Andacht Heute

Unser Verhalten in Konflikten

Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit.
Titus 3,4-5

Der ausgewählte Text zur heutigen Losung stammt aus dem Brief des Paulus an Titus. In diesem gibt Paulus Titus Anweisungen zur Gemeindeleitung. Er enthält eine Ermahnung zur gesunden Lehre sowie eine Warnung vor „törichten Streitfragen”, die die Gemeinschaft zerstören könnten.

Gerade das Kapitel 3 ist erstaunlich dicht. In wenigen Versen entfaltet es die gesamte Ethik des christlichen Miteinanders. Wie an anderen Stellen des Neuen Testaments wird betont, dass wir nicht durch gute Werke gerettet werden, sondern einzig und allein durch die Barmherzigkeit Gottes. Das bedeutet jedoch nicht, ganz ohne Selbstreflexion. Wir sollten uns an unser früheres Leben erinnern, als wir noch unverständig, ungehorsam und irregehend die Sklaven von Begierden und Leidenschaften waren. Das macht uns milder, wenn wir die Welt um uns herum betrachten, in der Bosheit, Neid und Hass weit verbreitet sind.

Es ist besser, Streit zu vermeiden, vor allem, wenn es nur um Gesetzlichkeiten geht, die nur vom Wesentlichen ablenken. Wenn sich jedoch Konflikte zeigen, sollte man ihnen nicht aus dem Weg gehen, um einen scheinbaren Frieden aufrechtzuerhalten. Es ist besser, zu reden, wenn jemand verletzt oder ausgegrenzt wird, wenn Unrecht geschieht und Schweigen zur Lüge wird. Eine christliche Gemeinschaft ist kein Ort ohne Konflikte, sondern ein Ort, an dem Konflikte anders geführt werden: sanft, klar und gütig.