vielfach nebulos und schwer definierbar. Es hat fast den Anschein, als würden wir uns in verschiedenen Sprachen unterhalten oder Begriffe verwenden, denen wir gegensätzliche Bedeutungen zumessen.

Wie gesagt, auf Unverständnis trifft man sehr häufig, wenn man sich über Gott unterhalten will. Während ich das hier schreibe, entsteht in mir der Wunsch, mich in den nächsten Andachten damit zu beschäftigen, wie man dieser Verständnislosigkeit begegnen könnte.