Andacht Heute

Unsere Kommunikation mit Gott

Macht euch keinerlei Sorgen, sondern bringt alle eure Anliegen im Gebet mit Bitte und Danksagung vor Gott!
Philipper 4,6

Ein Gebet besteht aus dem Hervorbringen eines Anliegens, das sich wiederum meist aus verschiedenen Bitten zusammensetzt. Das Musterbeispiel dafür ist das Vaterunser, das uns Jesus ausdrücklich empfiehlt. Unser freies Gebet sollte sich daran orientieren. Neben der Bitte um bestimmte Gnaden, etwa um Schutz für uns und unsere Familie, sollten wir auch immer wieder an die Fürbitte für Menschen denken, die dem Glauben noch fern stehen. Wir haben es vielleicht schon erlebt, dass sich auch bei einem „harten Brocken“ etwas getan hat, er zu fragen angefangen und sich am Ende bekehrt hat. Vergessen wir auch nicht zu danken, es gibt so vieles, wo Gott uns geholfen hat.

Jetzt könnte jemand vielleicht sagen: Gott ist doch allwissend, er kennt unsere Sorgen und Nöte und alles, was in uns vorgeht. Warum müssen wir das auch noch in Worte fassen? Weil es ein Ausdruck unserer Gottesfurcht und unseres Gehorsams ist. Es versetzt uns in die richtige Verfassung, mit der wir vor unseren Schöpfer treten sollen. Für jeden Christen ist das Gebet die Form der Kommunikation mit Gott. Es heißt: „Man kann zwar beten, ohne Christ zu sein, aber man kann kein Christ sein, ohne zu beten.“ Wer sich anfangs mit dem Gebet schwertut, dem hilft der Heilige Geist. Auch wenn wir dabei stammeln und wir nicht die richtigen Worte finden können, dann wird er unsere mangelhaften Gebete in korrigierter Form vor den Vater bringen.

Dabei hilft uns der Geist Gottes in all unseren Schwächen und Nöten. Wissen wir doch nicht einmal, wie wir beten sollen, damit es Gott gefällt! Deshalb tritt Gottes Geist für uns ein, er bittet für uns mit einem Seufzen, wie es sich nicht in Worte fassen lässt.
Römer 8,26

Freude aus dem Wort

Darum legt alle Bosheit und allen Betrug ab, alle Heuchelei, allen Neid und alle Verleumdung! Genauso, wie ein neugeborenes Kind auf Muttermilch begierig ist, sollt ihr auf Gottes Wort begierig sein, auf diese unverfälschte Milch, durch die ihr heranwachst, bis das Ziel, eure endgültige Rettung, erreicht ist. Ihr habt von dieser Milch ja schon getrunken und habt erlebt, wie gütig der Herr ist.
1. Petrus 2,1-3

    Im Gebiet der heutigen Türkei entstanden damals viele Diasporagemeinden, denen Petrus von Rom aus diesen Brief schickte. Ihm war es sehr wichtig, dass diese neuen Christen mit der unverfälschten Milch des Wortes Gottes versorgt wurden. Das war damals bei weitem nicht so einfach wie für uns heute. Die schriftliche Überlieferung steckte noch in den Kinderschuhen und es bestand die Gefahr, dass sich Irrlehren einschleichen konnten. Wie unvergleichlich reicher werden wir heute mit dieser geistigen Nahrung versorgt. Gedruckte und digitalisierte Bibeln werden zu moderaten Preisen angeboten. Daran mangelt es wahrlich nicht. Was fehlt, ist oft der Durst nach dem Wort. Die Bibel hat ihren Platz im Regal, sie wird selten zur Hand genommen, oft nur zu besonderen Anlässen wie einmal im Jahr zu Weihnachten. Aber wie soll es geistliches Wachstum geben, wenn man sich nicht nach dieser Nahrung sehnt und sie regelmäßig zu sich nimmt? Es nützt nichts, sich nur die eine oder andere Sonntagspredigt anzuhören, ohne zu Hause eigene Schritte zur geistlichen Erkenntnis zu gehen. So kann kein Hunger nach fester Nahrung entstehen. Öffne die Bibel, lies sie regelmäßig, nimm Kommentare zur Hand, wenn du etwas nicht verstehst, oder frage erfahrene Christen. Du wirst sehen, dass dich das mit großer Freude und Dankbarkeit erfüllen wird.

    Was du in deinem Wort bezeugst, ist mein kostbarer Besitz für alle Zeit, es erfüllt mein Herz mit großer Freude.
    Psalm 119,111

    Nachjagen, verfolgen oder folgen

    Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar.
    Psalm 23,6

    Das hebräische Wort radaph kommt nur im Alten Testament vor, da allerdings gleich 145 mal. Es wird weitaus am häufigsten mit verfolgen, jagen, nachjagen übersetzt. In der Elberfelder Übersetzung klingt es mit „folgen“ im Sinne von „nachkommen, begleiten“ weniger aggressiv. Wie sollen uns auch Güte und Gnade auf den Fersen sein und unter Druck setzen?

    Ich erinnere mich an die evangelische Jahreslosung aus dem Jahr 2019.
    Suche Frieden und jage ihm nach!
    Psalm 34,15
    Da wurde in der Luther 2017 dieses radaph mit „jagen“ übersetzt. Meines Erachtens auch nicht ganz glücklich, weil es Irritationen hervorrufen kann. Klarer und verständlicher formuliert es die Neue Genfer Übersetzung mit:
    Setze dich für den Frieden ein und verfolge dieses Ziel mit ganzer Kraft!

    So kann es nützlich sein, mehrere Übersetzungen zu vergleichen, wie es bei bibelserver.com gut möglich ist. Wer sich dann noch die Mühe macht, kann sich kundig machen über die verschiedenen Bedeutungen eines Wortes in der Originalsprache, wie hier über radaph. Gerade, wenn einem Übersetzungsunterschiede stutzig machen, kann das sehr wertvoll sein. Auch das Verständnis der biblischen Texte ist ein Ziel, das wir mit aller Kraft verfolgen sollten.