Andacht Heute

Das Wort weitergeben (4)

Meine Freunde! Lasst uns einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott. Wer liebt, ist ein Kind Gottes und kennt Gott.
1. Johannes 4,7

Alles beginnt mit dem Zuhören. Bevor wir dem Anderen Ratschläge geben können, müssen wir echtes Interesse und Mitgefühl für ihn haben. Es geht um aktives Zuhören, d. h. wir möchten verstehen, was uns der Gesprächspartner mitteilen will, auch und gerade das, was nicht ausgesprochen wird. Wir wollen seine Bedürfnisse und Fragen erkennen, die hinter dem stehen, was er sagt. Dafür ist es notwendig, dass wir uns ihm zuwenden, also ganz mit Oberkörper und Kopf und mit ihm Blickkontakt halten. Wer hat es nicht schon erlebt, dass er es mit Gesprächspartnern zu tun hat, die ihn keines Blickes würdigen, nur darauf warten, dass sie mit ihren Geschichten bei unseren Worten einhaken können und sich dann nicht mehr unterbrechen lassen. Wir empfinden so ein Verhalten wenig einfühlsam, sogar lieblos und fühlen uns degradiert zu reinen Stichwortgebern.

Wir sollten also immer freundlich und höflich bleiben in der Kommunikation. Auch wenn der Gegenüber Meinungen und Überzeugungen äußert, mit denen wir nicht einverstanden sind. Wir sollten sie respektieren und daran denken, dass auch Äußerungen von uns kritisch gesehen werden können. Es wäre ein schlechter Einstieg für ein Gespräch, bei dem es um die Weitergabe der Frohen Botschaft geht, wenn wir uns gleich am Anfang in Streitfragen verhaken. Hier sind Geduld und Besonnenheit angesagt. Wobei wir diese Tugenden nicht aus rein taktischen Gründen einsetzen sollten, sondern aus der Liebe heraus, die wir allein von Gott als Geschenk erhalten. Sie weiterzugeben macht Freude, und wir werden sehen, diese Freude ist ansteckend und geht auf den anderen über. Ich merke, wie sich bei mir hier beim Schreiben die Lust nach tiefgreifenden Gesprächen entwickelt. Schön, so sollte es auch sein.

Das Wort weitergeben (3)

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Matthäus 5,14-16

In der Bergpredigt spricht Jesus davon, dass wir Christen ein vorbildliches Leben führen sollen. In einer dunklen Welt sollen wir so leben, dass wir Gott die Ehre geben. Auf diese Weise bestätigen wir unser Zeugnis. Es reicht nicht, wenn wir nur mit schönen Worten daherkommen und diese nicht durch unsere Taten untermauert werden. Der neue Mensch in uns zeigt sich nach der Bekehrung auch durch unsere Barmherzigkeit und unser Mitleid, das wir für den anderen aufbringen. Dann reagieren wir warmherzig auf alle Formen menschlicher Not. Wenn wir materiell helfen können, sollen wir es mit Großzügigkeit tun. Im Seelischen können wir helfen, allein schon durch Zuhören und Hineinversetzen in den notleidenden Mitmenschen. Die Bibel enthält sehr viele für Notlagen geeignete Ratschläge, die wir in unser Gespräch einfließen lassen können. Durch regelmäßige Lektüre der Heiligen Schrift können wir uns auf solche tief greifende Gespräche vorbereiten. Dann fällt es uns leichter, im richtigen Moment neue Impulse setzen zu können.

Der Apostel Petrus fordert uns auf, unsere Zeit nicht ständig mit unnützem Tun zu vergeuden. Wie nie zu vor werden wir heute überflutet von Reizen und Verführungen aus der Werbung. Auch wenn es nicht immer leicht ist, sollten wir uns dieser Manipulation entziehen, um ein Leben zu führen, das vor Gott bestehen kann und auch aus der Sicht unserer Mitmenschen einen beachtenswerten Eindruck hinterlässt.

Gebt den Angeboten und Verlockungen dieser Welt nicht nach. Ihr Ziel ist es, euch innerlich zu zerstören! Lebt stattdessen so vorbildlich, dass die Menschen, die Gott nicht kennen, darauf aufmerksam werden. Durch euer Verhalten sollen selbst die überzeugt werden, die euch bösartig verleumden. Wenn sie dann aufgrund eurer guten Taten zur Einsicht kommen, werden sie Gott am Tag des Gerichts für ihre Rettung danken.
1. Petrus 2,11-12

Das Wort weitergeben (2)

Macht euch bereit, die rettende Botschaft zu verkünden, dass Gott Frieden mit uns geschlossen hat.
Epheser 6,15

Paulus schrieb seinen Epheser-Brief während seiner Gefangenschaft in Rom. In der Apostelgeschichte wird geschildert, wie er zuvor in Ephesus, der Stadt mit dem Artemis-Tempel, eine Predigt gehalten hat gegen die dort vorherrschende Götzenverehrung. Die Anhänger von Paulus haben also schon einmal sein mutiges Eintreten für das Evangelium und die daraus folgende Abkehr vieler Menschen vom Okkultismus erleben können. Der Apostel ermahnt mit seinen Worten alle, also auch uns, nicht aufzuhören, die rettende Botschaft zu verkündigen. Was können wir dafür tun, dass es uns leichter fällt, den Mund aufzutun. Paulus gibt uns den Rat:

Hört nie auf zu beten und zu bitten! Lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten. Bleibt wach und bereit. Bittet Gott inständig für alle Christen.
Epheser 6,18

Allein aus eigenem Antrieb heraus können wir es nicht schaffen, unsere Schwäche bei der Weitergabe des Evangeliums zu überwinden. Wir müssen dafür beten und uns vom Heiligen Geist leiten lassen. ER wird uns führen und uns im geeigneten Augenblick auch die richtigen Worte schenken, um ein Gespräch über den Glauben einleiten und führen zu können. ER macht uns bereit, Gelegenheiten ergreifen zu können, auch wenn sie zu ungünstigen Zeiten auftauchen. Paulus ist uns dafür ein großes Vorbild. Selbst im Gefängnis hörte seine Bereitschaft zur Verkündigung nicht auf:

Betet auch für mich, damit Gott mir zur rechten Zeit das rechte Wort gibt und ich überall das Geheimnis der rettenden Botschaft frei und offen verkünden kann. Auch hier im Gefängnis will ich das tun. Betet darum, dass ich auch in Zukunft diese Aufgabe mutig erfülle, so wie Gott sie mir aufgetragen hat.
Epheser 6,19-20