Andacht Heute

Gebete für den Sieg

Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Psalm 34,5

Bittet, und Gott wird euch geben; sucht, und er lässt euch finden; klopft an, und er öffnet die Tür! Denn wer bittet, empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem öffnet er.
Matthäus 7,7-8

Wir können nichts Besseres tun, als unsere Stimme zu Gebet erheben. Der HERR hört alle unsere Gebete, auch die im „stillen Kämmerlein“ gesprochenen. Wir können allerdings nicht erwarten, dass immer alles so wird, wie wir uns das vorstellen. Bei der gerade beendeten Fußball-Weltmeisterschaft konnten wir sehen, wie die jeweiligen Anhänger der sich gegenüberstehenden Mannschaften ihre Augen bittend gen Himmel richteten. Aber es gewann immer nur eine von beiden, bei der anderen waren offenbar die Gebete vergebens. Zwangsläufig – möchte man sagen, beim Fußball kann immer nur einer gewinnen.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass man beim Sport nicht beten darf. Es sind ja große Leidenschaften zu beobachten. Für viele ist Fußball die „wichtigste Nebensache im Leben“. Wer in der Bibel liest, macht sich zwangsläufig darüber Gedanken, was echte Hauptsachen und was Nebensachen sind für uns Menschen. Für ihn bricht nicht gleich eine ganze Welt zusammen, wenn seine Mannschaft im Fußball ausscheidet. Eine Weltmeisterschaft zu erringen ist das eine, die Welt zu meistern durch den Glauben ist das andere. Für dieses Ziel ist es wert, uns mit der ganzen Energie einzusetzen, die wir haben. Wir können es erreichen, wenn wir glauben und dafür beten.

Das Gericht wird kommen

Er wird ihnen schnell Recht schaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?
Lukas 18,8

Diese Verse finden sich am Ende des Gleichnisses vom ungerechten Richter. Dieser ist einer, der sich weder Gott noch den Menschen verpflichtet fühlt. Eine Witwe fordert von ihm, dass er sie zu ihrem Recht kommen lässt, was er am Ende widerwillig tut. Gott nimmt diesen Fall als Beispiel dafür, dass auch so ein zutiefst weltlichen Richter am Ende Recht spricht. Um wie viel mehr dürfen wir erwarten, dass Jesus am Ende der Zeit für Gerechtigkeit sorgen wird? Lukas fügte seine eigenen Bedenken an, wenn er daran dachte, wie viele dann noch einen echten Glauben vorweisen würden.

Diese Sorge ist so aktuell wie damals. Wer glaubt denn heute noch an die Bibel ohne Wenn und Aber? Es werden alle möglichen Gründe herangezogen, warum dies nicht mehr möglich wäre. Man holt sich bei der Naturwissenschaft, bei der modernen Theologie, bei der postmodernen Philosophie die Legitimation, den einfachen Glauben, den uns die Bibel empfiehlt, ablegen zu können. Wenn das Gespräch auf Jesus kommt, dann erklären viele, dass man sich die Auferstehung anders vorstellen müsse. So einfach vom Tod auferweckt zu werden, das hätte es noch nie gegeben. Wenn überhaupt, dann könne das nur geistig gesehen werden. Diese Menschen machen einen großen Fehler: Sie denken nicht daran, dass sie selbst einmal vor dem Richterstuhl Gottes stehen werden. Dann wird ihnen ihr Unglaube zur Last gelegt werden, und sie müssen mit dem harten Urteil eines gerechten Richters rechnen.

In der Schwäche stark werden

So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch. Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.
1. Korinther 2,1-5

In der in den Zeiten von Paulus vorherrschenden Kultur, galt die Redekunst als herausragende Disziplin, um damit Zuhörer zu überzeugen und sie zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Dies änderte sich auch lange Zeit nicht. Erst die Aufklärung wertete die Rhetorik ab, weil sie in Verdacht stand, durch geschickte Redetechnik, die Wahrheit zu verschleiern und Zuhörer zu manipulieren.

Paulus gab in seinem Brief zu, kein großer Redner zu sein. Er verließ sich in seinen Predigten ganz auf die Kraft Gottes. Er wusste, dass in ihr auch die Schwachen stark werden. Im Umkehrschluss sollten wir uns als Hörer nicht daran stoßen, wenn wir es mit einem schwachen Prediger zu tun haben. Wir sollten nicht auf den Glanz der Rede achten, sondern auf den Inhalt. Von ihm sollten wir uns erreichen lassen.

Paulus hat seine Schwäche erkannt und zum HERRN gebetet. Die Antwort ist auch für jeden von uns ermutigend, gerade dann, wenn wir an unseren Fähigkeiten zweifeln:

Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne.
2. Korinther 12,9