Andacht Heute

Gedanken zur richtigen Zeit

Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.
Prediger 3,1

Dieser berühmte Satz aus dem Buch der Prediger ist schillernder als man denken könnte. Leicht liest man darüber hinweg, dabei sollte man bei ihm verweilen, weil er mit jedem Geschehen unter der Sonne zu tun hat. Betrachten wir den Satz also etwas näher: Alles, was sich auf der Erde und im Himmel ereignen kann, hat eine bestimmte Stunde. Dieser Zeitpunkt ist keinesfalls zufällig, sondern von Gott festgesetzt. Davon getrennt ist im Text das Vorhaben (hebräisch: hepaz), wie es meist übersetzt wird. Dies kann ebenfalls alles sein: die Geburt, der Tod, der Regenfall, der Winter, die Not, die Freude und jegliches mehr. Bei allem kann man die Zeit hinzunehmen und z. B. von der Regenzeit sprechen. Auf all diese „Vorhaben“ hat der Mensch keinen Einfluss. Ihre Art und Weise und den Zeitpunkt ihres Eintretens hat allein Gott bestimmt. Davon abzugrenzen sind die geplanten Handlungen des Menschen.

Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit.
Prediger 3,2

Wie es hier und im Folgenden im Text des Predigers zu lesen ist, findet auch in unserem Leben alles „gemischt“ statt. Der Landwirt muss entscheiden, wann er die Saat ausbringt und wann er zu ernten beginnt. Seine Geburt und die seiner Kinder waren und sind dagegen letztlich nicht planbar. Auch bei allen Entscheidungen des Menschen, wann der richtige Zeitpunkt da ist für sein Vorhaben, ist es klug von ihm, sich im Gebet an Gott zu wenden. Es kommt darauf an, dass wir unsere Pläne in Einklang bringen mit dem, was Gott mit uns vorhat. Nur dann liegt Segen darauf. Gott hat uns zwar den freien Willen geschenkt, wir tun aber gut daran, uns an SEINEM Willen zu orientieren.

Selig sind die da Leid tragen, denn sie werden getröstet werden

Johannes Brahms – Wikipedia

Erinnerung an eine schwere Zeit
Nach meiner Scheidung zog ich nach Oberbayern und hatte es sehr schwer. Meine Scheidungsanwältin nahm mich mit in den Traunsteiner Kantor-Chor. Dort hatte ich eine Zeit der Hoffnung und Freude wiedergefunden. Besonders das Requiem von Brahms hat mir ins Herz gesprochen und über das Singen begann wohl schon mein Gottesbezug. Doch bis ich zu Gottes Wort fand, dauerte es noch Jahre und bis zur endgültigen Bekehrung bis ich fast 50 war. Das ist 20 Jahre her.

Man mag sich fragen, warum Bekehrung? Sind wir nicht alle getauft und durch die Taufe gerettet? Das habe ich auch lange gedacht, doch es fehlte etwas, der lebendige Glaube, durch das Wort Gottes. So bekehrte ich mich als Erwachsene zu einem Leben, das ich zukünftig bewusst mit dem HERRN Jesus leben wollte. Ich ließ mich 2002 taufen. Das ist die Glaubenstaufe gewesen. Es steht geschrieben, wer glaubt und getauft ist, wird errettet, doch wer nicht glaubt, geht verloren. Somit ist die Taufe nur das äußere Zeichen, aber der Glaube, das Wahre in uns, das von Gott selbst gewirkt ist.

Dank-Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine Gnade, dass du mich so lange hast zubereiten müssen, bis du mich für Deinen Dienst gebrauchen konntest. Wenn ich auch fast verzagt war, Du hast meinen Hilferuf gehört. Danke, dass ich dir dienen darf und andern Menschen von dir erzählen darf, denn dazu sind wir gerufen und berufen, die wir glauben, dass Du das ewige Leben schenkst. Amen

Was bleibt von uns?

Der Mensch – seine Lebenstage sind so vergänglich wie das Gras. Er gleicht einer Blume auf dem Feld, die aufblüht, wenn aber ein starker Wind über sie hinwegfegt, dann ist sie nicht mehr da. Dort, wo sie einmal blühte, gibt es keine Spur mehr von ihr.
Psalm 103,15-16

In der Barockzeit war der Gedanke der „Vanitas“ (die Nichtigkeit, Eitelkeit und Vergänglichkeit unserer Existenz) neben dem des „Carpe diem“ (Nutze den Tag) vorherrschend. In den Gedichten dieser Zeit kommt dies stark zum Ausdruck. Der Mensch von heute ist sehr mit seinen Alltagsgeschäften beschäftigt. Gedanken an die eigene Vergänglichkeit stören da eher und werden gerne verdrängt. Dennoch wartet auf jeden von uns das Grab, das ist unabänderlich. Und was bleibt dann von uns? Wenn wir sterben, sind wir weg, aus unserem Haus und der Umgebung, wo wir gelebt und gewirkt haben. Die Jahreszeiten werden wie eh und je, auch ohne unsere Präsenz, kommen und gehen. Wenn die Trauerglocken verklungen sind, wird recht bald die Erinnerung an uns verblassen, und das Leben seinen Lauf nehmen, so als wären wir nie da gewesen.

Der Welt werden wir nicht abgehen, so gerne wir das auch hätten. Das alles ist nicht schlimm, es trifft jeden von uns. Richtig bedauerlich, ja geradezu unerträglich wäre es aber, wenn wir nach unserem Tod nicht in die Ewigkeit aufgenommen würden. Wenn nur Heulen und Zähneknirschen auf uns warteten. Dagegen kann jeder von uns noch etwas tun, solange es nicht zu spät ist. Darum: Kehre um, tue Buße und folge Jesus nach, unserem Erlöser.

Kehrt jetzt also um und wendet euch ihm, dem Herrn, zu, damit er die Schuld auslöscht, die ihr durch eure Verfehlungen auf euch geladen habt.
Apostelgeschichte 3,19