Ein überzeugender Beweis
Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesaja 53,5
In Höhle 1 von Qumran nahe dem Toten Meer wurde 1947 die sogenannte Große Jesajarolle entdeckt. Sie ist 7,34 Meter lang, besteht aus 17 zusammengenähten Schafslederstücken und enthält den nahezu vollständigen Text des Buches Jesaja in hebräischer Sprache. Mithilfe der Radiokarbon-Methode konnte ihr Alter auf etwa 200 v. Chr. datiert werden. Damit ist sie die älteste vollständige Handschrift eines biblischen Buches.
Die Rolle belegt, wie stabil und verlässlich die Überlieferung des Jesaja-Textes über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrtausenden war. Sie ist deshalb so bedeutsam, weil sie bestätigt, dass die Prophetie des Jesaja 53 nicht nachträglich verfasst wurde, um auf Jesus zu passen. Sie handelt vom „Gottesknecht“, der die Schuld der Menschen trägt – ein Bild für Jesu Kreuzestod. Obwohl er unschuldig ist, wird er „wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt“ – ein Motiv, das im Neuen Testament vielfach aufgegriffen wird. Der Text spricht von der Erhöhung des Knechts, was als Auferstehung und Himmelfahrt gedeutet wird. Der Knecht bringt Heil und damit Erlösung nicht nur für Israel, sondern für alle Nationen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Fund von Qumran die Zuverlässigkeit der biblischen Textüberlieferung bestätigt hat. Bereits 200 Jahre zuvor hat der Prophet Jesaja auf das Kommen von Jesus und seine Erlösungstat hingewiesen, was sich dann erfüllte. Seit der Entdeckung der Rollen gibt es keinen Grund mehr, daran zu zweifeln.