Andacht Heute

Besser späte Erkenntnis als keine

Gerecht ist er, der HERR, ich aber war widerspenstig gegen sein Wort.
Klagelieder 1,18

Zweimal ist es mir im Urlaub passiert, dass mein angebotener Bibelvers abgelehnt wurde. In beiden Fällen hatte ich ein gutes Gespräch, doch als ich beim Abschied den Bibelvers anbot, wurde er abgelehnt.

Habe ich etwas anders gemacht als sonst? Ja, denn ich habe gefragt: „Darf ich ihnen noch einen Bibelvers mitgeben?“ Vermutlich war das Wort „Bibel“ schon genug, um an die „Zeugen Jehovas“ zu erinnern.

Wie in allen Religionen, saugt man praktisch mit der Muttermilch die Religion auf, und damit auch seine Daseinsberechtigung, denn sie bindet uns in eine Familie und eine Gruppe ein, die zur Orientierung dient.
Doch könnte viel verkehrt sein aber man will es nicht wissen. So ein kleiner Vers könnte aufrütteln…

Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin.
Matthäus 21,28-29


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Liebe und Furcht

Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.
Prediger 12,13

Jesus spricht: Das höchste Gebot ist das: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit aller deiner Kraft. Das andere ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
Markus 12,29-31

Wenn wir beide Verse im Kontext von Gott betrachten, fragen wir uns, wie Furcht und Liebe zusammen passen. Manche sagen, der Gott des Alten Testaments sei ein strafender Gott. Doch übersehen sie oft seine Barmherzigkeit, die immer da war, sobald sich sein Volk erneut bekehrte.

Wir wissen, dass wir mit unserer sündhaften Natur niemals Anspruch auf das ewige Leben hätten, wenn nicht Gott selbst in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus für uns gekreuzigt worden wäre. Mit seinem Opfertod endeten alle anderen Opfer. Seine Worte: „Es ist vollbracht!“ – bedeuten dies: der Weg zum Vater ist frei.

Wer das Geschenk der Gnade ablehnt, bleibt dem Tod verfallen. Die Auferstehung ist jenen vorbehalten, die glauben. Aber wie funktioniert Glaube? Diese Frage habe ich mir vor meiner eigentlichen Befreiung oft gestellt – es musste doch etwas geschehen? Die Vergebung hatte ich für mich im Kopf und Herzen angenommen, doch machte ich eine noch befreiendere Erfahrung, indem ich selbst alles was mir je widerfahren war, vergab. Ein älteres Ehepaar war es, das mir dabei half im Seelsorgegespräch und Gebet Heilserfahrung zu machen.

Die Liebe zu Gott war nun das zentrale Thema und eine Aufgabe, insbesondere die Liebe zu den Mitmenschen und zu mir selbst zu leben, immer wieder zu erbitten. Denn wie kann ich lieben, wenn ich mein eigenes Leben ablehne und damit hadere? Das verursacht nur Schmerz, und ist nicht mit dem Willen des HERRN vereinbar. Daher bleibt nur das inständige Bitten um den richtigen Umgang. Es ist die Familie unser Bewährungsort und unsere sozialen Kontakte.

Fürbitte
Rufe die Menschen zu dir, für die wir aus Nächstenliebe bitten. Hab Dank Herr, dass du uns immer wieder an die Liebe erinnerst, die wir weitergeben dürfen. Amen

Wer segnet wen?

Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!
Psalm 3,9

Jesus hob die Hände auf und segnete sie.
Lukas 24,50


Wer soll oder kann segnen? Die Bibel hat sehr schöne Worte für den göttlichen Segen und viele kennen wir aus der Kirche, denn die Pfarrer haben die Texte übernommen. Doch darf jeder bekehrte Christ den andern segnen, weil er durch den HL Geist Zugang zu Gott hat. Es ist sogar ein tiefes Herzensanliegen eines jeden Christen, den Bruder die Schwester beim Auseinandergehen das Gute, das von Gott ausgeht, zuzusprechen.

Denn wo zwei oder drei in Gottes Namen vereint sind, da ist auch der Hl Geist und Jesus mit ihnen vereint.
Die Fürbitte, über die wir gestern abend im christen-chat gesprochen haben, gehört im weitesten Sinne auch zum Segen, über Jemandens Situation und Persönlichkeit. Der Segenswunsch schließt genauso das irdische Wohlergehen mit ein, wie Schutz und Gesundheit, vor allem aber den Glauben an den Allmächtigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat.

Möge der HERR uns alle segnen mit dem, was ER für uns vorgesehen hat, vor allem aber mit Liebe, Kraft und Besonnenheit. Amen