Andacht Heute

Wahre Forschung

Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
Psalm 111,2

Der Deismus ist eine in der Voraufklärung, in England, entstandene Gotteslehre, bei dem nur Vernunftgründe zählen. Die Deisten anerkannten zwar Gott als Ursprung alles Seienden, ein späteres Eingreifen in seine Schöpfung wollten sie jedoch nicht erkennen. Man stellte sich den Schöpfer als einen Uhrmacher vor, der sein Werk einmal konstruiert hat und ohne weiteres Zutun laufen lässt. Wie die Räder des Uhrwerks läuft in der Welt alles ab, allein gemäß den Naturgesetzen. Wunder haben in diesem Gottesbild keinen Platz, weil sie der (menschlichen) Vernunft zuwiderlaufen würden. Denker des Deismus wie John Locke hat man auch als Freidenker bezeichnet, d. h. sie wollten sich frei machen von allem Offenbarungsdenken. Allein der vernunftbegabte Mensch konnte sich, ihrer Meinung nach, ein wahres Bild machen von Gott und seiner Schöpfung. Diese frühen Aufklärer hätten sich bestätigt gefühlt durch den heutigen Psalmvers. Man könnte ihn so auffassen, dass es dem menschlichen Geist gelingt, hinter alle Geheimnisse der göttlichen Schöpfung zu kommen. Am Ende aller Forschung wäre der Mensch so klug wie sein Schöpfer. Er wüsste zwar, dass er selbst kein Schöpfer ist, also nicht fähig ist, wie ein Uhrmacher das Werk in Gang zu setzen; aber erklären, wie alles funktioniert, könne er alles.

Dieses freidenkerische Denken ist aufgrund der Vermessenheit des Aufklärungsoptimismus aus heutiger Sicht erklärbar. Sehr bedauerlich ist es, dass es heute in großer Bedenkenlosigkeit immer noch so weit verbreitet ist. Es führt unweigerlich weg vom Glauben an einen allmächtigen Gott, der uns in allen Belangen weit überlegen ist. Christen, die dagegen demütig glauben, was ER uns offenbart, werden von den Anbetern der menschlichen Vernunft als naiv bezeichnet. Wenn sie diesen überheblichen Standpunkt ablegen könnten, würden sie eine Chance haben, über die Oberflächliche der bewundernswerten Werke der Schöpfung eine Ahnung von der verborgenen Weisheit Gottes in allen Dingen zu bekommen. Die Freude an diesem Forschen ist aber nur den gläubigen Christen vorbehalten.

Er vollbringt gewaltige Taten; unzählbar sind seine Wunder, kein Mensch kann sie begreifen!
Hiob 9,10

Wie Gott zu uns spricht

Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn.
Hebräer 1,1-2

Wir haben uns vergangenen Freitag in christen-chat.de über die Stimme Gottes unterhalten. Es ging darum, was der Einzelne tun kann, um sie zu hören. Dabei wurde festgestellt, dass es dafür unverzichtbar ist, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Hier finden wir Gottes Wort, das wir auf uns wirken lassen müssen. Es ist oft erstaunlich, wie nahe es einem gehen kann, wenn wir offen dafür sind.

Hier nun in diesem berühmten Anfang des Hebräerbriefs wird uns in Kurzform erklärt, welche Chronologie Gott in seiner Ansprache an uns gewählt hat. Im Alten Testament sprach ER über die Propheten zu seinem Volk. Diese hatten das Wort von Gott gehört und gaben es weiter. Darin gab es viele Hinweise darauf, dass einmal der Messias kommen würde, der die Menschheit erlösen wird. Im Johannesevangelium steht geschrieben: „Am Anfang war das Wort, … und das Wort wurde ein Mensch.“ Dieser Logos, das göttliche Wort, wurde ein Mensch aus Fleisch und Blut, ein unerhörter Vorgang. Jesus selbst, sein Lehren, seine Taten, sein Leiden, sind für uns das letztlich maßgebende Wort Gottes. Seitdem gibt es keine Propheten mehr. Es gibt also seitdem keine Menschen mehr, die von Gott dafür berufen wurden. Mit dem Auftreten des Sohnes ist alles gesagt, es darf nichts mehr hinzugefügt werden. Uns bleibt als Aufgabe, diese Mitteilungen Gottes zu hören, zu verstehen, sie in Umlauf zu bringen und, falls nötig, Interessierten verständlich zu machen. Gott hat durch sein Wort die Welt erschaffen, es ist also von Anfang an wirkmächtig. Es stellt alle Ratgeberliteratur in den Schatten, welche von Menschen je geschrieben wurde. Gottes Wort allein schafft Leben und bringt uns die Freiheit.

Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
Hebräer 4,12

Augen auf!

Aber alle anderen freuten sich über die wunderbaren Taten von Jesus.
Lukas 13,17

Der Synagogenvorsteher war empört darüber, dass Jesus eine Frau am Sabbat geheilt hatte. Er wurde aber von IHM scharf zurechtgewiesen und als Heuchler bezeichnet. Die Frau wurde nicht nur von der Krankheit befreit, sondern auch vom Einfluss des Satans. Und dies sollte am Sabbat nicht erlaubt sein? Wie sehr muss man doch in seiner Gesetzlichkeit verknöchert sein, wenn man sich über eine körperliche und geistige Heilung aufregen kann! Jesus wurde mehrfach von den geistlichen Oberhäuptern in seinem Tun angezweifelt. Daran sieht man, wie sehr sie verblendet und weit entfernt vom realen Geschehen waren. Alle anderen konnten dagegen wahrnehmen, welche Taten Jesus vollbracht hatte. Also legen auch wir die Brille der Gesetzlichkeit ab und machen wir die Augen auf, um zu erkennen, was alles Wunderbares geschieht in unserem Leben.

Und dabei sind wir wieder bei der Freude angelangt, von der ich gestern geschrieben habe. Wir dürfen uns täglich freuen, weil auch wir getragen und geschützt werden von unserem Erlöser. Lassen wir uns schon morgens von einem Tagesmotto leiten wie diesem:

Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!
Psalm 118,24