Andacht Heute

Kein Versprechen einer schönen neuen Welt

Da sprach ihn ein Schriftgelehrter an. »Meister«, sagte er, »ich will dir folgen, wohin du auch gehst.« Jesus erwiderte: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.«
Matthäus 8,19-20

Jesus zog durch das Land. Viele Menschen hatten inzwischen von seinen Wundern gehört. Sie wollten mehr über diesen Mann wissen, der von sich behauptete, Gottes Sohn zu sein. So kam es vor, dass ein Schriftgelehrter mit ihm ziehen wollte. Jesus wies ihn nicht ab, sondern machte ihn auf das aufmerksam, was ihn in der Nachfolge erwartete. Keineswegs ein ruhiger Ort des Rückzugs, des Ausruhens im Glauben, der wohltuenden Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern. Nein, er soll sich keine Illusionen machen, denn es wird für alle Jünger unbequem werden, sie werden auf materielle Sicherheiten verzichten müssen, sie werden Anfeindungen ausgesetzt sein und sogar mit dem Tod bedroht werden. Hatte der eifrige Schriftgelehrte gehofft, als Intellektueller eine Führungsposition unter den Jüngern, die meist einfache Fischer waren, einnehmen zu können, so sollte er solche Pläne von vornherein aufgeben.

Diese Desillusionierung eines Menschen, der sich so eifrig und freudig als Jünger angeboten hat, sollten alle bedenken, die heute mit modernen Mitteln das Evangelium unter die Leute bringen. Mit Großveranstaltungen, Konzerten, Missionskampagnen werden neue Gläubige geworben. Keine Frage: Mission ist wichtig, damit Menschen nicht verloren gehen. Nur sollte man den Menschen die ganze Wahrheit sagen, wie Jesus es getan hat, dass trotz aller Freude nach der Bekehrung das Leben in dieser Welt nicht leichter wird.

The Chosen

Gestern habe ich nur kurz einen Ausschnitt des Filmes The Chosen (Die Auserwählten) gesehen, der das Ereignis mit den Fischern und den vollen Netzen zeigte. Jesus hat sie zuerst beschenkt, dann erwählt. Er erzählte ihnen, weshalb er oft in Gleichnissen zu ihnen sprechen wird, denn diese stehen für das Reich Gottes, das nur die verstehen, die offene Herzen haben.

Es hat mich zum Nachdenken gebracht, ab wann ich eigentlich verstanden habe, dass es sich gerade in den Gleichnissen um das geistige Reich Gottes handelt. Es steht in Lukas 11, 20, wo Jesus sagte: „Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“

Also kann es nur eine Dimension sein, die wir zwar nicht sehen aber im Herzen verstehen.
Sagte auch Antoine de Saint-Exupéry: „man sieht nur mit dem Herzen gut“

Der Stolz und die Herzenshärte der Menschen, die sich für Gott verschließen, wird erst dann gebrochen, wenn sie begreifen, dass sie reich beschenkt sind. Obwohl wir es nicht verdient haben, hat Gott seinen Sohn gesandt, damit wir unsere Herzen öffnen und weitergeben, was wir geschenkt bekamen, nämlich den wahren und lebendigen Glauben, der sich oft in einer gebenden Haltung ausdrückt, wovon die Losung von heute spricht:

Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat.
Sprüche 19,17

Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.
Lukas 6,38

Angekommen in Israel

Er hat gedacht an seine Gnade und Treue dem Hause Israel; aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.“
Psalm 98,3

Dieser Vers betont die universelle Reichweite von Gottes Heil und seine Treue zu seinem Volk. Es ist eine Feier der Erlösung gewesen als sie nach dem Holocaust zurückkehrten in ihr Land, trotz allerhand Hürden die sie nehmen mussten, die wenigen Übriggebliebenen. Die Gnade Gottes ist eigentlich der ganzen Welt bekannt, trotzdem lässt man ihnen keinen Frieden.


Betet für Israel – sie wollen in Frieden leben, wo der lebendige Gott sie hingestellt hat, um der Welt sein Wirken kund zu tun.