Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und die sich selbst für verständig halten!
Jesaja 5,21
Wenn wir ehrlich sind, kennen wir alle Situationen, in denen wir zunächst dachten: „Ich weiß es besser“ – und dann doch eines Besseren belehrt wurden. Wie oft sind wir schon zu Fehleinschätzungen gekommen, die wir anschließend korrigieren mussten?
Eine der größten Fehlerquellen in unserem Denken ist das „Schwarzweißdenken“. Damit reduzieren wir komplexe Sachverhalte auf einfache Gegensätze und erkennen die Vielschichtigkeit von Situationen und Menschen nicht. Da wird nach Lust und Laune in „gut” und „böse”, in „richtig” und „falsch” eingeteilt. Dadurch verlieren wir die Wahrnehmung für alle Zwischentöne und Nuancen. Wenn wir das auf andere Menschen beziehen, dann ist jemand nicht gleich entweder unser Freund oder unser Feind. Lassen wir uns lieber überraschen und gestehen wir ihm zu, dass er, wie jeder andere auch, Stärken und Schwächen hat. So bleiben wir offen für neue Sachverhalte, sind lernfähig und bereit für Versöhnung.
Üben wir uns in Demut! Weisheit beginnt mit der Erkenntnis der eigenen Begrenztheit. Wer sich bewusst macht, dass menschliches Wissen Stückwerk bleibt, schafft Raum für die Weisheit Gottes.