Andacht Heute

Gemeinschaft

Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Psalm 34,6

Es sagte einer unserer Söhne beim Essen: Ich habe den Glauben an die Menschheit verloren.
Meine Antwort war: Wir sollen ja nicht an die Menschen glauben, sondern an Gott.

Ich war selbst überrascht, wie schnell das tröstende Wort aus mir kam. Es war der Hl Geist, der in solchen wichtigen Situationen dabei ist und uns gegenseitig ermutigt. Denn sehen wir auf die Welt ist wirklich Grund genug zu verzweifeln, weil die Führer gottlos handeln. Da frägt man sich, ob das Beten für sie noch Sinn macht, denn auch die Verheißungen treten ein, die ja nichts Gutes für das Ende bedeuten.

Gebet

HERR Dein Wille geschehe und bitte segne unseren Tag, dass wir nicht müde werden, dein Wort zu verkünden. Amen

Das Gute tun

Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer sagt!
Amos 5,13-14

Auch unsere Zeit könnte man als „böse Zeit“ bezeichnen. Ich erspare mir die Aufzählung all der bösen Erscheinungen, die auch unser Land erfasst haben. Und da sagt uns Amos, der als sozialkritischer Prophet gilt, dass wir schweigen sollen, wenn wir klug sein wollen. Auch heute ist es verlockend, angesichts der Nachrichten in den Medien den Tag schon am Morgen mit Meckern und Schimpfen zu beginnen. Das ist ein sicheres Mittel, uns in schlechte Laune zu versetzen. Da wäre ein Gebet für die Mächtigen sicher die bessere Wahl.

Auch ist es sicher besser, sich mit dem Guten zu beschäftigen und das Böse zu meiden. Amos fügt hinzu: „Damit ihr lebt“. Ein scharf formulierter Satz, der uns zum Nachdenken anregt. Wer sich mit dem Bösen abgibt, lebt also gar nicht, jedenfalls nicht im Sinne Gottes. Nach dem Guten zu streben bedeutet, nicht nur davon zu reden, sondern es auch zu tun. Dann wird man auch das Böse meiden. Im Prinzip ist es so einfach, wie es Wilhelm Busch in „Die fromme Helene“ ausgedrückt hat: „Das Gute – dieser Satz steht fest – ist immer das Böse, das man lässt.“ Der Zeichner und Dichter nahm in seiner Geschichte allerdings die religiöse Heuchelei satirisch aufs Korn. Man kann nach außen hin so tun, als sei man gut, wie die verwitwete Helene, die für alle sichtbar in der Kirche intensiv den Rosenkranz betet, aber daheim immer mehr dem Alkohol als Lebenströster verfällt. Aber seien wir gewiss: Gott können wir nichts vormachen, nur um seinetwillen sollen wir leben. Nur wenn wir das Gute suchen, indem wir nicht nur von ihm reden, sondern auch so handeln, dann wird ER auch mit uns sein.

Tod eines nahen Menschen

Heute habe ich beim Ausräumen einige Dinge gefunden, die mich an meine verstorbene Glaubensschwester erinnern. Für das, was ich noch von ihr habe, bin ich immer dankbar gewesen. In diesem Jahr kann sie nicht mehr kommen, um mir ihre wertvollen Erzeugnisse aus ihrem Garten und Bienenstock zu bringen. Gut, dass ich noch so viel habe. Es wird mich immer wieder aufbauen, an das zu denken, was uns vereint hat: der Glaube an den lebendigen Gott und die Hoffnung auf das ewige Leben.

Auch nach dem Tod eines Menschen bleiben die Erinnerungen. Wir haben uns mit dem wertvollsten beschenkt, was wir geben können und hatten die Heilsgewissheit im Herzen, dass wir von Gott geliebt sind.

Weniger froh wären wir gewesen, wüssten wir, dass alles umsonst war, doch ermutigten wir uns gegenseitig für die zu beten, die Gott uns ans Herz legte. Das machte uns zu einer Einheit mit dem HERRN. Jetzt wo sie nicht mehr da ist, fällt mir ein, dass Gott mir eine neue Schwester an die Seite stellte und dafür bin ich sehr dankbar.

Groß und Wunderbar sind deine Werke HERR Allmächtiger… (Lied aus meiner CD)