Andacht Heute

Die Nachfolge

Als er weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort Levi sitzen, den Sohn des Alphäus. Jesus sagte zu ihm: „Folge mir nach!“ Da stand Levi auf und folgte Jesus.
Markus 2,14

Levi war Zöllner. Er gehörte damit einer Berufsgruppe an, die beim jüdischen Volk verhasst war. Zöllner dienten der römischen Besatzungsmacht als Steuereintreiber und waren meist korrupt und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Deshalb wurden sie auch aus der Gesellschaft und der Synagoge ausgeschlossen. Und genau zu einem solchen Zöllner ging Jesus und forderte ihn auf, ihm zu folgen. Sofort kam natürlich der Vorwurf der Schriftgelehrten und Pharisäer, dass er sich mit Sündern einlasse, was ein Skandal sei. Darauf antwortete Jesus:
„Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zu rufen, sondern die Sünder“.
Markus 2,17

Damit sprach er eine deutliche Warnung an alle Selbstgerechten aus. Es ist keiner unter uns, der ohne Sünde ist. Levi folgte dem Herrn, ohne viel nachzudenken, und wurde allein dadurch gerechtfertigt. Das mag auch heute noch auf Unverständnis stoßen, weil es dem offensichtlichen Sünder so leicht gemacht wird. Wenn das so ist, dann darf – und muss – man sich fragen, warum nicht alle Menschen Jesus nachfolgen.

Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.
Johannes 12,26

Wenn uns Selbstmotivation nicht hilft

Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.
Römer 12,11 (Lutherbibel 2017)

Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden. Dient dem Herrn.
Römer 12,11 (Neue Genfer Übersetzung)

Zwei Übersetzungen, die nicht genau das Gleiche ausdrücken. In der Luther 2017 heißt es, dass man sich immer wieder neu motivieren muss, um nicht in Trägheit zu verfallen. Die Neue Genfer hingegen spricht davon, den Heiligen Geist stärker werden zu lassen. Es geht viel mehr darum, sich auf diesen großen Helfer zu verlassen, ihm den nötigen Raum zu geben und zu sehen, wie alles gelingt. Ohne ihn können wir uns geistlich noch so sehr anstrengen, es bleibt vergebliche Mühe.

Wie so Viele hat auch mich gerade eine Sommergrippe erwischt. Ich habe eine anstrengende Nacht hinter mir und kurz überlegt, ob ich heute die Andacht schreiben soll. Da hat mir dieses Wort aus dem Römerbrief geholfen, und jetzt fällt mir das Schreiben ganz leicht. Der Heilige Geist ist ein starker Turbo, der uns hilft, unsere Müdigkeit zu überwinden. Wir müssen uns nicht ständig selbst antreiben, um nach persönlichen Kraftakten stolz auf uns zu sein und der Selbstgerechtigkeit zu verfallen. Tun wir einfach in aller Gelassenheit unseren Dienst und lassen wir den Geist Gottes in uns wirken. Auf seine belebende Kraft können wir uns immer verlassen.

Das ist doch nicht schwer zu verstehen

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals dürsten. Aber ich habe es euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt. Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag. Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Johannes 6,34-40

Diese Worte unseres HERRN Jesus sind so klar, dass sie keiner Interpretation bedürfen. Aber schon in der Menge, die sie hörten, gab es kritische Stimmen. Sollte der Messias nicht ganz plötzlich erscheinen und tatsächlich aus den Wolken herabsteigen? Aber er war ohne die Theatralik eines großen Auftritts in aller Stille und Bescheidenheit unter ihnen aufgewachsen. Und so haben viele die Heilsbotschaft übersehen, weil sie auf Äußerlichkeiten fixiert waren. Auch heute noch kann es kluge Zweifler geben, die sich an so mancher Nebensächlichkeit erhitzen und dabei den inhaltlichen Kern übersehen, der auch von einfachen Menschen verstanden wird. Deshalb noch einmal für alle die Worte des Erlösers, gleichsam zum Mitschreiben:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben.
Johannes 6,47