Andacht Heute

Die Befreiung von der Gesetzlichkeit

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen.
Matthäus 5,17

In seiner Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten, insbesondere über die Sabbatvorschriften, zeigte Jesus, dass deren Auslegung des mosaischen Gesetzes falsch war. Dennoch beharrte er auf der Gültigkeit der Zehn Gebote und des Doppelgebots der Liebe. Er ging sogar noch einen Schritt weiter: Er erfüllte das Gesetz vollständig durch seinen Tod am Kreuz, indem er die Strafe auf sich nahm, die wir verdient hatten.

Als Christen sollten wir die Bibel vom Neuen Testament her lesen. Dann werden wir verstehen, wie Jesus mit manchen Vorschriften umgegangen ist. Dann werden wir auch davor bewahrt, uns wie die Schriftgelehrten zu verhalten und in jedem Fall auf der buchstabengetreuen Anwendung des Alten Testaments zu bestehen. So heißt es noch in 3. Mose 20,10: „Wenn ein Mann die Ehe mit der Frau eines anderen bricht, so sollen sie beide des Todes sterben.“ Jesus ist für unsere Sünden gestorben, aber das heißt nicht, dass wir ungestraft weiter sündigen dürfen. Das 6. Gebot (Du sollst nicht ehebrechen) bleibt bestehen. Wer aber die Erlösungstat Jesu anerkennt und seine Sünden bereut und Buße tut, dem wird vergeben werden.

Die Stillung des Sturms hat stattgefunden

Dann stand er auf und wies den Wind und die Wellen in ihre Schranken. Da trat eine große Stille ein. Die Leute aber fragten voller Staunen: »Wer ist das, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?«
Matthäus 8,26-27

Man könnte meinen, diese Machtdemonstration hätte schon ausgereicht, um auch dem Letzten klar zu machen, dass mit Jesus nicht nur ein Mensch an Bord war. Hier sahen alle, dass sie es mit Gott selbst zu tun hatten. Kurz zuvor lag Jesus noch schlafend im Boot, war also in diesem Augenblick ganz Mensch. Und als die Jünger ihn in ihrer Not aufweckten, wurden sie Zeugen seiner Göttlichkeit.

In der Geschichte der theologischen Auseinandersetzung mit den Wundern Jesu hat es eine Vielzahl von Deutungsversuchen gegeben. Das ging bis hin zu der Annahme, es handele sich um Geschichten und Motive vornehmlich aus der hellenistischen Welt, die auf Jesus übertragen worden seien. Von diesen Theologen wird allen Ernstes behauptet, die von den Jüngern bezeugten Wunder seien keine Tatsachenberichte. Wer das tut, bezichtigt diese Augenzeugen der Lüge. Das Buch der Bücher, die Botschaft Gottes, unsere Bibel, wird zu einer Sammlung von Mythen herabgewürdigt, die der Interpretation durch eine theologisch geschulte Wissenschaft bedürfe. Welch ein Frevel! Welche Arroganz und Selbstüberschätzung des menschlichen Geistes kommt hier zum Ausdruck! Lieber Leser, wenn Du Dich für das Wort Gottes interessierst und nach weiterer Literatur suchst, die Dir manches erklären soll, was Dir beim Lesen der Bibel zunächst unverständlich erscheint: Mache bitte nicht den Fehler, auf diese Scharlatane, auf diese Irreführer, auf diese Verwässerer der klaren Botschaft hereinzufallen. Die Wunder unseres Herrn Jesus sind nicht zu bezweifeln. Sie sind so geschehen, wie sie beschrieben sind. Der Sohn Gottes ist auf die Erde gekommen und hat immer wieder bewiesen, dass er durch die ihm gegebene Kraft in der Lage ist, die Naturgesetze durch Wunder zu überwinden.

HERR, allmächtiger Gott, wer ist wie du? Stark bist du, HERR! Du bist die Treue in Person. Du bändigst das tobende Meer, auch wenn sich seine Wogen auftürmen – du bringst sie wieder zur Ruhe.
Psalm 89,8-9

Unser Glaube an die Wundertaten Jesu

Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem Schweißtuch umhüllt. Jesus spricht zu ihnen: Bindet ihn los und lasst ihn gehen!
Johannes 11,44

Die Auferweckung des Lazarus ist ein beeindruckendes Wunder. Jesus hatte zuvor den Vater gebeten, es zuzulassen, um den Menschen zu zeigen, dass er der Sohn Gottes ist. Es war eine Demonstration seiner Macht, die uns auch heute noch beeindruckt, wenn wir davon lesen. Die Wundertaten begannen schon bei der Hochzeit zu Kanaan und setzten sich bis zur Auferweckung des Lazarus fort. Es ist nicht nur göttliche Dramaturgie, dass am Ende alles in der Auferstehung Jesu gipfelte. Es musste so kommen. Es musste so kommen, weil wir daran glauben sollen. Jesus sagte zu Marta: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Dieser Glaube war für Martha notwendig, er ist für uns alle notwendig.

Heute versuchen Bibelwissenschaftler, das, was damals geschah, nicht mehr als historische Tatsache zu sehen, sondern auf ein theologisches Gespräch zwischen Jesus und Marta über die Auferstehung der Toten zu reduzieren. Damit entfernt man sich in naturwissenschaftlich aufgeklärter Weise vom Wunderglauben, um dem heutigen Menschen entgegenzukommen. Gleichzeitig verabschiedet man sich aber auch von jeglichem Glaubensinhalt. Jesus ist für diese Menschen völlig umsonst auf die Erde gekommen. Seine Taten zu leugnen ist der sicherste Weg, die Herrlichkeit Gottes nicht zu sehen und nach dem Tod nicht in das ewige Leben einzugehen. Lassen wir uns diesen Glauben an die historisch belegten Wunder von niemandem nehmen!