Andacht Heute

Bleib sauber

Ich will euch von all eurer Unreinheit erlösen.
Hesekiel 36,29

Gott hat uns nicht zur Unsittlichkeit berufen, sondern zu einem Leben in Heiligkeit.
1.Thessalonicher 4,7

Der erste Vers inspirierte mich zur Überschrift, denn hier heißt es oft bei Verabschiedungen „Bleib sauber“. Ob das in Bayern eine Art Segensspruch, ein Wunsch oder nur eine Floskel ist, kann jeder selbst entscheiden. Doch in Anbetracht der heutigen Losung aus Hesekiel, die Gottes Wort an die Juden richtet, ist er passend. Wir Menschen, die an Gott und seine Verheißungen glauben, können dies auch für uns in Anspruch nehmen. Unreinheit bedeutet für mich auch Verunreinigung. Naturschützer würden vielleicht eher von „Verschmutzung“ sprechen. Doch klar ist, dass auch geistliche Beschmutzung gemeint ist. Wer das Wort Gottes kennt, erkennt schnell, was nicht mehr in Seinem Sinne ist. Besonders in der Endzeit wird vor Irreführungen gewarnt. Schon die ersten Briefe der Apostel weisen darauf hin, dass viele falsche Christusse kommen werden. Ihnen soll man nicht folgen. Aber woran erkennt man die, die in die Irre führen? Unsittlichkeit und Missbrauch des Wortes für persönliche Zwecke um Geld- und Machtgier zu befriedigen. Wir weisen darauf hin, im Wort Gottes zu bleiben, damit niemand das Ziel verfehlt.

Gebet

Herr Jesus, allmächtiger Gott und Vater aller Kinder Gottes, segne unseren Tag und bewahre uns vor dem Bösen, den Lügen und Irrlehren. Gib uns neuen Mut und einen Hunger nach Deinem lebendigen Wort. Amen

„Ich vergebe ihm“

„Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.“
Lukas 6,37

Auf der Trauerfeier für ihren Mann sprach Erika Kirk diese Worte: „Diesem Mann, diesem jungen Mann, vergebe ich. Ich vergebe ihm, weil es das war, was Christus getan hat, und weil es das ist, was Charlie tun würde“. Die Antwort auf Hass sei nicht Hass. Die Antwort aus dem Evangelium sei immer Liebe. „Liebe zu unseren Feinden und Liebe zu denen, die uns verfolgen.“

Diese Worte der Vergebung stehen im krassen Gegensatz zu vielen Kommentaren in deutschen Medien nach dem Attentat, in denen große Verachtung für den Ermordeten zum Ausdruck kam. Obwohl Charlie Kirk immer das Gespräch mit Andersdenkenden gesucht hatte, wurde er als Ultrarechter bezeichnet, als „radikal-religiöser Verschwörungsanhänger“, als einer, der selbst schuld sei an seinem Tod. Seine Witwe ging auf diese Ungeheuerlichkeiten nicht ein, sondern verwies auf das Gebot der Liebe durch Jesus Christus. Damit stellte sich Erika Kirk bewusst gegen eine Kultur der Vergeltung und setzte ein Zeichen für Versöhnung. Ihre Rede war nicht nur Ausdruck persönlicher Größe, sondern auch ein öffentliches Zeugnis christlicher Hoffnung. Sie appellierte an das Volk Amerikas: „Beten Sie wieder. Lesen Sie die Bibel noch einmal. Gehen Sie nächsten Sonntag in die Kirche – und am Sonntag darauf. Und befreien Sie sich von den Versuchungen und Fesseln dieser Welt.“

Das Beispiel der Rut

Aber Rut entgegnete: »Dränge mich nicht, dich zu verlassen! Ich will mich nicht von dir trennen! Wohin du gehst, dahin will auch ich gehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.
Rut 1,16

Noomi war mit ihrem Mann Elimelech aus Juda ins Land der Moabiter gezogen. Ihre beiden Söhne heirateten dort. Zunächst starb Elimelech, später die beiden Söhne. Noomi beschloss, nach Bethlehem zurückzukehren, und drängte ihre beiden Schwiegertöchter, sie nicht zu begleiten, sondern bei ihrem Volk zu bleiben. Orpa folgte ihrem Rat, Rut aber blieb bei Noomi und sprach die obigen Worte. Sie zeigen, dass sie sich bewusst zum Gott Israels bekannt und ihren heidnischen Göttern den Rücken gekehrt hat. Auch das Drängen von Noomi, bei ihrem Volk zu bleiben, konnte sie nicht von diesem Entschluss abbringen. Damit ließ sie ihre Herkunft und ihre religiöse Identität hinter sich und zog einer ungewissen Zukunft entgegen. Dieser mutige Schritt der Rut ist der Beginn einer Linie des Segens mit weitreichenden Folgen. Rut wird später die Urgroßmutter Davids und ist somit Teil der messianischen Linie. David wird die Stämme Israels vereinen und damit ein Sinnbild für das kommende Reich Gottes sein, in dem Christus als König Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker bringt.

In der Entscheidung der Rut für den Gott Israels sehen wir, wie sich scheinbar unwesentliche Handlungen, die ein Mensch trifft, auf die ganze Menschheit auswirken können. So können auch unsere Entscheidungen, beispielsweise wenn es um die richtige Verkündigung in einer Ortsgemeinde geht, Spuren hinterlassen, deren Auswirkungen wir in diesem Moment noch nicht überblicken können. Am Beispiel der Rut sehen wir, dass es nicht richtig ist, immer den bequemen Weg zu gehen, nur um nichts verändern zu müssen. Wir müssen das umsetzen, was im Heilsplan unseres Herrn vorgesehen ist.