Andacht Heute

Die historische Wahrheit

Es ist der, der uns gerettet hat. Er rief uns mit einem heiligen Ruf und sah dabei nicht auf unsere Werke, sondern folgte seinem eigenen Entschluss und der Gnade, die er uns in Jesus Christus schon vor ewigen Zeiten schenkte. Das ist jetzt mit dem Kommen unseres Retters Jesus Christus Wirklichkeit geworden. Er hat den Tod entmachtet und uns durch das Evangelium unvergängliches Leben geschenkt.
2. Timotheus 1,9-10

Die Rettungstat Jesu stand von Anfang an fest. Das Alte Testament ist reich an Hinweisen für SEIN Kommen. In den Evangelien bezeugen die Apostel das Leben, die Wundertaten Jesu, den Tod am Kreuz und die Auferstehung. Bis heute gibt es Hypothesen von Autoren, die unserem Erlöser die Geschichtlichkeit absprechen und sein Erscheinen höchstens als Sektenführer erklären wollen. Besonders heftig war der Streit zwischen den Leugnern und den Befürwortern der Menschwerdung Jesu unter den Theologen in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts. Obwohl es auch außerchristliche Zeugnisse gibt, wurden Atheisten und Vertreter einer Mythologisierung der Person Jesus bis heute nicht müde, den Wahrheitsgehalt der Evangelien zu bezweifeln. Jeder Streit mit diesen Menschen ist müßig. Sie wollen einfach nicht glauben, selbst dann nicht, wenn weitere erdrückende Beweise für die geschichtliche Existenz Jesu und für die Auferstehung auftauchen würden.

Wenn wir uns einen Prozess vorstellen, in dem es Ankläger gibt, die alles ins Feld führen gegen einen historischen Jesus und Verteidiger, die Beweise für das Gegenteil vorlegen müssen, dann brauchen wir, die Gläubigen, uns nicht auch noch als Advokaten einmischen. Es reicht, wenn wir auf Fragen des Gerichts ehrlich antworten. Ich würde dann sagen: Ich glaube an den Gott der Bibel, weil bisher alle Verheißungen zugetroffen haben. Durch die Propheten hat Gott gesagt, dass ER seinen Sohn auf die Welt schicken wird, der für unsere Sünden sterben wird. Und so ist es geschehen.

Unser größtes Vorbild

Jesus Christus erniedrigte sich und wurde gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Philipper 2,8

Im Brief an die Philipper hebt Paulus hervor, wie sehr uns Jesus ein Vorbild sein muss. ER, der durch und durch göttlich war, stieg vom Himmel herab und wurde Mensch, um allen, die an IHN glauben, den Weg in die Ewigkeit zu eröffnen. Jesus erniedrigte sich selbst im höchsten Maße. Obwohl im Leben als Mensch ganz ohne Sünde gewesen, ließ ER es mit sich geschehen, gleich einem gewöhnlichen Verbrecher dem Gespött der Menge ausgesetzt und ans Kreuz genagelt zu werden. Die Fallhöhe könnte nicht größer sein. Der Sohn Gottes hat alles auf sich genommen für uns, sogar den Tod. Auch im größten Leid blieb ER gehorsam.

Nach Paulus sollten wir uns ein Beispiel nehmen an der Gesinnung des Sohnes Gottes. ER hätte sich spätestens nach seiner Verurteilung als großer, mächtiger Herrscher zu erkennen geben können. Alle wären IHM zu Füßen gelegen und hätten IHN anerkennen müssen. Doch dies war nicht sein Auftrag, den ER zu erfüllen hatte. Für uns gibt es viele Situationen im Leben, in denen wir uns vorstellen sollten, wie Jesus an unserer Stelle gehandelt hätte. Wenn wir gedemütigt werden, sehnen wir uns nach Genugtuung. Wenn uns jemand etwas angetan hat, streben wir nach Rache. Wenn uns jemand etwas Schlechtes nachsagt, werden wir nicht müde, uns zu rechtfertigen, indem wir ihn vor anderen als üblen Menschen darstellen und damit dessen Ansehen demontieren. Wir können es nicht ertragen, erniedrigt zu werden, weil wir uns vom Urteil anderer Menschen abhängig gemacht haben. Genau darin liegt unser Fehler.

Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst.
Johannes 3,13

Wenn wir uns zu Jesus bekennen, kann es nicht anders kommen, als mancher Erniedrigung und manchem Spott unserer Mitmenschen ausgesetzt zu sein. An gleicher Stelle seines Briefs ermahnt uns Paulus, in diesen Fällen so zu handeln, wie Jesus es vorgelebt hat.

Tut nichts aus Streitsucht oder Ehrgeiz, sondern seid bescheiden und achtet andere höher als euch selbst! Denkt nicht nur an euer eigenes Wohl, sondern auch an das der anderen! Eure Einstellung soll so sein, wie sie in Jesus Christus war.
Philipper 2,3-5

Übersatt und trotzdem hungrig

Jesus spricht: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
Johannes 6,51

Zum Wesen von Grundnahrungsmittel gehört es, dass sie in den jeweiligen Kulturkreisen mengenmäßig den Hauptteil der menschlichen Ernährung ausmachen. Meist sind es Getreideprodukte, bei uns speziell das Brot. Die Tradition des Kochens mit Grundnahrungsmittel wurde in den westlichen Ländern seit ca. sechzig Jahren immer mehr durch Fertigprodukte verdrängt. Dadurch gingen nicht nur Kenntnisse in der Selbstherstellung von Speisen verloren, sondern auch das Bewusstsein für die Grundlagen der Nahrungsmittelversorgung. Ein Beleg für diese Entwicklung ist unter vielem anderen die Beliebtheit einer Sendung über junge Bäuerinnen, die ihren Gästen nicht etwa die althergebrachten Mahlzeiten des Alltags präsentieren, sondern verfeinerte Kreationen nach den Vorbildern von Luxusküchen. Es geht uns heute wie dem Adel im 18. Jahrhundert, der, überreich an Genüssen, den Wert der einfachen Mahlzeit nicht mehr schätzte. Übersatt verlangte er nach immer ausgefalleneren kulinarischen Köstlichkeiten. Parallelen zur heutigen Wohlstandsgesellschaft sind offenkundig. Das Streben nach Übersteigerung auf allen Gebieten macht uns gieriger, aber nicht glücklicher. Der Mensch wird nicht mehr satt, weil er mit der Grundversorgung nicht mehr zufrieden ist. Und in dieser Situation erreicht uns Jesus mit seinem Wort vom lebendigen Brot und sagt, dass er jeden von uns zur Gänze satt machen kann.

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.
Johannes 6,35

Die Brot-Metapher benutzten schon unzählige Prediger, um den Gläubigen verständlich zu machen, was es mit der geistlichen Nahrung auf sich hat. Jesus spricht hier von sich selbst. Wenn wir IHN in uns aufnehmen, werden wir das ewige Leben erlangen. Oft gehört, ist dieses Wort zu einer christlichen Selbstverständlichkeit geworden. Nicht weit ist es dann zur Floskel, die nur so dahingesagt wird. Möge es uns mithilfe des Heiligen Geistes gelingen, wieder die grundlegende Bedeutung dieser Worte unseres HERRN ganz zu erfassen.