Andacht Heute

Buße und Himmelreich

Von da an begann Jesus zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
Matthäus 4,17

Diese Aufforderung könnte missverstanden werden. Mit „Buße tun“ sind nicht Praktiken wie Fasten, Prozessionen, Wallfahrten, Geißelungen, Almosen, Spenden usw. gemeint. Luther machte deutlich, dass Buße ein innerer Vorgang der Reue und Umkehr ist. Im Ablasshandel sah er eine Ausnutzung der Bußbereitschaft der Menschen. Er lehnte die Vorstellung ab, dass Buße durch gute Werke und Opfer erlangt werden könne. Zentral ist der Glaube an Gott, an seine Gnade und Barmherzigkeit, die in der Erlösungstat Jesu Christi überragend deutlich wird. Statt „Tut Buße!“ sind hier auch Übersetzungen wie „Kehrt um!“ oder „Ändert eure Einstellung!“ weniger missverständlich.

Wenn Jesus vom Himmelreich spricht, das nahe herbeigekommen ist, dann ist das keine Drohung mit einer Macht, die über die Menschen hereinbricht. Es ist vielmehr eine Einladung an uns. In viel kleinerem Maßstab habe ich das Bild vor Augen, wenn eine Predigergemeinschaft in eine Stadt kommt. Sie laden die Menschen freundlich ein, zu ihren Veranstaltungen zu kommen. Wer will, kann kommen, niemand muss. Es ist ein Angebot. Jeder kann für sich entscheiden, ob er es annimmt. So ist es auch mit dem Himmelreich, das uns durch Jesus Christus nahe gekommen ist. Wenn du es noch nicht getan hast: Tritt hinzu und dein Leben wird sich entscheidend zum Positiven verändern!

Storytelling

Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände.
Psalm 19,2

Gerade ist mir mal wieder der Begriff „Storytelling“ untergekommen. Im Prinzip ist das nichts Neues. Seit es Menschen gibt, nutzen sie das Erzählen von Geschichten, um ihr Wissen und ihre Werte weiterzugeben. Forscher der Stanford University haben herausgefunden, dass Geschichten 22-mal besser im Gedächtnis bleiben, weil sie uns emotional berühren. Außerdem verkaufen sie sich bis zu fünfmal besser als reine Fakten. Diese Erkenntnisse werden inzwischen in der Werbung und in der Politik massiv genutzt.

Die Methode, seine Anliegen und Ziele mittels Storytelling aufzuwerten, birgt natürlich auch Gefahren in sich. So lassen sich Menschen mit spannenden Geschichten emotional manipulieren. Ihr Wahrheitsgehalt ist nicht selten zweifelhaft, weil das Erzählte übertrieben und verfälscht wird. Geschichten haben die Macht, das Denken zu prägen. So können Klischees und Vorurteile verstärkt und verbreitet werden. Politische Ideologien können auf diese Weise leichter in die Köpfe der Menschen einsickern.

Auch die Bibel ist voller „Stories“. Wenn man so will, dienen sie auch der Veranschaulichung geistiger Inhalte. Atheistische Kritiker halten die Bibel für ein reines Geschichtenbuch, geschrieben von guten Storytellern. Gläubige sehen in ihr das Buch der Wahrheit, inspiriert vom Schöpfer selbst. Jeder Mensch muss sich fragen, wie er dazu steht. Ist sie für dich nur ein Buch voller Poesie, voller Legenden und Mythen, die den Menschen helfen, ihr Leben in dieser Welt zu verbessern? Oder ist die Bibel die Botschaft Gottes, der uns darin ein ewiges Miteinander über den Tod hinaus anbietet? Entscheide dich richtig. Ich bin fest davon überzeugt: Gottes Wort ist weit mehr als Unterhaltungs- oder Ratgeberliteratur.

Demütige dich unter Gottes Hand

Den Demütigen wird der HERR Gnade geben.
Sprüche 3,34

Was bleibt dem Menschen anderes übrig als Gottes Plan und Willen zu erfüllen. Da fällt mir der Kampf zwischen Jakob und dem Mann Gottes ein, der ihm die Hüfte ausgerenkt hat. Wie kam es überhaupt dazu? Das Ringen mit Gott, lohnt es sich denn? Jakob gab erst auf als er den Segen bekam. Sollten wir im Kampf der Demütigung nicht auch um Segen bitten? Das ist nicht verkehrt, denke ich.

Die Bibelstelle aus 1. Mose 32 -33

Jakob ringt mit Gott
Als jener merkte, dass Jakob sich nicht niederringen ließ, schlug er auf dessen Hüftgelenk, sodass es sich ausrenkte. Dann sagte er: „Lass mich los, die Morgenröte zieht schon herauf!“ Doch Jakob erwiderte: „Ich lass dich nicht los, wenn du mich nicht vorher segnest!“ „Wie heißt du?“, fragte der Mann. „Jakob“, erwiderte er. Da sagte er: „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel, Gotteskämpfer! Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gesiegt.“ Da bat Jakob: „Sag mir doch, wie du heißt!“ Doch er erwiderte nur: „Warum fragst du?“; und er segnete ihn. „Ich habe Gott ins Gesicht gesehen“, sagte Jakob, „und ich lebe noch!“ Darum nannte er jenen Ort Pnuël, Gottes Gesicht. Als Jakob Pnuël verließ, ging die Sonne über ihm auf. Er hinkte wegen seiner Hüfte. Deshalb lehnen es die Israeliten bis heute ab, den Muskel zu essen, der über dem Hüftgelenk liegt, weil Jakob an dieser Stelle von Gott geschlagen worden war.