Andacht Heute

Sind das noch Predigten?

Und wie können sie von ihm hören, wenn ihnen niemand Gottes Botschaft verkündet?
Römer 10,14

Mit Fassungslosigkeit erfahre ich, was heute als herausragende Predigt ausgezeichnet wird. Da erhält die 27-Jährige Luisa Neubauer den Ökumenischen Predigtpreis 2023 für ihr Lebenswerk. Das Reden und Denken der grünen Klimapredigerin würde „Leitmotive zu religiösen Kontexten wie existenziellen Fragestellungen“ aufweisen“, so die Begründung. Offenbar reicht es inzwischen den kirchlichen Juroren, wenn man in Predigten einige Bibelzitate verwendet, um eine biblische Fundierung anzudeuten. Wichtig ist nur noch, dass der Zeitgeist getroffen wird. Der geistige Gehalt, der zu Umkehr und zum ewigen Leben führt, ist für die Beurteilung zweitrangig geworden. Dabei war es von jeher der Sinn einer christlichen Predigt, auf Jesus und die rettende Botschaft zu verweisen. Sie soll die Hörer aufrütteln, ihr Leben zu überdenken, so wie es Petrus in seiner Pfingstpredigt getan hat. Da heißt es u. a.:

»Kehrt um zu Gott!«, forderte Petrus sie auf. »Jeder von euch soll sich auf den Namen von Jesus Christus taufen lassen! Dann wird euch Gott eure Sünden vergeben, und ihr werdet den Heiligen Geist empfangen.“

Er endete mit den Worten:
»Lasst euch retten vor dem Gericht Gottes, das über diese verdorbene Generation hereinbrechen wird.«

Einfach traumhaft

Freut euch allezeit! Betet unablässig! Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,16-18

Gestern machten wir einen Ausflug nach St. Wolfgang im Salzkammergut. Ich war noch in Gedanken, in diesem weithin bekannten Ort, ein vernünftiges Cafe aufzuspüren. Da hatte meine Frau auch schon bei der ersten Gelegenheit auf der Terrasse eines Hotels einen Tisch ausgespäht. Ich war noch mit Zweifeln beschäftigt, ob dies schon eine gute Wahl sei, da saßen wir auch schon und blickten rundum. Der Blick von da oben über den See ermöglichte uns ein traumhaftes Panorama auf Berge und dem in der Sonne glitzernden See mit seinem türkisblauen Wasser vor der Kulisse eines Ortes mit erstaunlich verwinkelten Gassen und seiner Kirche. Es war alles noch schöner als in den Filmen aus den 1950er-Jahren, die in der Kindheit unsere Sehnsüchte nach Glück in der Ferne weckten. Da machte es uns auch nichts aus, dass die von einer jungen, freundlichen Dame servierten Apfel- und Topfenstrudel von bescheidener Qualität waren. Das schmälerte nicht unser Glück an diesem Ort und unser tiefes Gefühl der Dankbarkeit, so etwas erleben zu dürfen.

Im Leben können wir jeden Tag etwas lernen. Bei mir war es gestern: Vertraue auf den untrüglichen Instinkt deiner Frau, genieße den Augenblick, lasse ihn nicht von jedem Wermutstropfen trüben und (in freier Abwandlung eines alten Werbespruchs): Wenn dir soviel Gutes widerfährt – das ist immer ein Gebet an deinen Schöpfer wert!

Berichte von Wundern

Jesus wollte gerade in das Boot steigen, als ihn der Geheilte bat, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus erlaubte es ihm nicht. Er sagte: »Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, welches große Wunder der Herr an dir getan hat und wie barmherzig er mit dir gewesen ist!« Da ging der Mann weg und berichtete im ganzen Gebiet der Zehn Städte, was Jesus für ihn getan hatte. Und alle staunten.
Markus 5,18-20

Dem von seiner Besessenheit Geheilten wurde von Jesus nicht erlaubt, IHM als Jünger nachzufolgen. Stattdessen sollte er im Kreis seiner Familie von dem Wunder erzählen. Dieser ging über die Anweisung seines Retters hinaus und erzählte es im weiten Umkreis. Wer den Mann vorher in all seiner Verrücktheit noch kannte, konnte am besten ermessen, was hier geschehen ist. Man hörte nicht nur in dieser Zeit häufig Berichte angeblicher Wunderheilungen. Wer die genaueren Umstände und die beteiligten Menschen nicht kannte, war nicht in jedem Fall geneigt, daran zu glauben. Es machte einen Unterschied, wenn einem der Geheilte öfters begegnete ist und jedes Mal Anlass zur Verwunderung gab, wie sehr sich dieser doch zum Positiven verändert hat. Dieses Staunen hat bei vielen zum Nachdenken über die Worte des Geheilten geführt, der von seinem Retter Jesus sprach. Das anfängliche Staunen muss in Interesse an der Frohen Botschaft umschlagen, damit sich das Leben jedes einzelnen entscheidend verändern kann. Dazu ist Umkehr nötig.