Ohne Gottes Segen geht nichts voran

Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch.
Haggai 2,4

Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.
2. Korinther 9,6

    Die Kombination des Losungstextes aus Haggai mit dem erklärenden Text aus dem Neuen Testament erscheint mir hier fragwürdig bzw. unglücklich ausgewählt. Der entsprechende Abschnitt im Korintherbrief wird gerne für Spendenaufrufe herangezogen („Gott liebt fröhliche Geber“). Zur Thematik „Spendenaufrufe vor Weihnachten” habe ich am 16.12. eine Andacht geschrieben. Man könnte zu dem falschen Schluss kommen, dass es beim Bau des neuen Tempels nur an Geld fehlte und es deshalb nicht voranging. Beim Bau des neuen Tempels fehlte es jedoch nicht an Geld, sondern an etwas ganz anderem.

    Die Menschen waren skeptisch, ob der neue Tempel dem alten, herrlichen Tempel Salomos gleichen könne. Da lässt der Herr dem Volk Israels durch Haggai ausrichten, dass er zu seinen Verheißungen steht. Er hat sie aus dem Exil herausgeführt und er wird sie auch bei ihrer Arbeit am Tempelbau unterstützen. Das Volk hatte Gottes Haus vernachlässigt – und deshalb blieb ihre Arbeit ungesegnet. Doch jetzt, da sie wieder bauen, sagt der Herr: „Von diesem Tag an will ich euch segnen.“ Es geht ihm nicht um Schein und äußere Größe, sondern darum, dass die Menschen seine Nähe erkennen. Auch an Weihnachten kommt es nicht auf edlen Lichterglanz an, ermöglicht durch großzügige Spender, sondern darauf, dass Gott in die Herzen aller Gläubigen einzieht. Und da gilt die Botschaft aus Haggai auch für uns: „Ich bin mit euch. Arbeitet weiter. Die Herrlichkeit wird kommen.“

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